
Wer die Europäische Union (EU) verlässt, muss aufpassen: Mehr als 26 Euro kann ein Megabyte Datennutzung in den USA kosten. Es geht aber auch deutlich billiger, wie unser Preisvergleich zeigt.
Kaum jemand möchte im Urlaub auf sein Smartphone verzichten. Doch außerhalb der EU kann Mobilfunk enorme Kosten verursachen. Wer den falschen Anbieter wählt, zahlt schon mal 50 Euro für die Versendung eines einzigen Fotos. Wir haben die Preise wichtiger Mobilfunkanbieter für Telefonie, SMS und Datennutzung in 36 typischen Urlaubsländern (wie USA, Thailand, Türkei) verglichen: 5 von 38 Handytarifen im Test sind empfehlenswert – sie bieten Minutenpreise von unter 1 Euro.
Teilweise horrende Mobilfunkpreise außerhalb der EU
Dass es teuer werden kann, das Smartphone im Urlaub außerhalb der EU zu nutzen, ist bekannt. Allerdings ahnen nur wenige, wie hoch die Kosten tatsächlich zum Teil ausfallen können. So verlangt ein Anbieter in mehreren Ländern bis zu 6,70 Euro pro Gesprächsminute. Die Datennutzung kostet mitunter mehr als 34 Euro pro Megabyte. Für Urlauber bedeutet das, dass sie für das Versenden eines einzigen Fotos unter Umständen mehr als 50 Euro zahlen.
Mit Handy auf Reisen – das bietet der Vergleich der Stiftung Warentest
Tarifvergleich. Wir haben 38 Tarife wichtiger Mobilfunkanbieter wie 1&1, Aldi Talk, Congstar, Fonic, O2, Telekom und Vodafone verglichen. Die Tabelle zeigt, was Telefonie, SMS und Datenverbrauch in 36 Nicht-EU-Urlaubsländern wie Ägypten, Brasilien, Malediven, Sri Lanka und Thailand kosten. Ein Filterklick bringt übersichtlich alle Tarife für Ihr Urlaubsland.
Tipps. Wir sagen Ihnen, wie Sie bei Auslandsreisen die schlimmsten Handy-Kostenfallen vermeiden.
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Es geht auch günstiger
Nicht alle Mobilfunkanbieter verlangen irrwitzige Preise im Nicht-EU-Ausland. Fünf Tarife in unserem Preisvergleich sind empfehlenswert für alle, die außerhalb der EU ihr Handy nutzen möchten. Die abgehenden Gesprächsminuten kosten in diesen Tarifen in Urlaubsländern wie Ägypten, Dominikanische Republik, Thailand und USA nicht mehr als 0,99 Euro. Auch die Preise für ein MB Datenvolumen übersteigen die Ein-Euro-Grenze nicht.
Unterschiedliche Konditionen beim selben Anbieter
Zum Teil verlangen Mobilfunkunternehmen von ihren Kunden je nach Vertragsart unterschiedliche Preise für Gesprächsminuten, SMS und Datennutzung. Kunden mit einem Laufzeitvertrag zahlen in der Regel für die Telefonie bei Reisen außerhalb der Ausland weniger als Prepaid-Kunden, die ihr Guthaben aufladen. In einigen Ländern ist das Roaming für Prepaid-Kunden bei bestimmten Tarifen stark eingeschränkt. Datennutzung ist für sie dort nicht möglich.
Kostenfallen lauern überall
Bereits vor dem Urlaub sollten sich Verbraucher informieren, welche Konditionen ihr Mobilfunkanbieter im jeweiligen Reiseland genau bietet. So liegen die Preise für ausgehende Anrufe zwar meist höher als die Preise für eingehende Anrufe. Trotzdem ist es nicht unbedingt eine gute Idee, sich auf Reisen außerhalb der EU häufig anrufen zu lassen. Zu den Kosten, die Mobilfunkanbieter in Deutschland verlangen, schlagen nämlich einige Netzbetreiber im Reiseland mehr als 2 Euro drauf. Diese Gebühren tauchen später als gesonderter Posten auf der Handyrechnung auf.
Clever sparen
Viele Kosten, die auf Reisen in Nicht-EU-Länder entstehen, lassen sich eindämmen oder sogar ganz vermeiden. Wenn WLan verfügbar ist, ist die Datennutzung kostenlos und auch Telefonieren ist umsonst oder zu sehr geringen Preisen möglich. Das funktioniert nicht nur, wenn die Gesprächsteilnehmer beim selben Messengerdienst wie WhatsApp oder Facetime angemeldet sind. Auch Telefonate ins Festnetz lassen sich übers WLan führen.