Alternativen zu Butter

Butter ist schädlicher fürs Klima als Margarine

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Alternativen zu Butter - 14 von 23 Streich­fetten im Test sind gut

Milchkuh-Haltung. Weidekühe fressen weniger Import-Soja, produzieren aber trotzdem viel Methan. © Getty Images / Marcel TB

Beim Thema Nach­haltig­keit gehts um mehr als Treib­hausgase, Wasser oder Verpackung.

Alternativen zu Butter Testergebnisse für 23 Streich­fette mit Butter und Rapsöl 11/2019

Butter ist schädlicher fürs Klima als ein Steak – das ging jüngst durch die Medien. Noch schlechter sieht der Klima­faktor der Butter verglichen mit Margarine aus. Misch­streich­fette mit ihren unterschiedlichen tierischen und pflanzlichen Fett­anteilen liegen dazwischen.

Auch Kühe spielen eine Rolle

Der Klima­faktor bewertet den Einfluss eines Produkts auf das Klima. Angegeben wird er in CO2-Äquivalenten pro Kilogramm, zum Beispiel eines Lebens­mittels. Er umfasst neben Kohlen­dioxid auch Methan, das Kühe beim Verdauen freisetzen, und Lachgas aus Stick­stoff­dünger. Laut dem Institut für Energie- und Umwelt­forschung Heidel­berg (Ifeu) belastet ein Kilo Butter das Klima mit 13,3 Kilogramm CO2-Äquivalenten, pro Kilo Margarine sind es nur 4,1 Kilogramm.

Faktor Acker- und Weide­land

Einge­rechnet sind hier auch die Flächen, die für den Pflanzen­anbau notwendig sind. Weidekühe, die viel Grünzeug und wenig Soja futtern, für dessen Anbau Regenwälder etwa in Brasilien gerodet wurden, können wiederum die Bilanz einer Butter verbessern. „Was in die Berechnung einfließt und wie man alles berück­sichtigt, dafür gibt es unterschiedliche Ansätze“, sagt Ulrich Gromke, der sich als Wissenschaftler des Umwelt­bundes­amts mit nach­haltiger Nahrungs­produktion beschäftigt. „Vergleiche lassen sich da schlecht ziehen.“

Verpackung wenig relevant

Zur Ökobilanz zählen auch Wasser- und Strom­verbrauch und die Verpackung. Alle Produkte im Test werden in Kunst­stoff­bechern verkauft, zwölf mit Kartonmantel. Lassen sich Kunststoff und Karton trennen, gab es ein kleines Plus im Verpackungs­urteil. „Doch die Packung hat nur wenig Anteil an der Ökobilanz“, so Gromke. Wasser- und Bodenbelastung bei der Lebens­mittel­erzeugung fielen mehr ins Gewicht.

Alternativen zu Butter - 14 von 23 Streich­fetten im Test sind gut

Raps­anbau. Große Raps­flächen gehen zulasten von Sträuchern und Gräsern und damit Kleintieren und Wildbienen. © iStockphoto

Arten­vielfalt nicht berück­sichtigt

Die Ökobilanz rechnet nicht alle Umwelt­einflüsse mit ein. Sie sagt „zum Beispiel nichts über den Einfluss von Raps­anbau auf die Biodi­versität aus“, erläutert Gromke. Riesige Raps­felder lassen kaum Platz für Sträucher und Gräser, die Kleintieren Schutz bieten und Bienen Nahrung. Noch folgenreicher ist Palmöl: Für neue Plan­tagen werden Regenwälder vernichtet und dort lebende Orang-Utans vertrieben.

Alternativen zu Butter - 14 von 23 Streich­fetten im Test sind gut

Palm­ölfrüchte. Die Vernichtung von Regenwäldern etwa für Palm­anbau hat katastrophale Folgen fürs Klima. © Adobe Stock / Thorsten Katz

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konsument18 am 06.01.2021 um 00:42 Uhr
Tägliche Preisschwankungen?

@stiftung warentest und @schnellie
Auch ich bin ein kritischer Konsument, aber ich käme nicht auf die Idee, Stiftung Warentest zu unterstellen, sie würde von einer bestimmten Firma gesponsert, nur weil sie deren Produkt günstig eingekauft hat. Andererseits, liebe Warentestler, bin ich auch ein sehr erfahrener Konsument, und tägliche Preisschwankungen bei Milchprodukten mag es an der Börse geben, aber nicht im Supermarkt. Vielmehr kosten Marken-(nicht Eigenmarken, die sind in der Tat billiger!)Butter und Butter-Rapsöl-Mischungen seit mindestens einem Jahr konstant 2,19 € auf 250 g und zwar egal ob beim Discounter oder "normalen" Supermarkt.
Es sei denn, das jeweilige Produkt ist beim jeweiligen Händler gerade im Wochen-Angebot, dann erhält man es billiger. Irgendeine Markenbutter ist immer im Angebot und bei Ihnen scheint es in der Woche gerade Weihenstephaner gewesen zu sein. Die habe ich nämlich bei genau so einer Gelegenheit auch mal für 1,59 € gekauft.

asktest am 29.09.2020 um 19:33 Uhr
Änderung der Rezeptur bei Aldi Süd (2)

Bei der Aldi-Marke Milfina "Streichfein" (ungesalzen) wurden die Zutaten (anscheinend nochmals?) geändert.
MHD 03.11.20 : Gesamtfettgehalt 65% , Zutatenliste :
Butter 63% , Wasser (?%) , Rapsöl 13% , Magermilchjoghurt (?%)
Frühere Rezeptur zum Vergleich :
MHD 26.9.20 : Gesamtfettgehalt 75% , Zutatenliste :
Butter 68% , Rapsöl 19% , Wasser (Rest 13%)

asktest am 29.09.2020 um 19:28 Uhr

Kommentar vom Autor gelöscht.

rolandbuder am 28.06.2020 um 16:22 Uhr
Änderung der Rezeptur bei Aldi Süd

Für die Milfina Streichfein ungesalzen wurden die Zutaten geändert.
Statt Butter wird jetzt Süßrahmbutter und statt Magermilchjoghurt wird Buttermilch verwendet.

Gelöschter Nutzer am 28.12.2019 um 13:57 Uhr
Umwelteigenschaften

Könnten die Umwelteigenschaften langfristig in die Testkriterien Eingang finden? Es gibt sicherlich große Unterschiede in Hinbilck auf klimaneutrale Verpackung, kurze Transport- und Verarbeitungswege (Wo kommt die Milch für die Butter her?) sowie allgemeine Klimabilanz des Produktes (Bio vs. Konventionell).