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Mobil­funk - Wie riskant ist Handy­strahlung? Ein Faktencheck

Mobil­funk­antenne auf einem Hausdach in Köln-Bayen­thal. © imago images / Future Image

Mobil­funk dient der drahtlosen Über­tragung von Signalen. Aber was passiert da eigentlich genau? Ein kurzer Über­blick über die physika­lischen Eigenschaften und biologischen Effekte von Hand­ystrahlung.

Was ist Hand­ystrahlung über­haupt?

Sie gehört zum Spektrum der elektromagnetischen Felder. Es umfasst natürliche wie künst­liche Quellen, enorm nied­rige bis extrem hohe Frequenzen. Mobil­funk nutzt zurzeit Frequenzen von etwa 800 Megahertz bis 2,6 Gigahertz. Das liegt deutlich unter dem sicht­baren Licht und weit unter der sogenannten ionisierenden Strahlung. Die entsteht beispiels­weise durch Röntgengeräte und radio­aktive Stoffe und kann Körperzellen schwer schädigen, etwa indem sie Elektronen aus Atomen heraus­löst. So energiereich ist Mobil­funk nicht.

Welche Effekte hat Hand­ystrahlung?

Mobil­funk dient der drahtlosen Über­tragung von Signalen. Dabei kann im menschlichen Körper auch Wärme entstehen, weil die Strahlung ein Stück weit eindringt und Moleküle in Bewegung versetzt. Praktisch genutzt wird das Prinzip für Mikrowellenherde, mit Abschirmung nach außen. Mobil­funk arbeitet zwar ebenfalls mit Frequenzen im Mikrowellen­bereich, aber mit viel geringeren Stärken. Um die Bevölkerung vor Schäden durch Erwärmung zu schützen, gelten Grenz­werte. Ob im Körper auch schädliche „nicht-ther­mische“ Effekte wie oxidativer Stress entstehen können und wenn ja durch welche Mecha­nismen, ist durch Studien noch nicht abschließend beant­wortet. Diese Fragen werden kontrovers diskutiert.

Was ändert sich durch den 5G-Ausbau?

Vor­erst werden Frequenzen in ähnlichen Bereichen bleiben wie bisher, dazu kommen etwas höhere um die 3,6 Gigahertz. Große Veränderungen sind da kaum zu erwarten. In den nächsten Jahren sollen Frequenzen um 26 Gigahertz folgen. Da diese eine geringe Reich­weite haben, fürchten Kritiker eine enorme Zunahme an Sendemasten. Entsprechend der hohen Zahl würden die Masten jeweils jedoch mit geringer Intensität senden. Zudem sind die hohen Frequenzen für den lokalen Einsatz gedacht, etwa in der Industrie und an Hotspots wie Flughäfen, teilte uns die Bundes­netz­agentur mit. Ein flächen­deckendes Mobil­funk­netz im 26-Gigahertz-Band sei nicht geplant.

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Handonme am 11.01.2021 um 15:22 Uhr
Marc Arazi

Ein deutsches Messlabor in Saarbrücken hat im Auftrag der französischen Funknetzagentur ANFR im Mai 2017 die SAR-Werte eines Smartphones vom Typ "Orange Hapi 30" gemessen. Dabei stellte sich in der GSM900-Betriebsart eine Grenzwertüberschreitung um 5 Prozent heraus (2,1 W/kg). Dies führte zum Rückruf der Geräte und rief einen geschäftstüchtigen Mediziner auf den Plan, der aus dem Vorfall einen weltweiten "Phonegate-Skandal" entfachen möchte.
Anfang März 2018 gründet in Frankreich der Arzt Dr. Marc Arazi den Verein "Phonegate Alert" (Satzung), der es sich zum Ziel setzt, den angeblichen "Phonegate-Skandal" weltweit mit einer französisch/englischen Website publik zu machen. Woher der Wind weht macht der "Wissenschaftliche Beirat" deutlich, der, angeführt von Devra Davis, neben einigen unbekannten Namen etliche einschlägig Bekannte aus der internationalen Anti-Mobilfunk-Szene auflistet, Deutsche sind nicht dabei. Mit diesem Personal entwertet sich Phonegate Alert – aus meiner Sicht – sel

Handonme am 11.01.2021 um 15:13 Uhr
Prof. Martin Pall

Pall has never performed any experimental research on EMF effects, his published papers on EMF are solely reviews of experimental works performed by others,
Pall has never presented his “findings” in real scientific conferences such as e.g. yearly BioEM meetings organized by two bioelectromagnetics societies, he presents solely in meetings organized by EMF activists. This should make anyone wonder why, for the last 6 years when Pall begun to publish his reviews, he never went to real scientific meeting but presents his lectures solely to activist audiences.

Profilbild Stiftung_Warentest am 04.11.2019 um 10:12 Uhr
Gegendarstellung

@dietcoke: Zu den Hauptvorwürfen von Kritikern wie etwa diagnose-funk.org, wir seien industrienah, selektiv bei der Auswahl von Studien und intransparent, haben wir in unserem Update vom 5.9 auf dieser Seite Stellung genommen. (bp)

dietcoke am 03.11.2019 um 19:28 Uhr
Gegendarstellung

https://www.diagnose-funk.org/publikationen/artikel/detail?newsid=1471
und lieber IZgMF. sie sind von der Industrie und könne nicht anders....

dietcoke am 03.11.2019 um 19:25 Uhr
überfordert

die Stiftung w ist seither für die Bewertung von Alltagsgebrauchsgegenständen für den Haushalt beschränkt.
das wissentschaftliche Thema EMF überforderte die Redaktion.
Wir dürfen nicht böse sein.
Sonst wäre es ja das Sprachrohr der Industrie und strafbar.....