
© Stiftung Warentest / M. Haase
Ordentliche Leistung in einem kompakten Gehäuse: Manche platzsparende Rechner im Test können mit großen Einsteiger-PCs und Notebooks mithalten. Einige sind allerdings so asketisch ausgestattet, dass sie im Alltag wenig Freude bereiten.
Testergebnisse für 17 Mini-PCs und PC-Sticks 10/2016
Ein unsichtbarer Computer ist ein schöner Computer. Klassische Desktop-PCs sind leider alles andere als unsichtbar – sie wiegen oft um die zehn Kilo und brauchen ähnlich viel Platz wie ein Handgepäckkoffer im Flugzeug. Mini-PCs lassen sich deutlich besser verstecken. Einige sind kaum größer als ein Bierdeckel und nur etwas höher als ein Laptop. So passen sie unter oder hinter den Monitor. Zudem sind sie oft leiser und stromsparender als andere Schreibtisch-Rechner. Doch prima getarnt und effizient muss noch lange nicht gut sein. Deshalb haben wir bei elf Kistchen geprüft, was sie auf dem Kasten haben.
Würdiger Ersatz für Desktop-Rechner
Das wichtigste Ergebnis unseres Tests: Technisch sind die meisten der Kleinen schon groß. Neun von elf geprüften Geräten erreichen die Qualitätsurteile gut oder befriedigend. Die Besseren können Schreibtisch-Computer aus dem Einsteigerbereich vollwertig ersetzen. Genau wie ihre großen Geschwister erfordern die Minis zum Arbeiten drei altbekannte Begleiter: Monitor, Maus und Tastatur.
Filme ja, 3D-Spiele nein
Mit Standardaufgaben – etwa Texte bearbeiten oder im Internet surfen – kommen fast alle problemlos zurecht. Immerhin fünf Modelle eignen sich gut oder sehr gut zum Abspielen hochauflösender Videos.
Gamer werden mit den Geräten aber nicht unbedingt Freude haben. Keiner der Mini-PCs im Test bietet genügend Rechenleistung, um grafisch aufwendige Spiele ohne Ruckler darzustellen. Das schaffen allerdings auch etliche Laptops und größere PCs nicht.
Die Größten der Kleinen
Unter den elf geprüften Kleinrechnern setzt sich der Fujitsu Esprimo Q556 an die Spitze. Ihn zeichnet die beste Rechenleistung und die größte Vielseitigkeit im Test aus. Mit rund 1,9 Kilo Gewicht und dem größten Volumen ist er allerdings auch der Riese unter den elf Zwergen.
Die anderen drei guten Geräte von Dell, Lenovo und Apple gehören ebenfalls zu den wuchtigeren Vertretern ihrer Art. Doch selbst diese „großen“ Kleinen erreichen nicht mal die Abmessungen eines Kinderschuh-Kartons.
Zwei Flops in der Auswahl
Asus und Trekstor enttäuschen. Beide haben Probleme mit ihren USB-Buchsen: Immer wieder bricht die Verbindung zu externen Geräten wie Festplatten ab. Das nervt und kann sogar zu Datenverlust führen. Dafür ernten die Geräte in der Disziplin „Täglicher Gebrauch“ ein Mangelhaft. Der Trekstor ist außerdem zu schlapp, um Full-HD-Videos ruckelfrei abzuspielen.
Geräte mit individuellen Stärken
Groß sind die Unterschiede beim Arbeitsspeicher: Fujitsu bietet mit 8 Gigabyte doppelt so viel wie die meisten anderen. Asus, Trekstor und Zotac haben nur magere 2 Gigabyte. Das ist für Windows-10-Rechner ziemlich wenig.
Der größte interne Festspeicher steckt im Mac Mini. Er bietet Raum für 500 Gigabyte Daten. Dafür nutzt er als einziger Rechner im Test eine klassische Festplatte. Die anderen zehn Geräte verwenden modernere SSD-Speicher.
Am Speicher gespart
Das größte SSD-Laufwerk hat der Fujitsu. Doch selbst seine 256 Gigabyte sind im Vergleich mit üblichen Desktop-PCs wenig. Die anderen Kleinrechner bieten noch deutlich weniger. Auf Asus, Trekstor und Zotac passen gerade mal 32 Gigabyte. Viele Nutzer werden nachrüsten müssen. Das geht mit einer Speicherkarte oder einer externen Festplatte. Ein Grund für diese Speicher-Askese ist der relativ hohe Preis von SSD-Laufwerken – viele Anbieter wollen ihre Zwerg-Rechner offenbar günstig halten.
Zotac mag keinen Funk
Ein völlig unzeitgemäßes Defizit offenbart der Zotac: Ihm fehlt die Fähigkeit, via WLan ins Internet zu gehen. Stattdessen muss er per Kabel mit dem Router verbunden werden. Selbst manche Waschmaschinen verfügen heutzutage über WLan-Empfänger.
Dem Zotac fehlt, genau wie dem Shuttle, auch die Funktechnik Bluetooth, die etwa zum Anschließen von kabellosen Tastaturen, Mäusen oder Kopfhörern dient. Immerhin: Beide Modelle bieten genügend USB-Anschlüsse, um solche Geräte per Kabel zu verbinden. Der Zotac hat fünf USB-Buchsen, der Shuttle sogar sechs.
Shuttle testet Englisch-Kenntnisse
Der Anbieter Shuttle setzt offenbar voraus, dass alle Nutzer seines Mini-PCs gut Englisch können. Wer ihn mal zurücksetzen muss, kann das nur auf Englisch tun. Anschließend läuft auch das Betriebssystem Windows 7 auf Englisch. Der Besitzer kann es nur auf Deutsch umstellen, wenn er statt der Wiederherstellungsfunktion die mitgelieferte DVD verwendet und Windows neu installiert. Dazu sind aber wiederum gute Englisch-Kenntnisse gefragt. Für dieses ungeschickte Vorgehen des Anbieters gibt es einen passenden englischen Ausdruck: „Lost in Translation!“
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Ich weiß nicht warum sie die Intel NUC-Serie gänzlich aus Ihrem Test ausgeschlossen haben... Die NUCs sind ja nur Benchmark in dieser Geräteklasse.