
Wie geschmiert. Gemischte Streichfette kommen streichfähig aus dem Kühlschrank. © Manuel Krug
Streichfette mit Butter und Rapsöl vereinen feinen Buttergeschmack und gesundes Rapsöl. Sie sind Alternativen zur Butter, denn sie lassen sich direkt aus dem Kühlschrank aufs Brot schmieren. Die Stiftung Warentest hat 23 Produkte getestet: Eigenmarken von Discountern und Supermärkten sowie Markenprodukte wie Arla, Kerrygold, Meggle oder Weihenstephan. 14 Streichfette im Test schneiden gut ab, 4 allerdings sind nur ausreichend (Kilopreise: 3,95 bis 13,25 Euro).
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Testergebnisse für 23 Streichfette mit Butter und Rapsöl 11/2019Liste der 23 getesteten Produkte
Butter-Rapsöl-Kombi lässt sich gut verstreichen
Wieder die Butter im Kühlschrank vergessen! Harte Butter kann die Frühstückslaune trüben. Wie gut, dass es streichbare Alternativen zu Butter gibt. Anders als Margarine, die nur 3 Prozent Milchfett enthalten darf, bestehen die von uns getesteten Mischstreichfette – so die fachlich korrekte Bezeichnung – meist aus Butter und Rapsöl (siehe unten). In puncto Streichfähigkeit sind alle Produkte im Test gut: Sie können direkt aus dem Kühlschrank aufs Brötchen, Croissant, Brot oder Knäckebrot geschmiert werden. Etliche davon zum kleinen Preis von 1,29 Euro pro 250-Gramm-Becher. Die schwedisch-dänische Molkereigenossenschaft Arla brachte 2006 als erste Streichfette mit Butter und Rapsöl auf den Markt. Viele Hersteller zogen mit eigenen Mischstreichfetten nach. 23 davon haben wir getestet, alle enthalten Butter und Rapsöl.
Das bietet der Mischstreichfett-Test der Stiftung Warentest
Testergebnisse. Die Tabelle zeigt Bewertungen für 23 Streichfette mit Butter und Rapsöl, etwa von Arla, Kerrygold oder Weihenstephan, dazu Handelsmarken von Discountern wie Aldi oder Lidl und von Supermärkten wie Edeka und Rewe. Wir haben die Streichfette verkostet, ihre Streichfähigkeit geprüft, die ernährungsphysiologische Qualität untersucht, auf Schadstoffe und Keime getestet. Auch Verpackung, Kennzeichnung und Aufmachung beurteilten wir.
Tipps und Hintergrund. Wir sagen, worauf es bei einem guten Streichfett mit Butter und Rapsöl ankommt, welche Produkte viel vergleichsweise ungesundes Palm- und Kokosfett enthalten, und wie sie im Vergleich zu Butter und Margarine abschneiden. Wir erklären, warum das Thema Nachhaltigkeit von Streichfetten mehr umfasst als Treibhausgase, Wasser oder Verpackung.
Heftartikel. Wenn Sie das Thema freischalten, erhalten Sie Zugriff auf das PDF zum Testbericht aus test 12/2018.
Gute Mischstreichfette brauchen nur Butter und Rapsöl
Die Mischstreichfette sollen sich nicht nur gut verstreichen lassen, es kommt auch darauf an, dass sie nach Butter riechen und schmecken. Der Test zeigt: Butter mit ihrem feinen Geschmack und Rapsöl mit seinen guten Fettsäuren – mehr braucht es nicht für eine gute Alternative zur Butter. Mehr als die Hälfte der Streichfette – nämlich 14 Produkte – hat die Stiftung Warentest mit dem Qualitätsurteil Gut bewertet. Daneben gibt es noch fünf befriedigende und vier ausreichende Produkte. Sie haben Mängel in puncto Geschmack und Deklaration und enthalten zum Teil mehr Schadstoffe als nötig, allerdings nicht in bedenklichen Konzentrationen.
Video: Mischstreichfette im Test
Beim Laden des Videos erhebt Youtube Daten. Hier finden Sie die test.de-Datenschutzerklärung.
