Der Essensplan fürs erste Lebensjahr, der vom Forschungsinstitut für Kinderernährung entwickelt wurde, gibt Orientierung und lässt sich individuell gestalten.
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Testergebnisse für 19 Milch-Getreide-Breie 09/2019Erste vier bis sechs Lebensmonate: Muttermilch oder Fertigmilch
In den ersten vier bis sechs Monaten geht nichts übers Stillen. Muttermilch passt sich den Bedürfnissen des Säuglings an und deckt den jeweiligen Nährstoffbedarf. Sie schützt auch vor Magen-Darm-Infekten und beugt Allergien vor. Stillende sollten sich ausgewogen ernähren und viel trinken. In der Regel brauchen sie lediglich ein einziges Nahrungsergänzungsmittel: täglich eine Tablette Jod à 100 Mikrogramm wird empfohlen. Und fürs Baby eine Tablette Vitamin D.
Kann oder will die Mutter nicht stillen, bekommt das Baby industriell hergestellte Milch zum Anrühren, sogenannte Säuglingsanfangsnahrung. Damit kann es auch gut gedeihen. Mit „Pre“-Pulver angerührte Milch enthält als Kohlenhydrat nur Milchzucker (Laktose). Bei Anfangsnahrung mit der Bezeichnung „1“ sind etwas glutenfreie Stärke und manchmal weitere Kohlenhydrate zugesetzt. Säuglinge mit Allergien in der Familie sollten hypoallergene Nahrung (HA) bekommen. Darin ist das Eiweiß in kleinere Bausteine gespalten, die nicht stark allergieauslösend wirken.
Ab dem 5. Monat: Gemüse-Kartoffel-Fleisch-Brei
Frühestens ab dem 5. und spätestens ab dem 7. Monat sollte das Baby seinen ersten Brei bekommen – aus Fleisch und Gemüse, um den gestiegenen Eisenbedarf zu decken. Zuerst werden kleine Portionen Gemüse einzeln eingeführt, etwa Karotten, Zucchini, Kürbis, Pastinake. Klappt es mit der Verdauung und dem Essen vom Löffel, kommen Kartoffeln und Fleisch dazu. Es eignen sich Rind, Lamm, Schwein und Geflügel. Einmal pro Woche kann Fleisch durch fettreichen Fisch wie Lachs ersetzt werden. Alle Zutaten werden gekocht, püriert, dann mit etwas Orangensaft versehen: Das darin enthaltene Vitamin C erleichtert die Aufnahme von Eisen. Auch etwas Rapsöl kommt dazu, es liefert wertvolle Fettsäuren. Den restlichen Tag trinkt das Baby weiter nach Bedarf Mutter- oder Fertigmilch.
Ab dem 6. Monat: Milch-Getreide-Brei
Einen Monat später ersetzt ein Milch-Getreide-Brei eine Stillmahlzeit, meist am Abend. Er besteht aus Kuhmilch (3,5 Prozent Fett) oder Fertigmilch, Getreideflocken oder Vollkorngrieß und Obst (Babybrei selber machen). Der Brei liefert Eiweiß und Kalzium. Um Allergien vorzubeugen, raten Experten, glutenhaltiges Getreide erst zwischen dem fünften und siebten Monat zu geben. Auch Kuhmilch ist in Ordnung, größere Mengen sollten Babys aber erst gegen Ende des ersten Lebensjahrs trinken. Soja-, Mandel- und Reismilch sind noch ungeeignet.
Ab dem 7. Monat: Getreide-Obst-Brei
Einen Monat später fällt wieder eine Stillmahlzeit weg, stattdessen gibt es Getreide-Obst-Brei. Er liefert vor allem Vitamine. Getreideflocken und Obst können die gleichen wie beim Milch-Getreide-Brei sein. Viele füttern ihn nachmittags.
Ab dem 10. Monat: Essen mit der Familie
Je nach Entwicklung des Kindes können die Breie jetzt langsam in Familienmahlzeiten übergehen. Der Gemüse-Fleisch-Brei wird zum warmen Mittagessen. Es reicht, Zutaten zu zerdrücken oder klein zu schneiden. Der Milch-Getreide-Brei und eine Milchmahlzeit gehen in Frühstück und Abendbrot über. Anfangs bekommen die Kleinen etwa eine halbe Scheibe Brot aus Vollkornmehl – klein geschnitten, ohne Kruste – dünn bestrichen mit Butter, Streichwurst oder Frischkäse, dazu etwas Obst oder Rohkost und eine Tasse Milch. Aus dem Getreide-Obst-Brei werden zwei Zwischenmahlzeiten mit Brot, Zwieback, Obst oder Gemüserohkost. Kleine, harte Lebensmittel wie Nüsse sind noch immer ungeeignet: Sie können in die Luftröhre gelangen. Stillen ist weiter möglich, wenn gewünscht.
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- Anfangs geht nichts über Muttermilch. Ab wann aber können Babys Brei essen? Und wie lässt sich Allergien vorbeugen? Die Stiftung Warentest gibt Tipps zur Baby-Ernährung.
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Kommentarliste
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@PS1984: Ein Milch-Getreide-Brei sollte tatsächlich immer frisch zubereitet werden, denn wichtige Zutaten darin sind nicht steril, d.h. sie enthalten Keime und die können sich auch im Kühlschrank noch vermehren.
Liebes Stiftung Warentest Team,
sollte der Babybrei täglich frisch zubereitet werden, oder kann man diesen auch im Kühlschrank für den Tag darauf bevorraten und nochmal erwärmen?