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Video-Chats, Musikstreaming und Fernsehen per Smartphone brauchen viel Datenvolumen. Günstige Tarife spendieren 6 Gigabyte schon für 9 Euro monatlich, 7 Gigabyte für 10 Euro.
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Testergebnisse für 140 Mobilfunktarife 08/2020Corona hat unsere Kommunikation verändert: In Zeiten des Abstandhaltens sind Videogespräche angesagt. Menschen, die sich nicht leibhaftig begegnen, möchten sich wenigstens sehen: gern in Konferenzen mit mehreren Teilnehmern, auch unterwegs auf dem Smartphone. Voraussetzung ist ein Mobilfunktarif mit genügend Datenvolumen.
Unser Rat
Kunden, die sich für mindestens zwei Jahre Vertragszeit bei einem Anbieter entscheiden, erhalten die günstigsten Tarife. Eine LTE-Allnet-Flatrate mit 6 Gigabyte Datenvolumen zum Surfen bekommen sie für 8,99 Euro im Monat vom Anbieter Drillisch (Handyvertrag.de, PremiumSim,WinSim).
Welche Tarife sind am günstigsten?
Die günstigsten Prepaid-Tarife mit 5 Gigabyte Datenvolumen kosten 12,95 Euro für 28 Tage.
Unsere Experten haben mehr als 200 Tarife verglichen. Wir zeigen die günstigsten Flatrates für Telefonate und SMS in alle deutschen Netze und einem monatlichen Datenvolumen von mindestens 5 Gigabyte. Die kleinsten Preise entdeckten wir bei Handyvertrag.de, PremiumSim, WinSim, Blau, GMX/Web.de, Klarmobil.de, MediaMarkt/Saturn und Smartmobil.de. Für maximal 10 Euro monatlich lassen sich 5 bis 7 Gigabyte versurfen.
Die günstigsten Angebote bekommen Kunden, die sich vertraglich lange binden: 24 Monate. Für 8,99 Euro im Monat bieten die Drillisch-Marken Handyvertrag.de, PremiumSim und WinSim derzeit 6 Gigabyte. Der Vertrag verlängert sich nach zwei Jahren jeweils um ein weiteres Jahr, wenn der Kunde nicht drei Monate vorher kündigt.
Wer bietet außerdem eine kurze Laufzeit?
Einige Unternehmen haben kürzere Laufzeiten im Programm – gegen Aufpreis. Bei Handyvertrag.de etwa läuft der Tarif LTE All 5+1 GB alternativ nur 1 Monat statt 24. Das kostet einmalig knapp 10 Euro.
Für Prepaid-Tarife ist eine kurze Bindung sogar Programm. Die Tarife werden vorab bezahlt, sind aber etwas teurer: 5 Gigabyte Datenvolumen kosten in den günstigsten Prepaid-Tarifen rund 13 Euro für 28 Tage. Das entspricht etwa 14 Euro Monatspreis – rund 5 Euro mehr als im günstigsten Vertrag mit langer Bindung.
Warum gelten Prepaid-Tarife nur für 28 Tage?
Sie werden nicht nach Kalendermonaten abgerechnet, sondern im Vier-Wochen-Rhythmus – taggenau nach Einstieg des Kunden. Wer den Prepaid-Tarif am 7. August kauft und freischalten lässt, telefoniert und surft für 28 Tage, also bis zum 3. September. Dann wird die Rate für die nächsten 28 Tage fällig.
Zahlen Kunden dadurch nicht etwas mehr?
Ja, durch diesen Rhythmus ist es für sie etwas teurer: Statt zwölf Monatsraten entstehen bei Prepaid-Tarifen rund 13 Raten im Jahr (365/28 Tage = 13). Die Anbieter holen so etwas mehr Geld herein als beim Vertragstarif.
Welche Vorteile haben Nutzer von Prepaid?
Vorteilhaft ist die kurze Kündigungsfrist von maximal einem Monat. Prepaid-Tarife lassen sich schneller ändern und beenden. Außerdem schützen sie besser vor Horrorrechnungen. Ist das eingezahlte Guthaben aufgebraucht, endet die Verbindung automatisch – aber nur, wenn der Kunde dem Anbieter nicht das Recht einräumt, Guthaben ohne Rückfrage nachzuladen. Hat er sich für eine automatische Aufbuchung von Guthaben entschieden, damit Verbindungen nicht plötzlich abreißen, schützt der Prepaid-Tarif weniger gut.
