Mittel­scharfer Senf

Gentech­nisch veränderter Raps: Im Senf nicht ganz auszuschließen

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Mittel­scharfer Senf Testergebnisse für 20 Mittelscharfer Senf 07/2015

Mittel­scharfer Senf - Von aromatisch bis unausgewogen

Eine Familie. Senf (links) und Raps (rechts) sind bota­nisch verwandt. Die Saaten von Braunsenf und Raps sehen sich sogar zum Verwechseln ähnlich. © picture alliance / Foodcollection, K. Schwabe; Stockfood (M)

Zwei Kreuzblütengewächse. Raps und Senf sind eng verwandt, Vermischungen unter­einander deshalb nicht voll­ständig zu vermeiden. Raps gilt im Senf als bota­nische Verunreinigung. Das Phänomen betrifft vor allem braune Senfsaat, da sie in Farbe und Korn­größe der Raps­saat ähnelt. In den Fokus geraten ist es, weil Senfkörner auch aus Ländern kommen, in denen gentech­nisch veränderter Raps angebaut wird.

Ursprung in Kanada. Ein Haupt­lieferant für braune Senfsaat ist Kanada. Dort wird genver­änderter Raps groß­flächig angebaut. Seine Saat kann etwa über den Wind den Senf verunreinigen.

Einer ist betroffen. Im Löwensenf konnten wir genver­änderten Raps in Spuren nach­weisen. Der Anbieter teilte uns mit, er wende „jede tech­nisch mögliche Maßnahme an“, um die Verunreinigung zu vermeiden. So dürfe Senf nur auf Feldern angebaut werden, auf denen seit Jahren kein Raps mehr stand. Die Saat werde in mit Folie ausgeschlagenen Containern verschifft. „Trotz dieser Maßnahmen gelingt es bei Senfsaat aus Kanada dennoch nicht immer, die Rohware voll­ständig zu schützen“, schreibt das Unternehmen.

Keine Deklaration. Sind die Mengen sehr gering und tech­nisch nicht vermeid­bar, müssen genver­änderte Bestand­teile nicht gekenn­zeichnet werden. Eine der zwei spuren­weise in Löwensenf identifizierten Raps­sorten heißt GT73. Zum Zeit­punkt unseres Einkaufs war sie in der EU nicht allgemein in Lebens­mitteln zugelassen. Seit Ende April gibt es die Zulassung. Vorher hatte die Europäische Behörde für Lebens­mittel­sicherheit (Efsa) GT73 als gesundheitlich unbe­denk­lich bewertet.

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Profilbild Stiftung_Warentest am 05.10.2015 um 11:29 Uhr
Rewe-Senf

@nils1896: Vielen Dank für Ihren Erfahrungsbericht. Unsere fünft geschulten Testpersonen hatten allerdings keine Probleme beim Öffnen des Senfglases, sonst wäre dies natürlich in die Verpackungsnote mit eingeflossen. (bp)

nils1896 am 02.10.2015 um 19:00 Uhr
Rewe-Senf sehr schlecht zu öffnen

Mich erstaunt das gute Abschneiden des Senf von Rewe. Ich persönlich würde ihn aufgrund der Verpackung deutlich abwerten. Den Deckel bekommt man kaum ab und es tut doch sehr weh. Er sitzt viel zu stramm. Möglicherweise habe ich aber auch ein "Monatsgglas"... ;-)

Profilbild Stiftung_Warentest am 13.08.2015 um 11:46 Uhr
Konservierungsstoffe

@Taggenberg: Aus Kapazitätsgründen konnten wir leider nicht alle Hersteller in die Untersuchung mit aufnehmen. Für diesen Test haben wir die meistverkauften Senfe sowie exemplarisch zwei Senfmühlen ausgewählt.
Übrigens: Keiner der von uns getesteten Senfe enthält Konservierungsstoffe. (bp)

Taggenberg am 12.08.2015 um 09:04 Uhr
Representativ?

leider fehlt in Ihrem Test die Mühle aus Cochem an der Mosel. Schade. denn diese ist die einzige, die 100% ohne Konservierungsstoffe auskommt.

Pustekuchen am 19.07.2015 um 17:48 Uhr
Senf ohne Gentechnik ist (noch) sehr wohl möglich

Warentest schreibt, dass gentechnische Verunreinigungen kaum vermeidbar seien. Das sehe ich (noch) anders. Einen Grund für meine kritischere Sichtweise benennt Warentest im Artikel selbst. Zitat: "So eine Verunreinigung ist möglich, wenn die Senfsaat aus einem Land kommt, in dem auch genveränderter Raps angebaut wird."
Ein Land, welches die Natur mit kaum rückholbarem genveränderten biologischen Material verseucht, sollte im Handel, zumindest in diesem Bereich, boykottiert werden. Dann muss die Senfsaat eben anderswo eingekauft werden! Sollte dies das Endprodukt verteuern, kann das so erheblich nicht sein. Außerdem wäre ich und vermutlich auch mancher andere bereit, dafür etwas mehr auszugeben. Aber ich möchte in jedem Fall informiert werden und eine Wahl haben.
Zu großzügiger Umgang mit genverändertem biologischen Material behagt mir überhaupt nicht. Und damit drücke ich mich äußerst zurückhaltend aus.