
© BERGMANN FOTO, Carsten Bergmann
Die kleinen Funkgeräte bringen fern von zu Hause viele Handys oder Tablets ins Internet. Das klappt gut. Smartphones können es allerdings auch.
Testergebnisse für 12 Mobile Hotspots 06/2018
Manchmal ist es nicht so einfach mit dem Internet – etwa im Auslandsurlaub. Wollen zum Beispiel Vater, Mutter, zwei Töchter und Sohn mit Handys, Tablet und Notebook im Netz surfen, kann ein mobiler Hotspot es ermöglichen. Das kleine Kästchen passt in die Jackentasche, enthält eine Mobilfunkkarte und einen Akku. Es wählt sich ins Mobilfunknetz ein, verbindet sich mit dem Internet und baut sein eigenes WLan-Netzwerk auf. WLan-fähige Geräte können sich mit einem Passwort drahtlos ins Netzwerk einloggen – teils mehr als 50 Stück zeitgleich. So surft die gesamte urlaubende Familie im Ausland mit nur einer Mobilfunkkarte.
Im Vergleich zu öffentlichen WLan-Hotspots in Cafés oder Hotels haben mobile Hotspots Vorteile: Sie lassen sich mitnehmen und flexibel nutzen, ihr verschlüsseltes WLan-Netz bietet mehr Sicherheit und Daten übertragen sie meist flotter.
Zwei übertragen Daten sehr gut

Internet auf Reisen. Ein mobiler Hotspot versorgt die ganze Familie im Auslandsurlaub mit WLan. © Stiftung Warentest
Geprüft haben wir sechs mobile Hotspots mit Akku und drei mit Netzteil, die sich nur an der Steckdose nutzen lassen und eher für die Ferienwohnung oder den Schrebergarten gedacht sind. Kosten: 92 bis 232 Euro. Ins Rennen gingen auch drei Smartphones, da fast jedes smarte Handy einen eigenen Hotspot aufbauen kann. Diese Funktion gilt jedoch als Akkufresser, wir wollten wissen, ob das stimmt.
Die meisten Geräte erledigen ihre Aufgabe gut, am besten der Vodafone GigaCube Flex mit Stromanschluss. Er und die Telekom Speedbox LTE IV übertragen Daten sogar sehr gut. Im Vergleich zu Hotspots mit einer befriedigenden Datenübertragung laden sie beispielsweise einen Film etwa doppelt so schnell herunter.
Unser Rat
Ein mobiler Hotspot erfordert einen üppigen Datentarif und ein verlässliches Mobilfunknetz. Zwei Geräte mit Stromanschluss übertragen Daten am schnellsten: Telekom Speedbox LTE IV für 180 Euro und Vodafone GigaCube Flex mit Laufzeitvertrag. Die besten Akkugeräte sind Huawei E5885 für 161 Euro und Netgear Air-Card 790 für 154 Euro. Smartphones mit Hotspot-Funktion sind eine gute Alternative.
Handy als gute Alternative

Smartphone-Hotspot. In den Einstellungen des Google Pixel 2 lässt sich der WLan-Hotspot unter „Netzwerk und Internet“ sowie „Hotspot und Tethering“ aktivieren. © Stiftung Warentest / Ralph Kaiser
Die Hotspot-Funktion eines Smartphones lässt sich in den Telefoneinstellungen unter Punkten wie „Mobiler Hotspot“ oder „Persönlicher Hotspot“ aktivieren. Das Handy baut dann ein WLan-Netzwerk auf, mit dem sich andere Geräte verbinden lassen. Wie stark schröpft das den Akku des Smartphones? Überraschend lange lief er beim Samsung S8: sieben Stunden. Das Google Pixel 2 hielt vier Stunden durch, das iPhone 8 lediglich drei Stunden. Vorausgesetzt man nutzt die Telefone nur als Hotspot. Wer zusätzlich mit dem Handy telefoniert, surft oder mailt, muss mit geringeren Akkulaufzeiten rechnen. Lösungen können eine Powerbank, also ein externer Akku, oder die Steckdose im Hotel sein.