Surfen Vertragskunden mit mehr Tempo?

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Ja. Wer einen Laufzeitvertrag abschließt, bekommt oft Geschwindigkeiten von 50 Megabit pro Sekunde. Mit Prepaid-Tarifen ist diese Geschwindigkeit die Ausnahme, üblich sind derzeit 21,6 Megabit je Sekunde. Nur die Netzbetreiber bieten ihren Prepaid-Kunden mindestens 225 Megabit je Sekunde.
Einen weiteren Vorteil hat die Vertragsbindung bei Telekom und Vodafone: Die Optionen StreamOn (Telekom) oder Pass (Vodafone) erlauben unbegrenztes Streaming, wahlweise etwa für Musik oder Video, Chatten oder Social Media wie Facebook. Das Datenvolumen des Tarifs lässt sich dann zum Beispiel fürs Surfen nutzen.
Im Telekom-Tarif MagentaMobil S sind nur die Optionen StreamOn Music und Gaming wählbar – und gratis, bei Vodafone Red S eine Pass-Option, etwa für Musik oder Social Media. Wer auch noch Videos unlimitiert streamen möchte, muss das bei Vodafone für 10 Euro monatlich zubuchen.
Reichen 5 bis 10 Gigabyte Volumen?
Für die meisten Vielsurfer dürften die Tarife mit 5 bis 10 Gigabyte Datenvolumen ausreichen. Selbst für Video-Chats, Instagram-Stories und Onlinespiele bieten sie viel Spielraum. Die Beispiele auf diesen Seiten zeigen, was sich mit dem Volumen machen lässt. Sie sind Richtwerte. Für Videos hängen sie auch von der Auflösung ab.
Wer mit dem Datenvolumen haushaltet und die mobile Übertragung, wann immer es geht, durch eine WLan-Verbindung ersetzt, wird das Volumen von 5 bis 10 Gigabyte kaum sprengen. Unbegrenztes mobiles Surfen ohne jedes Datenlimit kostet 50 bis 100 Euro im Monat.
Tipp: Achten Sie darauf, Ihr Datenvolumen aufzubrauchen, oder stellen Sie es für Ihre Familie zur Verfügung. Das funktioniert, indem Sie Ihr Smartphone via Tethering als mobilen Hotspot zur Verfügung stellen.
Und welche Geschwindigkeit empfiehlt sich?
Für Alltagsanwendungen wie Surfen im Internet und Musikstreamen reichen 50 Megabit pro Sekunde mehr als genug. Die Telekom und Vodafone bieten maximal 300 und 500 Megabit. Wer TV-Streaming nutzt oder Onlinespiele zockt, braucht Speed. In einigen Regionen können Telekom- und Vodafone-Kunden in den LTE-Tarifen bereits das 5G-Netz nutzen – da, wo es verfügbar ist. Vorausgesetzt, sie haben ein 5G-Handy.
Noch mehr Tarife. Unter Handytarife, Festnetztarife und DSL-Tarife finden Sie weitere Angebote.
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Eine schnelle LTE-Flatrate für 1 Euro pro Tag gibt es bei Freenet FUNK im Tarig „Unlimited“.
Schnell ist natürlich relativ: laut Datenblatt bis 225 MBit (28 MByte/Sekunde).
Ich habe in Berlin schwankende Downloadraten, aber immer über 50 MBit.
*Link vom Admin wegen Schleichwerbung gelöscht
Vodafone bewirbt diesen neuen, sehr günstigen Tarif mit "Telefon und SMS-Flat ins Vodafone-Netz". Dieses ist irreführend, denn Gespräche ins Vodafone-Festnetz sind nicht von der Flatrate abgedeckt. Lediglich Gespräche ins Mobilfunknetz. Es müsste korrekt heißen "Telefon und SMS-Flat ins Vodafone-Mobilfunknetz".
Was im Test der Drillisch-Produkte leider unberücksichtigt blieb?: Die scheinbare Umgehung der gesetzlichen Deckelung der Portierungsgebühr durch die Bezeichnung "Markenwechsel" ist unglaublich (19,99 statt 6,80 Euro)!!
Kommentar vom Autor gelöscht.
@mamalo: Den bislang letzten vergleichenden Test von Mobilfunknetzen brachten wir 2017:
www.test.de/Mobilfunknetze-im-Test-Welches-ist-das-beste-im-Land-5183461-0/
(Bu)