Gentechnisch veränderter Raps: Im Senf nicht ganz auszuschließen

Eine Familie. Senf (links) und Raps (rechts) sind botanisch verwandt. Die Saaten von Braunsenf und Raps sehen sich sogar zum Verwechseln ähnlich.
Zwei Kreuzblütengewächse. Raps und Senf sind eng verwandt, Vermischungen untereinander deshalb nicht vollständig zu vermeiden. Raps gilt im Senf als botanische Verunreinigung. Das Phänomen betrifft vor allem braune Senfsaat, da sie in Farbe und Korngröße der Rapssaat ähnelt. In den Fokus geraten ist es, weil Senfkörner auch aus Ländern kommen, in denen gentechnisch veränderter Raps angebaut wird.
Ursprung in Kanada. Ein Hauptlieferant für braune Senfsaat ist Kanada. Dort wird genveränderter Raps großflächig angebaut. Seine Saat kann etwa über den Wind den Senf verunreinigen.
Einer ist betroffen. Im Löwensenf konnten wir genveränderten Raps in Spuren nachweisen. Der Anbieter teilte uns mit, er wende „jede technisch mögliche Maßnahme an“, um die Verunreinigung zu vermeiden. So dürfe Senf nur auf Feldern angebaut werden, auf denen seit Jahren kein Raps mehr stand. Die Saat werde in mit Folie ausgeschlagenen Containern verschifft. „Trotz dieser Maßnahmen gelingt es bei Senfsaat aus Kanada dennoch nicht immer, die Rohware vollständig zu schützen“, schreibt das Unternehmen.
Keine Deklaration. Sind die Mengen sehr gering und technisch nicht vermeidbar, müssen genveränderte Bestandteile nicht gekennzeichnet werden. Eine der zwei spurenweise in Löwensenf identifizierten Rapssorten heißt GT73. Zum Zeitpunkt unseres Einkaufs war sie in der EU nicht allgemein in Lebensmitteln zugelassen. Seit Ende April gibt es die Zulassung. Vorher hatte die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (Efsa) GT73 als gesundheitlich unbedenklich bewertet.