Nur ein Minifernseher mit Akkubetrieb ist „gut“. Bei Fernseh-Sticks fürs Notebook sind es sieben.
Auf der Wiese live das WM-Finale beim Picknick verfolgen – mit digitalem Antennenfernsehen DVB-T (Digital Video Broadcasting Terrestrial) geht das fast überall in Deutschland. In Ballungsräumen reicht eine kleine Stabantenne, wie sie bei den sieben getesteten Minifernsehern und den zehn DVB-T-Sticks beiliegt oder integriert ist. Die Fernseh-Sticks werden wie ein Speicherstick in den USB-Anschluss des Notebooks geschoben. Neben mobilen Rechnern lassen sich damit auch Heim-PCs zum Zweitfernseher umfunktionieren.
Vom Notebook zum Mediencenter
Notebookbesitzer machen ihren Mobilrechner schon für 25 Euro zum Klappfernseher mit „gutem“ Bild – der günstige Stick von Pearl/Auvisio empfängt zusätzlich sogar UKW-Radio. Vor der Sendersuche muss bei allen Sticks auf dem PC eine mitgelieferte Software installiert werden. Die erlaubt dann auch Sendungen auf Festplatte aufzuzeichnen: timergesteuert oder mit Sofortstart – wie bei einem DVD-Rekorder.
Ärgerlich: Die Software der beiden WinTV-Sticks war noch nicht zu den 64-Bit-Versionen von Windows 7 kompatibel, denn auf solchen PCs gab sie keinen Ton aus.
Komfortabel: Der Hama-Stick braucht keinen Suchlauf, denn er hat bereits programmierte Kanallisten für viele Regionen. Im Angebot sind überall zumindest die öffentlich-rechtlichen Sender ARD, ZDF und die Dritten, in vielen Städten auch eine Reihe Privatsender. Berlin-Brandenburg hat mit über 30 Sendern das größte Angebot. Für unterwegs hat der Hama-Stick auch durch seine winzigen Abmessungen Vorteile: Er lugt nur wenige Millimeter aus der USB-Buchse hervor.
Ein Stick versagt unterwegs
Dann gehts flimmernd ins Grüne: Bei Tempo 130 auf der Autobahn, die Magnetantenne auf dem Dach, lieferten einige Empfänger das Bild noch ohne größere Störungen – selbst in der Fernzone des Senders, für die eine Außenantenne erforderlich ist. Die genauen Empfangsprognosen für den jeweiligen Standort gibt es übrigens auf der Seite www.ueberallfernsehen.de.
Ausgerechnet der zur Störungsreduzierung mit einem Doppelempfänger ausgestattete PCTV-Stick zeigte im Auto keine sonderlich gute Leistung. Zwei getrennte Antennen, die in rund einem halben Meter Abstand aufgestellt werden müssen, sollen die Empfangsleistung verbessern (Diversity-Technologie). In der Nahzone kam es bei 100 km/h zu Bildstörungen. In der Fernzone traten schon ab Tempo 40 erste Aussetzer auf. Auch die beiden anderen Doppelempfänger-Sticks zeigten keinen besseren Empfang als die meisten einfachen DVB-T-Sticks. So bleibt nur der Vorteil, dass solche Diversity-Sticks gleichzeitig zwei beliebige TV-Kanäle empfangen können.
Mobile Minifernseher mit Macken
Im Vergleich zu den meisten Net- oder Notebooks sind die Bildschirme der Minifernseher deutlich kleiner und weniger gut auflösend. Den Ball erkennt man trotzdem (siehe auch Schnelltest: Aldi-Mini-TV). Vorteil der Minis: Wenn die Mannschaft schon einläuft, sind sie schneller startklar als ein PC mit Stick, denn sie brauchen nicht erst hochgefahren zu werden. Spielverderber sind aber die recht schlappen Akkus des Clatronic und des Dyon: Für ein Endspiel mit Verlängerung reichen sie nicht.
Die besten Torchancen aufzeichnen kann nur der Odys – auf USB-Stick oder SD-Speicherkarte im Mpeg2-Format und nur als Direktaufnahme ohne Timer.
Im Fahrzeugtest versagten die Geräte von Bluetech und Elta – hier gab es bei 100 km/h gar kein Bild mehr. Stationär bekam der „ausreichend“ empfindliche Elta immerhin noch 17 von 36 Sendern rein. Geräte mit „guter“ Empfindlichkeit schafften fast 30. Fällt der Empfang aus, kann man bei den Mini-TVs auf DVD-Wiedergabe ausweichen.
Mängel bei Ton und Befestigung
Die eingebauten Lautsprecher der Minifernseher werden draußen schon von normalen Umgebungsgeräuschen übertönt und klingen obendrein dünn, schrill oder unnatürlich. Auch über die bei einigen Geräten mitgelieferten Kopfhörer ist der Ton bestenfalls „ausreichend“. Mit guten Kopfhörern erzielen bis auf den Dyon Vantage alle einen ordentlichen Sound. Clatronics CTV 805 hat zwei Kopfhörerbuchsen. Um bei anderen Geräten zwei Hörer anzustöpseln, ist ein Adapter für rund 5 Euro nötig.
Drei Minis werden mit Riemenhalterung geliefert. Das mag praktisch erscheinen, um sie an Auto-Kopfstützen zu befestigen. Bei einer Vollbremsung kann der Fernseher damit aber zum Geschoss werden.
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Warum der MSI gewonnen hat, kann ich nachvollziehen. Wir haben den MSI in der Mini Version zu Hause und sind wirklich sehr zufrieden. Das Gerät läuft Ruckeln oder Murren, die Installation und Bedienung ist intuitiv und der Empfang von über 30 Programmen in einwandfreier Qualität wirklich gut. Zudem enthalten die damit aufgenommenen Video-Dateien alles, was zum Film evtl. dazu gehört: Untertitel, 2. Tonspur. Fazit: 100 % zufrieden. Neupreis 22 € finde ich ebenfalls in Ordnung: http://www.amazon.de/gp/product/B001F549WO/ref=as_li_ss_tl?ie=UTF8&tag=ts096-21&linkCode=as2&camp=1638&creative=19454&creativeASIN=B001F549WO