Wir haben zwei Produktgruppen getestet: Solo-Mikrowellen und Mikrowellen mit Grill. Für Solo-Mikrowellen vergeben wir vier verschiedene Gruppenurteile – und zwar für Mikrowellenfunktion, Handhabung, Umwelteigenschaften und Sicherheit. Bei Mikrowellengeräten mit Grill gibt es zusätzlich das Gruppenurteil Grillfunktion. Jedes Gruppenurteil erhält eine bestimmte Gewichtung – am Ende ergibt sich daraus das test-Qualitätsurteil. Lesen Sie hier, wie genau die Stiftung Warentest prüft und bewertet.
Testergebnisse für 17 Mikrowellen
Im Test: 17 frei stehende Mikrowellengeräte, darunter 11 reine Mikrowellengeräte (2 davon Produktähnlichkeiten) und 6 mit zusätzlicher Grillfunktion. Bei den ähnlichen Produkten prüften wir die abweichenden Eigenschaften separat. Wir kauften die Geräte im Juni 2022 ein.
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Untersuchungen: Sofern die Geräte über passende Automatikprogramme verfügen, wurden diese bevorzugt geprüft. Erzielte dies kein mindestens gutes Ergebnis, wandten wir manuelle Einstellungen an. Erzielte das Automatikprogramm ein besseres Ergebnis als die manuellen Einstellungen, wurde nur das Ergebnis des Automatikprogramms bewertet. War das Ergebnis mit manuellen Einstellungen besser als das Automatikprogramm, wurde ein Mittelwert der beiden Ergebnisse bewertet.
Drei Fachleute bewerteten subjektiv, wie gut die Zubereitung der Lebensmittel gelang.
Mikrowellenfunktion: 55 % (mit Grill: 40 %)
Wir ermittelten Temperaturunterschiede und Dauer beim Erhitzen von zwei und fünf Wassergläsern in Anlehnung an Din EN 60705.
Wir tauten in Anlehnung an die Norm 500 Gramm tiefgefrorenes Hackfleisch auf und maßen die Temperaturen mittels 14 Thermoelementen mittig im Hackfleischblock nach 5 Minuten Standzeit, bestimmten manuell die wärmste und kälteste Stelle des Hackfleischblocks und maßen dort die entsprechenden Temperaturen. Außerdem bestimmten wir den Anteil des noch gefrorenen Hackfleischs.
Wir garten Tassen- und Sandkuchen und beurteilten Gleichmäßigkeit, Struktur und Konsistenz.
Grillfunktion: 15 % (nur Geräte mit Grill)
Anhand von Toastbrotscheiben ermittelten wir in Anlehnung an Din EN 60350–1, wie gleichmäßig der Grill bräunt.
Wir bereiteten Kartoffelgratin und Hähnchen in Anlehnung an Din EN 60705 zu, bei Geräten mit einer Röstplatte zusätzlich eine Tiefkühlpizza.
Wir bewerteten beim Kartoffelgratin die Bräunung und Garzustand, beim Hähnchen Bräunung, Knusprigkeit und Saftigkeit und bei der Tiefkühlpizza Bräunung, Garzustand und Textur.
Nach dem Backen eines Kuchens bewerteten wir in Anlehnung an die Norm Din EN 60705 Höhendifferenz, Bräunung auf Ober- und Unterseite, Garzustand, Textur und die Dauer.
Testergebnisse für 17 Mikrowellen
Handhabung: 30 %
In Anlehnung an die Din EN 82079–1 beurteilte ein Experte die Gebrauchsanleitung sowie Umfang und Informationsgehalt der Gartabellen und Rezepte.
Fünf Prüfpersonen beurteilten die Mikrowelle im täglichen Gebrauch. Prüfpunkte waren: Öffnen und Schließen der Tür, Hineinstellen und Herausnehmen von Kochgeschirr, Grillrost, Drehteller, Einstellen der Grundfunktionen.
Zudem bewerteten wir Automatikprogramme, Speichern von eigenen Programmen und Reinigen der Mikrowelle.
Umwelteigenschaften: 10 %
Wir beurteilten den Stromverbrauch mittels eines wöchentlichen Nutzungsprofils.
- Solo-Mikrowellen: 14-mal Erwärmen von Getränken, 7-mal Garen von Speisen, 1-mal Auftauen von Hackfleisch, Zubereitung von 2 Tassenkuchen, 165 Stunden Standby beziehungsweise Aus-Zustand.
- Geräte mit Grill: 14-mal Erwärmen von Getränken, 5-mal Garen von Speisen, 1-mal Auftauen von Hackfleisch, Zubereitung von je einem Kartoffelgratin, Hähnchen, Kuchen und Tassenkuchen, 165 Stunden Standby beziehungsweise Aus-Zustand.
Das Geräusch bewerteten wir während des Gebrauchs, beim Nachlüften, Öffnen und Schließen der Tür sowie am Ende des Garens (Signalton).
Sicherheit: 5 %
Die Prüfung der Sicherheit erfolgte in Anlehnung an Din EN 60335–1 und Din EN 60335–2–25. Wir prüften die elektrische Sicherheit und ob Strahlung aus der Mikrowelle gelangt. Beim Grillen maßen wir die Temperatur an Tür und Bedienelementen sowie oben auf dem Gerät.
Abwertungen
Abwertungen bewirken, dass sich Mängel verstärkt auf das test-Qualitätsurteil auswirken. Sie sind in der Tabelle mit Stern *) gekennzeichnet. Diese Abwertungen setzten wir ein: War die Note im Prüfpunkt Auftauen ausreichend oder schlechter, wurde das Urteil Mikrowellenfunktion um eine halbe Note abgewertet. Lautete das Gruppenurteil Grillfunktion ausreichend, wurde das test-Qualitätsurteil um eine halbe Note abgewertet. War die Gleichmäßigkeit beim Grillen mangelhaft, zogen wir beim Urteil Grillfunktion eine Note ab.
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@Famino: Wir haben uns im aktuellen Test der Mikrowellen auch den Garraum angeschaut. Beim Bosch-Gerät war dieser Blick in den Garraum wie von Ihnen beschrieben nur befriedigend und hat dazu geführt, dass das Urteil für den täglichen Gebrauch nur befriedigend erreicht.
Wir nehmen Ihren Vorschlag zur Bewertung für den kommenden Test gerne auf.
Unser über zwanzig Jahre altes Mikrowellengerät (Quelle/Privileg - echt alte Zeiten ...) produzierte leider keine Mikrowellen mehr und es verabscheidete sich mit Rauchzeichen.
Wir haben kurz entschlossen das Bosch-Gerät aus dem Test gekauft.
So weit - so gut, allerdings: was sich im Garraum tut, kann man praktisch nicht sehen, weil einerseits ein stark sichtbehinderndes Netzmuster die Durchsicht durch das Garraumfenster behindert und anderseits das Innenlicht schwach ist und obendrein ein dunkel beschichteter Innenraum das spärliche Licht auch noch weitgehend absorbiert.
Das Uraltgerät hingegen hatte eine weitgehend ungehinderte Durchsicht und einen weiß beschichteten Innenraum und dadurch eine richtig gute Sicht auf das Gargut, was die Beurteilung des Geschehens dort leicht möglich machte.
Daher mein Vorschlag, speziell diese wichtige Eigenschaft bei folgenden Tests explizit aufzuführen.
Kommentar vom Autor gelöscht.
@IQprotz: Vielen Dank für diese Testanregung. Wir haben sie an das zuständige Untersuchungsteam gerne weitergeleitet.
Gibt es mal einen Test mit Heißluft Kombigeräten?