Für kürzere Einsätze können wir ein Handy als Hotspot empfehlen. Es ist immer dabei, erspart ein zusätzliches Gerät und überträgt die Daten ähnlich gut wie die Spezialgeräte. Voraussetzung ist allerdings ein Mobilfunktarif mit hohem Datenvolumen. Mindestens 5 Gigabyte sind ratsam. Für einen Laufzeitvertrag sind solche üppigen, teuren Datentarife nur sinnvoll, wenn man den Hotspot permanent nutzt – was eher unwahrscheinlich ist.
5 Gigabyte für zwei Fußballspiele
Auch die spezialisierten Hotspot-Geräte brauchen einen Mobilfunktarif mit großem Datenvolumen. Passende Tarife finden Sie in unserem Test Datentarife. Der Verbrauch hängt stark von der Internetnutzung ab. Wer etwa Spiele der Fußball-WM bei ARD und ZDF live im Browser ansehen will, verjubelt pro Spiel ungefähr 2,5 Gigabyte Daten. Nach zwei Spielen ist ein 5-Gigabyte-Tarif bereits ausgereizt. Etliche TV-Streaming-Apps bieten Fernsehinhalte auch in geringerer Auflösung an. Nutzer können das häufig selbst in der App festlegen.
Tarife mit hohem Datenvolumen sind nicht billig. Wer seinen mobilen Hotspot eher sporadisch einsetzt, sollte sich einen Prepaid-Tarif besorgen. Den Mobilfunkanbieter können Nutzer frei wählen – außer beim Vodafone GigaCube Flex. Er ist nur mit Vodafone-Vertrag zu haben: Neukunden zahlen 35 Euro für jeden Monat, in dem sie das Gerät nutzen. Pro Monat dürfen sie stolze 50 Gigabyte Daten verbrauchen. Im Ausland liefert der GigaCube aber kein Internet. Die meisten mobilen Hotspots laufen europaweit ohne Schwierigkeiten, auf anderen Kontinenten ist das nicht überall garantiert. Manche Regionen unterstützen bestimmte Mobilfunkfrequenzen der Hotspots nicht – erkundigen Sie sich vorher beim Anbieter. Smartphones haben dieses Problem übrigens in der Regel nicht.
Bei einem gibts Datenstau
Wie flüssig Daten geladen werden, hängt nicht nur von den Hotspots ab, sondern auch von der Qualität des Mobilfunknetzes vor Ort. Alle Geräte im Test liefern Internet über den schnellen LTE-Funk. Setzt die LTE-Versorgung aus, wechseln die Hotspots ins langsamere UMTS-Netz. Fürs Surfen und Mailen reicht das, beim Filmestreamen mit mehreren Geräten wird es eng.
Wir haben auch geprüft, ob es zum Datenstau kommt, wenn bis zu zehn Nutzer den Hotspot in Beschlag nehmen. Zyxel hatte bei drei Geräten Mühe, die Daten flott herunterzuladen. Alle anderen Hotspots liefen weitgehend problemlos. Noch schneller als im WLan übertragen die Hotspots Daten per Kabel, beispielsweise zum Notebook – ein Ausweg, wenn die WLan-Funkübertragung hakt.
Ein Display erleichtert das Bedienen
Die geprüften Hotspots lassen sich relativ einfach handhaben. Erfreulich komfortabel sind Geräte mit Display, auf dem sich das Menü ablesen lässt. Nutzer können über den Touchscreen etwa beim ersten Einloggen das WLan-Passwort ganz simpel eingeben. Bei D-Link gelingt das nur über den Browser am Computer, das Gerät hat keinen Bildschirm. Alle Hotspots außer die von D-Link und Zyxel lassen sich auch über eine App des Geräteanbieters steuern, etwa auf dem Handy.
