
Aldi (Nord) verkaufte am Montag einen kleinen Fernseher für unterwegs. Tragbar, mit DVB-T-Empfänger für digitales Fernsehen. Preis: 49,99 Euro. Das passende Gerät für die WM im Sommer? Der Schnelltest klärt auf.
Kein Spiel verpassen
Mobiler Fernsehspaß für unterwegs, wirbt Aldi und zielt im aktuellen Flyer gleich auf die kommende WM. Der Discounter zeigt den Mini-Fernseher mit Fußballprogramm. Bringt das Gerät die Tore anständig ins Bild? Das soll der Schnelltest klären. Anpfiff.
Auftakt nach Maß
Zu Beginn macht der kleine Fernseher eine gute Figur: Das Gerät ist leicht (Gewicht: kaum 130 Gramm), handlich und unkompliziert. Einfach die Antenne ausziehen, anschalten, fertig. Start- und Umschaltzeiten sind akzeptabel. Nur beim ersten Mal braucht es etwas länger. Der Akku will geladen werden. Das dauert zweieinhalb Stunden. Der Suchlauf muss die Sender finden. Das dauert zwei Minuten. Im Raum Berlin konnte der Fernseher 31 Fernsehprogramme und 8 Radiosender empfangen. Zum Auftakt: Ein Pluspunkt für die einfache Handhabung.
Etwas unsortiert
Das Gerät hat nur eine Schwäche: Wer vom Spiel aufs Menü und zurück zum Spiel wechseln will, landet immer auf Programmplatz eins. Dort liegt im Raum Berlin beispielsweise der WDR. Die Spiele laufen aber bei ARD, ZDF oder RTL. Jetzt heißt es Programmtasten drücken, um zurück aufs Feld zu finden. Etwas unsortiert.
Nicht viel Platz
Langsam entwickelt sich das Spiel. In der ersten Halbzeit steht das Bild im Vordergrund. Der kleine Bildschirm ist kontrastreich und hell. Das Bild wirkt scharf. Rückennummern und Spielernamen sind gut lesbar. Ebenso die Texte im Menü des Mini-Fernsehers. Die Farben sind natürlich. Mit zunehmender Spieldauer nervt der Bildschirm aber auch: Er ist sehr klein. Sichtbare Bilddiagonale kaum neun Zentimeter. Nicht viel Platz für Lahm, Mertesacker, Schweinsteiger und Co.
Spiel gegen die Sonne
Auch im Spielaufbau läuft nicht alles rund: Der Bildschirm spiegelt, seine Oberfläche glänzt. Scheint die Sonne drauf, gibt das Display kaum noch etwas her. Das könnte im Sommer Probleme geben. Im Gruppenspiel gegen Serbien etwa, am 18. Juni um 13:30 Uhr. Zur besten Sonnenzeit. Wer mittags mit dem Fernseher im Park sitzt, sollte an einen Sonnenschirm denken. Sonst zeigt das Display statt Poldi und Co. womöglich nur das eigene Spiegelbild: Eigentor. Mittags bleibt übrigens mittags. Zwischen Südafrika und Deutschland gibt es im Juni, wenn hier die Sommerzeit gilt, keinen Zeitunterschied.
Klose im Abseits
Kurz vor der Pause kassiert der Aldi-Fernseher das erste Tor. Der Bildschirm ist zwar passabel, aber nicht auf der Höhe der Zeit. Das Format 4:3 passt nicht recht zur heute üblichen Ausstrahlung im Breitbildformat 16:9. Die Übertragung erscheint deshalb mit schwarzen Balken oben und unten im Bild. 5,2 Zentimeter ist der Bildschirm hoch, aber nur 3,8 Zentimeter stehen für das Spielfeld zur Verfügung. Das Menü schafft Abhilfe: Im Bildformat „Pan&Scan“ dehnt der kleine Fernseher die 16:9-Übertragung über den ganzen Bildschirm aus. Die Folge: Die seitlichen Bildanteile links und rechts gehen verloren. Klose steht im Abseits. Halbzeitpause.
Ausgleich durch Kopfhörer
In der zweiten Halbzeit geht es zunächst um den Ton. Hier zeigt der Aldi-Fernseher eine gravierende Schwäche: Der kleine Lautsprecher entwickelt keinen Druck. Er kann das Spiel nicht kontrollieren. Lässt sich immer wieder stören. Vorbeifahrende Autos, spielende Kinder oder gegnerische Fans übertönen ihn. Eine Auswechslung wird fällig. Der Testleiter schickt seinen besten Kopfhörer ins Spiel. Damit läuft es besser. Der Aldi-Fernseher kann ausgleichen.
Akku mit Stammplatz
Der Akku trägt das Gerät locker auch über die zweite Halbzeit. Spieldauer: zwei bis drei Stunden. Das reicht sogar für Verlängerung, Elfmeterschießen und für Netzers Nachbetrachtung. Vor dem zweiten Tagesspiel muss allerdings eine Steckdose her. Frische Akkus helfen nicht. Der Lithiumakku des Geräts hat seinen Stammplatz. Er lässt sich nicht auswechseln.
Anschluss für Antenne fehlt
Gegen Ende des Spiel beweist der Aldi-Fernseher dann noch mal Stehvermögen. Das Testteam nimmt Fahrt auf: Bis zu 130 Stundenkilometer auf der Autobahn. Der kleine Fernseher bleibt dabei im Bild. Seine Empfangseigenschaften sind gut. Kurz vor Schluss fällt dann aber doch noch ein Gegentor: Wenn schlechter Empfang den Pegel drückt, kann der Aldi-Fernseher nicht nachlegen. Der Anschluss für eine aktive Antenne fehlt. Alles in allem reicht das nicht ganz für den Sieg. Durchaus aber für ein ansehnliches Spiel.
Testkommentar:Nicht fürs Finale
Produktbeschreibung:Mini-Fernseher Medion Life P73005
Produktfinder:Die besten Fernseher für Sie
-
- Ob LG oder Samsung, ob Full HD oder UHD – im Fernseher-Test der Stiftung Warentest finden Sie Ihr TV-Gerät! Erfreulich: Auch günstige Fernseher sind unter den Guten.
-
- Auf der Rückseite eines Fernsehers tummeln sich zahlreiche Buchsen. Doch welche TV-Anschlüsse haben welchen Nutzen? Eine Übersicht der wichtigsten Ein- und Ausgänge.
-
- Die neue Antennentechnik DVB-T2 HD ist eingeführt, die letzten geplanten Sendemasten gingen im Sommer 2019 on air. Größter Vorteil: Endlich gibt es auch via Antenne...
Diskutieren Sie mit
Nur registrierte Nutzer können Kommentare verfassen. Bitte melden Sie sich an. Individuelle Fragen richten Sie bitte an den Leserservice.