Finanztest hat die 80 in den Aktienindizes Dax und MDax notierten Unternehmen gefragt, ob sie spezielle Programme zum vergünstigten Erwerb von Mitarbeiteraktien haben. 26 Firmen haben sich an unserer Untersuchung beteiligt, die restlichen haben entweder kein Programm oder gar nicht oder unvollständig geantwortet. In den Antworten einiger Unternehmen blieben viele Punkte offen, so dass uns eine Veröffentlichung nicht sinnvoll erschien.
Vergünstigungen
Wir haben ermittelt, welche direkten Kaufrabatte, Zuschüsse oder anderen Vergünstigungen die Unternehmen ihren Mitarbeitern anbieten. Darunter fallen auch Gratisaktien, die Mitarbeiter erst bekommen, wenn sie gekaufte Aktien über einen bestimmten Zeitraum gehalten haben.
Mindesthaltedauer
Wir listen auf, wie lange die Mitarbeiteraktien in Deutschland mindestens im Depot bleiben müssen, ehe der Anleger sie verkaufen darf. Die Angaben in der Tabelle sind mitunter Maximalwerte, da einige Unternehmen mit festen Stichdaten arbeiten und die genaue Haltefrist je nach Erwerbsdatum geringer ausfallen kann. Bei einigen Unternehmen gibt es keine echte Sperrfrist, aber Anleger verlieren Vergünstigungen, zum Beispiel den Anspruch auf Gratisaktien, wenn sie ihre Mitarbeiteraktien vor Ablauf einer bestimmten Frist verkaufen.
Maximale jährliche Förderung
Mitarbeiter können nicht in unbegrenzter Höhe Belegschaftsaktien beziehen. Manche Unternehmen setzen einen bestimmten Höchstbetrag fest, bei anderen bemisst sich die Höchstgrenze am Einkommen des Beschäftigten oder am jeweiligen Jahresergebnis des Unternehmens. Um den in der Tabelle angegebenen Betrag zu erreichen, müssen Beschäftigte oft eine deutlich größere Summe investieren. Beispiel K + S: Für die maximale Förderung von 700 Euro muss der Anleger Aktien im Wert von 3 500 Euro kaufen, da diese mit 20 Prozent rabattiert werden.
Volatilität pro Jahr
Wir haben die durchschnittlichen jährlichen Wertschwankungen (Volatilität) der Aktien, des Indexes MSCI World (Performance-Index, in Euro) und unterschiedlicher Aktien-Index-Mischungen anhand von Monatswerten über die vergangenen zehn Jahre berechnet. Je höher die Volatilität, desto größer ist das Risiko für Anleger.
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@alle: Weitere Tipps zur Senkung der mit der Investition in Einzelaktien verbundenen Risiken, finden Sie im Artikel unter Punkt 4 "Risiko senken". (maa)
Ich weiß nicht, ob im Finanztest-Artikel darauf hingewiesen wird, aber Mitarbeiteraktien haben einen schwerwiegenden Nachteil, den man unbedingt bedenken sollte: die fehlende Risikostreuung. Wenn der Arbeitgeber in Schieflage gerät, ist nicht nur der Job weg, sondern auch das Vermögen, das in Mitarbeiteraktien angelegt ist. Auch eine Firma wie Siemens kann in Konkurs gehen, man kann sich da nie 100% sicher sein. Es muss auch nicht gleich ein Konkurs sein: Denken Sie an die Deutsche Bank, deren Aktienkurs stark gefallen ist und die gleichzeitig stark Personal abbaut.
Daher mein persönlicher Rat: Nehmen Sie den Vorteil günstiger MItarbeiteraktien ruhig mit, aber verkaufen Sie diese sofort nach der MIndesthaltefrist und kaufen Sie Akien anderer Unternehmen. Denn bereits Ihr Job hängt am Wohl und Wehe Ihres Arbeitgebers, da sollte Ihr Vermögen nicht auch noch von ihm abhängen.