
Handy am Ohr. Wer ein Headset mit Kabel verwendet, kann die Strahlungsintensität verringern. © shutterstock
Der 5G-Ausbau und neue Studien heizen die alte Debatte um mögliche Gesundheitsgefahren durch Handystrahlung wieder an. Was ist dran an den Bedenken? Dieser Frage ist die Stiftung Warentest nachgegangen. Wir haben die Studienlage gesichtet und anschließend mit einer Expertenrunde erörtert, an der Ärzte, Wissenschaftler und Behördenvertreter teilnahmen. Hier fassen wir zusammen, was die Wissenschaft zu den wichtigsten Fragen weiß.
5G euphorisiert Befürworter....
Ultraschnell, unschlagbar, „unstrittig das Netz der Zukunft“. In höchsten Tönen preisen Anbieter die neueste, fünfte Mobilfunkgeneration, 5G an. Sie ist in Deutschland gerade im Aufbau und soll den Alltag revolutionieren: in kürzester Zeit riesige Datenmengen übertragen, Maschinen und Geräte vernetzen, die Digitalisierung insgesamt vorantreiben.
.... und empört Kritiker
Allerdings melden sich auch kritische Stimmen zu Wort. Sie fürchten, dass 5G die allgemeine Belastung durch technisch erzeugte elektromagnetische Felder – oft „Elektrosmog“ genannt – deutlich erhöht. 5G führe zu „einer massiven Zunahme der Zwangsexposition“, heißt es zum Beispiel in einem Appell von Wissenschaftlern und Ärzten, die ein 5G-Moratorium fordern. Gesundheitsschäden durch Mobilfunkstrahlung seien bereits bewiesen. Erst kürzlich hätten große Tierstudien ein erhöhtes Krebsrisiko bestätigt.
Das bietet unser Special Handystrahlung
- FAQ.
- Wir geben Antworten auf zehn wichtige Fragen rund um technische Aspekte, gesundheitliche Folgen und Schutzmaßnahmen: Wie steht es um das Krebsrisiko? Was ist „Elektrosensibilität“? Was ändert sich durch 5G? Sind die Strahlungs-Grenzwerte für Sendemasten und Handys streng genug?
- Tipps und Hintergrund.
- Wir sagen, was Verbraucher selber zum Schutz vor Handystrahlung tun können und bieten eine Link-Übersicht zu allen zitierten Studien.
- Heftartikel.
- Wenn Sie das Thema freischalten, erhalten Sie Zugriff auf das PDF zum Testbericht aus 9/19.
Forschungserkenntnisse geben kaum Anlass zur Sorge
Was ist dran an den Bedenken zu 5G – und allgemein zu Handystrahlung? Dieser Frage ist die Stiftung Warentest als unabhängige Verbraucherorganisation nachgegangen. Wir ließen Aussagekraft und methodische Qualität der neuen Tierstudien von Toxikologen begutachten. Außerdem haben wir insgesamt die Studienlage zu Mobilfunk und Gesundheit gesichtet. Dann erörterten wir unsere Fragen und Einschätzungen mit einer Expertenrunde. Daran nahmen Wissenschaftler und Ärzte teil – auch kritische – sowie Behördenvertreter. Fazit der Recherche: Die Forschungserkenntnisse liefern kaum einen Grund zur Sorge. Wer vorbeugen will, kann selber einiges tun.
[Update: 05.09.2019]: Zur Kritik an unserem Bericht
Unser Artikel hat für Diskussionen unter unseren Lesern gesorgt. Die Hauptvorwürfe von Kritikern lauten, wir seien industrienah, selektiv bei der Auswahl von Studien und intransparent. Hier unsere Stellungnahme dazu:
- Vorwurf Industrienähe:
- Die Stiftung Warentest arbeitet unabhängig von Herstellerinteressen, neutral, objektiv und ergebnisoffen. Unsere Einschätzungen und Fragen zu Studienergebnissen erörterten wir mit einer Expertenrunde aus Behördenvertretern, Forschern und Ärzten, darunter auch kritischen. Unser im Artikel gegebenes Fazit ist Ergebnis dieses Prozesses.