Wir haben das Datensendeverhalten der Apps geprüft. Die von Netgear sammelten Daten, die sie nicht zum Funktionieren brauchten. Ebenso die Android-Apps von Huawei und Telekom: Sie übertrugen etwa die Identifikationsnummer des Geräts.
Akku für bis zu 15 Stunden
Die Akku-Hotspots halten zwischen 4 und 7 Stunden durch – bis auf eine Ausnahme. Der Huawei läuft mit drei verbundenen Geräten gute 15 Stunden. Sein Akku kann sogar andere Geräte aufladen. Kleiner Hinkefuß: Der Hotspot ist mit knapp200 Gramm deutlich schwerer als die übrigen Akkumodelle und braucht 6 Stunden, um sich wieder aufzuladen. Wechseln lässt sich der Akku nur bei D-Link, Netgear, TP-Link und Zyxel. Mit genügend Ersatzakkus laufen sie rund um die Uhr.
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@Stiftung_Warentest: So sehr ich es natürlich nachvollziehen kann, dass die Anzahl der Testplätze begrenzt ist, so bedenklich finde ich Ihre Strategie, die Modellauswahl zu stark an der Marktbedeutung auszurichten.
Leider hat in der Vergangenheit sehr oft das Erfolgreiche das Bessere verdrängt. Dies nimmt immer mehr zu und schlussendlich entscheidet dann das eingesetzte Marketingbudget der Hersteller/Anbieter darüber, welche Geräte von Ihnen getestet werden. Durchdachte und innovative Geräte haben dadurch immer weniger eine Chance und selbst bessere Technologien setzen sich nicht durch, weil sie nicht neutral und unabhängig getestet und für besser eingestuft werden können.
@Hello-ItsMe: Wir haben den Geräten auch Carrier Aggregation gemäß dem aktuellen Stand des Ausbaus in Deutschland angeboten, die Unterschiede im Umgang damit gingen in die Bewertung für die Geschwindigkeit der Datenübertragung ein.
Wie lange der Akku hält, hängt natürlich vom Nutzerverhalten ab. Wir haben jeweils ein und drei Endgeräte im Dauerstream versorgt. So lässt sich der Akku der Geräte vergleichen. Die Angabe in der Tabelle bezieht sich auf drei Endgeräte. Im Verbraucheralltag ist die Nutzung wohl meist nicht so intensiv und dann sind längere Laufzeiten möglich. (Bu)
Es tut mir leid, dass ich das so direkt schreiben muss. Aber der Test ist nicht wirklich gut. Es wurden weder die unterstützten LTE Funktionen getestet (z.B. Carrier Aggregation - um auch mal mehr als 50 oder 100 Mbit zu empfangen), es werden auch zu den einzelnen Geräten keine Details erwähnt (z.B. warum die Einstellmöglichkeiten gut oder schlecht sind) noch sind die Daten nachvollziehbar/korrekt.
Zu letztere Anmerkung ein Beispiel: ich besitze seit einigen Jahren den Zyxel WAH7706 und seit kurzem auch den TP-Link M7650. Die Batterielaufzeit beider Geräte liegt deutlich über den in der Tabelle angegebenen Werten (Zyxel bei 8-10h).
@Tonekaboni: Die Preise der ausgewählten Modelle reichten von 50-230 Euro. Da hätte ein Modell mit 60 Euro sicherlich gut reingepasst. Es gab allerdings nur neun Testplätze. Wir orientieren uns u.a. an der Marktbedeutung. Siehe auch: https://www.test.de/unternehmen/testablauf-5017344-5017349/ (SG)
@Stiftung_Warentest : Das kann ich nachvollziehen, aber warum dann nicht einen größeren Teil des Preissprektums abbilden. Einen Hotspot für 60€ zu kaufen ist ja jetzt nicht absurd. Nach welchen Kriterien haben sie die Produktue ausgewählt?