So haben wir getestet
Im Test: 4 Mittel gegen Zecken, 10 Kombiprodukte gegen Zecken und Mücken (Körper-Repellents).
Wir kauften die Sprays von August bis September 2016 im Handel ein.
Die Preise ermittelten wir per Anbieterbefragung im März 2017.
Untersuchungen:
Die Testmethoden orientierten sich an den Vorgaben der Europäischen Kommission „Technical Notes of Guidance (TNsG) on Product Evaluation“ (2012), an den Vorgaben der United States Environmental Protection Agency (2010) und dem Report des EPA Scientific Advisory Panel on Product Performance.
Zeckenschutz für sechs Stunden: 25 % (bei reinen Anti-Zecken-Mitteln: 50 %)
Sechs geschulte Probanden, je drei Männer und Frauen unterschiedlichen Alters, trugen das Produkt am Unterarm auf eine ausgemessene Stelle nach Gebrauchsanleitung mithilfe eines Einmalhandschuhs gleichmäßig auf die Haut auf. Der Übergang zwischen unbehandelter und eingeriebener Haut unten am Arm wurde mit einer Linie markiert. Drei Zentimeter oberhalb davon wurde in der behandelten Fläche eine zweite Linie eingezeichnet. Durch Rückwiegen von Produktbehälter und Handschuh ermittelten wir die aufgetragene Menge. Am anderen Unterarm kontrollierten wir die Aktivität jeder Zecke ohne das zu testende Produkt.
Bei jeder Prüfung hielten die Probanden den Arm senkrecht nach unten und setzten eine Zeckennymphe oberhalb des Handgelenks auf, zirka drei Zentimeter unterhalb der behandelten Hautfläche. Falls nötig, leiteten die Probanden das Tier mithilfe eines Pinsels in Richtung behandelter Fläche. Sobald die Zecke loslief, hatte sie fünf Minuten Zeit, in das behandelte Feld hineinzulaufen und die 3 Zentimeter breite behandelte Fläche in Richtung Ellenbogen zu überqueren. Liefen Zecken mehr als 3 Zentimeter auf behandelter Haut in Richtung Ellenbogen, werteten wir den Versuch als nicht abgewehrt. Ein Spray galt als nicht mehr ausreichend wirksam, wenn es über alle sechs Teilnehmer gemittelt innerhalb einer Stunde weniger als 90 Prozent der Zecken abwehrte. Wir haben auch die Gesamtzahl der Zecken bewertet, welche die behandelte Haut betraten, unabhängig davon, ob sie abgewehrt wurden oder nicht.
Mückenschutz: 25 % (bei reinen Anti-Zecken-Mitteln: 0 %)
In einem klimatisierten Raum setzten wir bei einer Temperatur von 26 bis 28 Grad Celsius und 70 bis 80 Prozent relativer Luftfeuchte je nach Art 50 bis 70 stechfreudige Mückenweibchen aus: tagaktive Gelbfiebermücken (Aedes aegypti) oder dämmerungs- und nachtaktive südliche Hausmücken (Culex quinquefasciatus). Die Körper der jeweils fünf geschulten Prüfpersonen wurden durch spezielle Kleidung geschützt, nur je ein Unterarm blieb unbedeckt. Auf ihn trugen sie das Produkt mit einem Einmalhandschuh gemäß Gebrauchsanleitung gleichmäßig auf die Haut auf. Danach setzten sie den Unterarm für 10 Minuten den Insekten aus und registrierten Zeitpunkt sowie Anzahl der Stiche. Die Wirkung prüften wir stündlich, so lange eine 95-prozentige Wirksamkeit anhielt. Registrierte ein Proband bereits kurz nach der Exposition eine massive Stechlust der Testtiere, beendete er den Versuch vorzeitig. Die Stechlust der Insekten ermittelten wir vor und während der Versuche stichprobenartig an einem unbehandelten Arm eines Probanden. Wir beurteilten die durchschnittliche Zeit bis zum Erststich (absoluter Schutz) sowie die durchschnittliche Wirksamkeit (relativer Schutz) eines Mittels. Sie errechnet sich aus den Zeiten bis zum Abbruch eines Tests − je nach Mückenart nach zwei oder drei Stichen.
Gesundheit: 25 %
Ein Experte beurteilte das schleimhautreizende und allergene Potenzial der Inhaltsstoffe, fünf Probanden schätzten die Geruchsbelästigung ein.
Handhabung: 10 %
Fünf Verbraucher prüften die Gebrauchsanleitungen u. a. auf Übersichtlichkeit, Lesbarkeit, Verständlichkeit und Vollständigkeit und beurteilten die Angaben zu Anwendungsbereich, Wirksamkeitsdauer, Dosierung und Gesundheitsrisiken. Zudem bewerteten sie Entnehmen und Auftragen sowie das Hautgefühl.
Deklaration: 10 %
Bewertet haben wir Abweichungen der Anbieterangaben zur ermittelten Wirksamkeitsdauer, außerdem, ob die gesetzliche Kennzeichnungspflicht eingehalten wurde und ob die Mittel bei der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und -medizin als Biozid-Produkt registriert waren.
Textilschonung: 5 %
Wir brachten je 1 Milliliter der Mittel auf drei weiße und drei farbige Gewebe auf und lagerten sie 24 Stunden bei rund 21 Grad und rund 70 Prozent relativer Luftfeuchte. Anschließend beurteilte ein Experte visuell die Intensität der Flecken und die Bleichwirkung. Nachdem die Gewebe in einer Maschine gemäß Kennzeichnung mit einem handelsüblichen Waschmittel gewaschen worden waren, beurteilte er erneut Flecken und bleibende Veränderungen.
Abwertungen
Abwertungen bewirken, dass sich Mängel verstärkt auf das Qualitätsurteil auswirken. Sie sind in der Tabelle mit einem Sternchen *) gekennzeichnet. Folgende Abwertungen haben wir eingesetzt: Das test-Qualitätsurteil konnte nicht besser sein als der Zeckenschutz für sechs Stunden oder – bei Kombiprodukten – der Mückenschutz.