- Vorwurf Selektive Auswahl von Studien:
- Zu Gesundheitsaspekten rund um Mobilfunk gibt es Tausende von Studien mit höchst unterschiedlichen Ergebnissen. Um daraus gebündelt Bilanz zu ziehen, nutzten wir für den Faktencheck möglichst aktuelle „Meta-Analysen“. Für eine Meta-Analyse werten Forscher die vorliegenden Untersuchungen zu bestimmten Themengebieten systematisch aus und veröffentlichen das Ergebnis in internationalen Fachjournalen. Meta-Analysen haben damit eine weitaus höhere Aussagekraft als Einzelstudien. Wenn wir Einzelstudien nutzen und benennen, dann wegen ihrer hohen Relevanz. Das gilt vor allem für die großen neuen Tierstudien (NTP, Ramazzini). Diese ließen wir gesondert von unabhängigen Toxikologen begutachten: Übersicht der zitierten Quellen (inklusive Studientyp).
- Vorwurf Intransparenz:
- Der Bitte unserer Leser, das Gutachten zu den Tierstudien sowie die Teilnehmer unserer Expertenrunde publik zu machen, können wir leider nicht nachkommen. Den Experten haben wir im Vorfeld Vertraulichkeit zugesagt, ähnlich wie wir es auch bei unseren Expertengremien zu Produkt- und Dienstleistungstests halten. Auch Gutachten geben wir aus Gründen der Vertraulichkeit und zum Schutz unserer Prüfinstitute nicht heraus. [Ende Update]
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- Auf der Suche nach dem besten Handynetz zeigt unser Test: 5G ist noch kein Standard, schnelles Surfen klappt trotzdem.
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- In den nächsten Monaten wollen Telekom und Vodafone auch ihren Prepaid-Kunden ermöglichen, über LTE-Netze zu telefonieren. Bisher war das nur Postpaid-Kunden, also...
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- Der Mobilfunkstandard 5G verspricht viel: Höhere Datenraten sollen ultraschnelles Surfen mobil möglich machen, Netze sollen belastbarer werden. Die ersten Kunden...
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Ein deutsches Messlabor in Saarbrücken hat im Auftrag der französischen Funknetzagentur ANFR im Mai 2017 die SAR-Werte eines Smartphones vom Typ "Orange Hapi 30" gemessen. Dabei stellte sich in der GSM900-Betriebsart eine Grenzwertüberschreitung um 5 Prozent heraus (2,1 W/kg). Dies führte zum Rückruf der Geräte und rief einen geschäftstüchtigen Mediziner auf den Plan, der aus dem Vorfall einen weltweiten "Phonegate-Skandal" entfachen möchte.
Anfang März 2018 gründet in Frankreich der Arzt Dr. Marc Arazi den Verein "Phonegate Alert" (Satzung), der es sich zum Ziel setzt, den angeblichen "Phonegate-Skandal" weltweit mit einer französisch/englischen Website publik zu machen. Woher der Wind weht macht der "Wissenschaftliche Beirat" deutlich, der, angeführt von Devra Davis, neben einigen unbekannten Namen etliche einschlägig Bekannte aus der internationalen Anti-Mobilfunk-Szene auflistet, Deutsche sind nicht dabei. Mit diesem Personal entwertet sich Phonegate Alert – aus meiner Sicht – sel
Pall has never performed any experimental research on EMF effects, his published papers on EMF are solely reviews of experimental works performed by others,
Pall has never presented his “findings” in real scientific conferences such as e.g. yearly BioEM meetings organized by two bioelectromagnetics societies, he presents solely in meetings organized by EMF activists. This should make anyone wonder why, for the last 6 years when Pall begun to publish his reviews, he never went to real scientific meeting but presents his lectures solely to activist audiences.
@dietcoke: Zu den Hauptvorwürfen von Kritikern wie etwa diagnose-funk.org, wir seien industrienah, selektiv bei der Auswahl von Studien und intransparent, haben wir in unserem Update vom 5.9 auf dieser Seite Stellung genommen. (bp)
https://www.diagnose-funk.org/publikationen/artikel/detail?newsid=1471
und lieber IZgMF. sie sind von der Industrie und könne nicht anders....
die Stiftung w ist seither für die Bewertung von Alltagsgebrauchsgegenständen für den Haushalt beschränkt.
das wissentschaftliche Thema EMF überforderte die Redaktion.
Wir dürfen nicht böse sein.
Sonst wäre es ja das Sprachrohr der Industrie und strafbar.....