So haben wir getestet
Im Test: 25 hochwertig anmutende und beliebte Schokoladen mit einem Kakaogehalt zwischen 30 und 45 Prozent. Vier sind Bioprodukte. Eingekauft haben wir sie von Juni bis Juli 2018. Die Preise ermittelten wir durch eine Befragung der Anbieter im Oktober 2018.
Sensorisches Urteil: 50 %
Eine Gruppe aus sieben trainierten Prüfpersonen, die auf die Beschreibung von Schokolade geschult sind, untersuchte Aussehen, Konsistenz in der Hand, Geruch, Geschmack und Mundgefühl anhand einer stufenlosen Intensitätsskala. Die Prüfer verkosteten die Produkte bei 18 bis 20 Grad Celsius. Jede Prüfperson beschrieb die anonymisierten Proben computergestützt unter standardisierten Bedingungen. Die statistische Auswertung der Einzelurteile war Basis für die sensorische Beurteilung.
Die sensorischen Prüfungen wurden in Anlehnung an Methode L 00.90–22 der ASU durchgeführt. Die sensorischen Begriffe wurden im Rahmen eines quantitativ beschreibenden Profils in Anlehnung an Anhang F der genannten Methode erfasst und hinsichtlich ihrer Intensität bewertet. Die statistische Analyse und Auswertung wurde in Anlehnung an Anhang A durchgeführt. Die Abkürzung ASU steht für Amtliche Sammlung von Untersuchungsverfahren nach § 64 Lebensmittel- und Futtermittelgesetzbuch (LFGB).
Schadstoffe: 25 %
Wir prüften auf Kadmium, Aluminium, Kupfer, Nickel, polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe, das Schimmelpilzgift Ochratoxin A, Acrylamid, Pflanzenschutzmittel, Mineralölkohlenwasserstoffe und Lösemittelrückstände. Folgende Methoden wurden eingesetzt:
- Kadmium: Mikrowellenaufschluss gemäß DIN EN 13805, Analyse gemäß Methode DIN EN 15763 mittels ICP-MS.
- Aluminium: Mikrowellenaufschluss gemäß DIN EN 13805, Analyse in Anlehnung an Methode DIN EN 15763 mittels ICP-MS.
- Kupfer: Mikrowellenaufschluss gemäß DIN EN 13805, Analyse gemäß Methode L 00.00–144 der ASU mittels ICP-OES.
- Nickel: Mikrowellenaufschluss gemäß DIN EN 13805, Analyse in Anlehnung an Methode DIN EN 15763 mittels ICP-MS.
- Polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe: Analyse mittels LC-LC-GC-MS/MS
- Ochratoxin A: Bestimmung nach spezifischer Anreicherung in Anlehnung an Methode DIN EN 14132 mittels HPLC-FLD.
- Acrylamid: Bestimmung gemäß Methode L 00.00–159 der ASU mittels LC-MS/MS
- Pflanzenschutzmittel: Analyse mittels GC-MS/MS und LC-MS/MS gemäß Methode L 00.00–34 der ASU
- Mineralölkohlenwasserstoffe (Mosh/Posh und Moah): In Anlehnung an Methode DIN EN 16995 mittels online gekoppelter LC-GC/FID.
- Lösemittelrückstände: mittels GC-MS in Anlehnung an Methode L 00.00–106 der ASU
Mikrobiologische Qualität: 5 %
Neben der Gesamtkeimzahl prüften wir auf Enterobakterien, Escherichia coli, Salmonellen, Hefen und Schimmelpilze. Folgende Methoden wurden eingesetzt:
- Gesamtkeimzahl: Analyse in Anlehnung an Methode IOCCC 118–2
- Enterobakterien: Analyse gemäß ISO 21528–2
- Escherichia coli: Analyse gemäß DIN ISO 16649–1
- Salmonellen: Analyse in Anlehnung an IOCCC 118–8
- Hefen und Schimmelpilze: Analyse in Anlehnung an IOCCC 118–7
Verpackung: 5 %
Drei Experten prüften, wie einfach die Produkte zu öffnen sind und der Inhalt zu entnehmen ist. Wir kontrollierten Originalitätssicherung, Hinweise zu Recycling und Verpackungsmaterial. Ein Experte prüfte, ob es Mogelpackungen gab.
