- Für Jugendliche in Vollzeitpflege zahlt das Jugendamt monatlich Pflegegeld für laufende Kosten wie die für Ernährung, Unterkunft, Bekleidung, Schulbedarf und Taschengeld.
- Auf Antrag gibt es einmalige Beihilfen und Zuschüsse für die notwendige Grund- und Erstausstattung für Bekleidung und Mobiliar, Klassenfahrt etc.
- Pflegeeltern erhalten auch Kindergeld. Dies gilt nicht, solange der rechtliche Status des Flüchtlings ungeklärt ist. Das Kindergeld wird zum Teil auf das Pflegegeld angerechnet.
- Eine Pflegeperson bekommt die Beiträge für eine private Unfallversicherung für sich (maximal 155,40 Euro pro Jahr*) und die hälftigen Kosten einer privaten Altersvorsorge (maximal 42,53 Euro pro Monat*) vom Jugendamt erstattet. Die Maximalbeträge variieren stark – je nach Jugendamt.
- Privaten Haftpflichtschutz haben junge Geflüchtete manchmal über das Jugendamt. Falls nicht, sollten Pflegeeltern ihren Haftpflichtversicherer kontaktieren und das Pflegekind mit in die Police aufnehmen. Über die Versicherung sind Schäden abgedeckt, die Dritten zugefügt werden.
- Bei gesetzlich krankenversicherten Pflegeeltern können Jugendliche im Rahmen der Familienversicherung mitversichert werden. Bei privat Krankenversicherten übernimmt das Jugendamt die Krankenhilfekosten.
Monatliche Pauschalbeträge* für ein Pflegekind
Alter des Pflegekindes |
Sachaufwand (Euro) |
Pflege und Erziehung (Euro) |
Pflegegeld insgesamt (Euro) |
6 bis 11 Jahre |
589 |
237 |
826 |
12 bis 18 Jahre |
676 |
237 |
913 |
* Empfehlung des Deutschen Vereins für öffentliche und private Fürsorge e. V. (Deutscher-verein.de). Je nach Kommune und Bundesland kann es Abweichungen geben.
-
- Können Kinder nicht bei ihren leiblichen Eltern leben, übernehmen oft Pflegeeltern. Wir sagen, was Sie tun müssen, wenn Sie selbst Pflegeeltern werden möchten.
-
- Welche Hilfe ist aktuell gefragt und warum? test.de beantwortet die wichtigsten Fragen rund um die humanitäre Hilfe im Ukraine-Krieg.
Diskutieren Sie mit
Nur registrierte Nutzer können Kommentare verfassen. Bitte melden Sie sich an. Individuelle Fragen richten Sie bitte an den Leserservice.
Nutzerkommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.
@justizia: Zur rechtlichen Vertretung: Die ehrenamtliche Vormundschaft umfasst die rechtliche Vertretung eines Minderjährigen, das heißt, ein Vormund haftet nicht für einen Jugendlichen. Unbegleitete minderjährige Flüchtlinge sind in der Regel über das Jugendamt haftpflichtversichert. Verursacht ein minderjähriger Flüchtling einen Schaden, ist er zunächst selbst verantwortlich und kann den Schaden der Haftpflichtversicherung melden.
Kein Kostenrisiko: Sollten bei der ehrenamtlichen Tätigkeit Kosten anfallen, die über der pauschalen Aufwandsentschädigung von 399,00 Euro im Jahr liegen, so können Vormünder auch einen höheren Betrag geltend machen, wenn sie ihre Aufwendungen einzeln nachweisen. Für die anwaltliche Beratung der Jugendlichen im Hinblick auf ihr Bleiberecht oder einen Asylantrag entstehen Anwaltskosten. Da die Jugendlichen jedoch in der Regel vermögenslos sind, erhalten sie für eine rechtliche Beratung „Beratungshilfe“ und für die Beschreitung des Rechtsweges „Prozesskostenhilfe“ (PKH). Dies gilt für alle Menschen, die unterhalb bestimmter Einkommensgrenzen liegen und rechtliche Hilfe in Anspruch nehmen. (PH)
Auch hier werden zu wenig die rechtlichen Risiken beleuchtet. Auch die Kostensituation wird zu wenig analysiert - decken die Leistungen der Jugendhilfe die tatsächlich entstehenden Kosten der Pflegefamilie ab ? Beim Haftpflichtschutz eines minderjährigen Flüchtlings - dies ist eine Risikoerhöhung der Haftpflichtversicherung - was kostet dies zusätzlich ? Übernimmt dies das Jugendamt oder ein staatliche Stelle?
Sinnvoll wäre es, ein test-Spezialheft mit dem Thema Flüchtlingshilfe (ggf. kostenfrei als download) herauszugeben - anstatt dies in das monatliche Finanztest-Redaktionsprogramm zu übernehmen! Was hat VERBRAUCHERSCHUTZ mit Flüchtlingshilfe zu tun ??? Ist dies nun eine Gegenleistung zur staatlichen Förderung der Stiftung Warentest im Sinne der politischen Korrektheit???