Nur das Kleingedruckte verrät, dass Palmfett drin ist
Einige Produkte enthalten zusätzlich Buttermilch, Joghurt oder Milchsäurekulturen, mitunter auch Palm- oder Kokosfett oder beides. Diese Fette haben hohe Anteile an gesundheitlich nachteiligen gesättigten Fettsäuren. Zwei Streichfette fallen auf: Sie enthalten mehr Palmfett als Butter und Rapsöl zusammen. Doch sie werben nur mit den Zutaten Butter und Rapsöl. Dass auch Palmfett drin ist, erschließt sich erst, wenn man das Zutatenverzeichnis auf dem Becherboden entziffert. Wie viel genau, verrät aber auch das Kleingedruckte nicht. Beide Produkte bekommen im Prüfpunkt Deklaration ein Mangelhaft.
Im Test: Streichfett mit Butter und Rapsöl
Enthält Butter und Rapsöl, weitere Fette können dazukommen. Die Fettgehalte reichen von 57 bis 78 Prozent.
Vorteile
- Feiner Buttergeschmack vereint mit gesunden pflanzlichen Fettsäuren
- Immer streichfähig, gut zum Kochen, in der Regel auch zum Backen
- Kommt meist ohne Zusatzstoffe aus
Nachteile
- Einige Produkte enthalten mehr Palm- als Butterfett und Rapsöl zusammen
- Kann beim Braten spritzen
Zum Vergleich: Butter

© Manuel Krug
Ungesalzen hat Butter einen Fettanteil von 82 bis 90 Prozent in Form von Milchfett.
Vorteile
- Nur Speisesalz und gelb färbendes Beta-Karotin dürfen zugesetzt werden
- Unvergleichlicher Geschmack
- Zum Backen und Kochen ideal
Nachteile
- Besteht zu zwei Dritteln aus gesättigten Fettsäuren
- Spritzt beim Braten
Zum Vergleich: Margarine

© Manuel Krug
80 bis 90 Prozent Fettanteil, vor allem pflanzlich, maximal 3 Prozent Milchfett sind erlaubt.
Vorteile
- Kann viel gutes Raps- oder Sonnenblumenöl enthalten
- Gesund fürs Herz: essenzielle Omega-3- und -6-Fettsäuren
- Zum Kochen, Braten und Backen
Nachteile
- Enthält oft Zusatzstoffe, Aromen
- Manche mit vergleichsweise ungesundem Kokos- und Palmfett
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@stiftung warentest und @schnellie
Auch ich bin ein kritischer Konsument, aber ich käme nicht auf die Idee, Stiftung Warentest zu unterstellen, sie würde von einer bestimmten Firma gesponsert, nur weil sie deren Produkt günstig eingekauft hat. Andererseits, liebe Warentestler, bin ich auch ein sehr erfahrener Konsument, und tägliche Preisschwankungen bei Milchprodukten mag es an der Börse geben, aber nicht im Supermarkt. Vielmehr kosten Marken-(nicht Eigenmarken, die sind in der Tat billiger!)Butter und Butter-Rapsöl-Mischungen seit mindestens einem Jahr konstant 2,19 € auf 250 g und zwar egal ob beim Discounter oder "normalen" Supermarkt.
Es sei denn, das jeweilige Produkt ist beim jeweiligen Händler gerade im Wochen-Angebot, dann erhält man es billiger. Irgendeine Markenbutter ist immer im Angebot und bei Ihnen scheint es in der Woche gerade Weihenstephaner gewesen zu sein. Die habe ich nämlich bei genau so einer Gelegenheit auch mal für 1,59 € gekauft.
Bei der Aldi-Marke Milfina "Streichfein" (ungesalzen) wurden die Zutaten (anscheinend nochmals?) geändert.
MHD 03.11.20 : Gesamtfettgehalt 65% , Zutatenliste :
Butter 63% , Wasser (?%) , Rapsöl 13% , Magermilchjoghurt (?%)
Frühere Rezeptur zum Vergleich :
MHD 26.9.20 : Gesamtfettgehalt 75% , Zutatenliste :
Butter 68% , Rapsöl 19% , Wasser (Rest 13%)
Kommentar vom Autor gelöscht.
Für die Milfina Streichfein ungesalzen wurden die Zutaten geändert.
Statt Butter wird jetzt Süßrahmbutter und statt Magermilchjoghurt wird Buttermilch verwendet.
Könnten die Umwelteigenschaften langfristig in die Testkriterien Eingang finden? Es gibt sicherlich große Unterschiede in Hinbilck auf klimaneutrale Verpackung, kurze Transport- und Verarbeitungswege (Wo kommt die Milch für die Butter her?) sowie allgemeine Klimabilanz des Produktes (Bio vs. Konventionell).