Deklaration: 15 %
Wir prüften die Packungsangaben nach dem Lebensmittelrecht. Wir bewerteten zudem Lagerungsempfehlungen, Angaben zu Nährwerten, Herkunft und Aroma. Drei Experten prüften Lesbarkeit und Übersichtlichkeit der Informationen.
Weitere Untersuchungen
Wir bestimmten die Gehalte an Trockenmasse, Asche, Gesamtfett, Eiweiß, Milcheiweiß, Ballaststoffen, Kochsalz, Saccharose und Laktose, Buttersäuremethylester, Theobromin und Koffein. Außerdem bestimmten wir das Fettsäure- und das Triglyceridspektrum. Aus diesen Werten berechneten wir zur Prüfung der Deklaration die Gehalte an Milchfett, Kakaobutter, fettfreier Kakaotrockenmasse, Gesamtkakaotrockenmasse, fettfreier Milchtrockenmasse, Gesamtmilchtrockenmasse und den Brennwert. Bei Produkten ohne entsprechende Allergenhinweise prüften wir auf die Allergene Haselnuss, Mandel und Erdnuss. Wir wiesen keine nach. Produkte, die laut Zutatenverzeichnis Sojalecithin enthielten, prüften wir auf gentechnisch veränderte Organismen. Die Ergebnisse waren unauffällig. Wir prüften die flüchtigen Aromastoffe. Bei Schokoladen, die laut Zutatenverzeichnis Vanille enthalten oder abbilden, bestimmten wir die Hauptaromastoffe der Vanille und ihre charakteristischen Begleitkomponenten.
Folgende Methoden wurden eingesetzt:
- Trockenmasse: Titrimetrische Bestimmung in Anlehnung an L 46.02–1 der ASU
- Asche: Gravimetrisch nach Veraschung in Anlehnung an L 18.00–4 der ASU
- Gesamtfett: Gravimetrisch nach Soxhlet-Extraktion gemäß L 44.00–4 der ASU
- Eiweiß: Bestimmung des Rohproteingehaltes nach dem Kjeldahl-Verfahren in Anlehnung an L 17.00–15 der ASU
- Milcheiweiß: Bestimmung in Anlehnung an Methode AOAC 939.02 (OICC 6b-D)
- Ballaststoffe: Analyse der Gesamtballaststoffe gemäß Methode L 00.00–18 der ASU
- Kochsalz: Bestimmung über Natrium nach Mikrowellenaufschluss gemäß DIN EN 13805, Analyse gemäß Methode L 00.00–144 der ASU mittels ICP-OES
- Saccharose und Laktose: Analyse mittels HPLC in Anlehnung an L 40.00–7 der ASU
- Buttersäuremethylester: Gaschromatographische Bestimmung in Anlehnung an L 17.00–12 der ASU
- Theobromin und Koffein: Bestimmung mittels HPLC-UV gemäß Methode L 45.00–1 der ASU
- Fettsäurespektrum: Analyse gemäß Methode DGF C-VI 10a/ 11d
- Trigylceridspektrum: Analyse gemäß Methode DGF C-VI 14
- Haselnuss: Bestimmung mittels ELISA gemäß L 44.00–7 der ASU
- Mandel: Bestimmung mittels ELISA
- Erdnuss: Bestimmung mittels ELISA gemäß L 00.00–69 der ASU
- Gentechnisch veränderte Organismen:
Prüfung auf P35S- und T-nos-Sequenzen: Gemäß Methode L 00.00–122 der ASU
Prüfung auf FMV-Sequenz: Gemäß Methode L 00.00–148 der ASU
Prüfung auf EPSPS-, pat- und bar-Sequenzen: In Anlehnung an Methode L 00.00–154 der ASU - Flüchtige Aromastoffe: mittels GC-MS in Anlehnung an Methode L 00.00–106 der ASU
- Vanille: mittels UHPLC-DAD-MS/MS in Anlehnung an L 00.00–134 der ASU
Abwertungen
Produktmängel wirken sich verstärkt auf das test-Qualitätsurteil aus. Sie sind in der Tabelle mit einem Stern *) gekennzeichnet. Folgende Abwertungen setzten wir ein: Lautete das Urteil für Schadstoffe oder das für die Deklaration ausreichend, wurde das test-Qualitätsurteil um eine halbe Note abgewertet.