
Philipp Thomas W. und Franziska S. hatten Erfolg mit ihrer Beschwerde über eine zu hohe Rechnung.
Zwei Leser sollten mehr als 6 000 Euro zahlen. Sie hatten ihr Smartphone während der Überfahrt auf einer Fähre benutzt – aber keine Information erhalten, dass sich ihr Smartphone in ein anderes Netz eingewählt hatte. test.de schildert den Fall und erklärt, wie Handynutzer solche unliebsamen Überraschungen vermeiden können.
Hohe Handyrechnung
Für Franziska S. und Philipp Thomas W. entpuppte sich eine Fahrt mit der Fähre zwischen Amsterdam und Newcastle in England als unerwartete Kostenfalle. Rund 15 Stunden dauerte ihre Überfahrt im Juni mit der Fährlinie DFDS Seaways. Einige Wochen später kam eine horrende Rechnung ihres Mobilfunkanbieters 1&1 ins Haus. Franziska S. sollte 2 680 Euro bezahlen, ihr Freund 3 994 Euro. Doch wofür?
Ausnahmen auf See
Wer innerhalb der Europäischen Union unterwegs ist, kann das Handy eigentlich relativ unbesorgt nutzen. Die Aufschläge für das Nutzen von Mobilfunknetzen im EU-Ausland sind weitestgehend abgeschafft. Das gilt jedoch nicht auf Fähren und Kreuzfahrtschiffen. Wer hier telefoniert oder surft, nutzt Verbindungen über Satelliten, und das kann teuer werden. Die Rechnungen der beiden wiesen zusammen mehr 330 Megabyte (MB) für mobile Daten aus. Pro Megabyte auf See wurde ihnen mehr als 19,60 Euro in Rechnung gestellt.
Kosten erlassen
Das Paar hatte keine Information erhalten, dass sich ihr Smartphone in ein anderes Netz eingewählt hatte und so hohe Kosten entstanden waren. Nachdem die beiden an 1&1 geschrieben und der Rechnung widersprochen hatten, reduzierte die Firma den Betrag aus Kulanz auf 230 Euro pro Person.
Seit August verschickt 1&1 eine Info-SMS
Auf Nachfrage teilte uns 1&1 mit, dass die Firma seit 8. August 2019 an alle Kunden standardisiert eine Info-SMS verschickt, wenn sich ein Handy in ein Satellitennetz einwählt. Darin informiert sie auch über die Kosten. Außerdem hat 1&1 einen neuen Schutz eingebaut, der eine automatische Verbindung zu den Satellitennetzen von Schiffen verhindert. Dem reisenden Paar nutzt diese Verbesserung nichts. Es hatte die Fähre ja bereits im Juni benutzt.
Tipp: Deaktivieren Sie die Funktionen „Daten-Roaming“ und „Mobile Daten“ in den „Einstellungen“ Ihres Gerätes. So vermeiden Sie, dass Sie unbemerkt mobile Daten über ein Satellitennetz nutzen. Am sichersten ist es natürlich, wenn Sie das Handy auf dem Schiff einfach ausschalten.