Mietwagen Hohe Zuschläge für Winterreifen

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Mietwagen - Hohe Zuschläge für Winterreifen

Winterreifen sind auch für Mietwagen Pflicht. Für viele Kunden über­raschend ist: Wer sein Auto witterungs­gerecht mit Winterreifen ordert, zahlt zum Teil drastische Aufschläge. Im Schnell­test vergleicht test.de die Preise für die Winterreifen von fünf großen Auto­vermietern.

Über 50 Euro mehr

Wer sich bei Eis und Schnee einen Wagen leiht, braucht Winterreifen. Die sind im Miet­preis jedoch nicht enthalten. Die Unternehmen lassen sich die Winterreifen von ihren Kunden vielmehr ordentlich bezahlen. Bei allen untersuchten Anbietern kosten Winterreifen extra. Will ein Fahrer am Freitag um 16 Uhr einen Golf VI Limousine für ein Wochen­ende am Berliner Flughafen Tegel mieten und es am Sonn­tag um 18 Uhr wieder zurück­geben, zahlt er bei Sixt mit Winterreifen 203 Euro. Die Räder­zuschlag beträgt 58 Euro. Das ist der höchste Aufpreis im Schnelltest. Europcar bietet Miete und den Satz Reifen im selben Modell­fall für 159 Euro an und ist damit güns­tigster Anbieter im Test­feld.

Nicht auf Winterreifen verzichten

Die Anfang Dezember geänderte Straßenverkehrs­ordnung sieht keine generelle Winterreifen­pflicht vor. Daher sind die Auto­vermieter nicht verpflichtet, ihre Fahr­zeuge voll­ständig mit Winterreifen auszustatten, sagt eine ADAC-Sprecher. Statt dessen spült ihnen die Neuregelung ordentlich Geld in die Kassen. Kein Fahrer sollte bei schnee-, matsch- oder eisbedeckter Fahr­bahn an den Winterreifen sparen. Denn der Mieter trägt für die Reifen­wahl beim Mietwagen die Verantwortung. Verunglückt er auf glatter Fahr­bahn und ist mit Sommerreifen unterwegs, kann die Auto­versicherung trotz Kasko­schutz hohe Forderungen stellen. Denn der Kunde handelt grob fahr­lässig.

Nach­schauen, ob Winterreifen montiert sind

Kunden sollten sich nicht darauf verlassen, dass die Mietwagen im Winter stets mit entsprechenden Reifen ausgestattet sind. Laut ADAC sind die Fahr­zeuge der großen Auto­vermieter in Deutsch­land zu 80 Prozent winter­fest ausgerüstet. Selbst bei kurzer Vorlauf­zeit der Buchung können die meisten Vermieter ein Auto mit Winterreifen bereit­stellen.

Tipp: Mieter buchen am besten schon bei der Reser­vierung des Wagens Winterreifen mit und lassen sich das nach Möglich­keit schriftlich bestätigen. Über­gibt die Leihwagenfirma das Auto trotz vorab gebuchter Winterreifen mit Sommerreifen, kann der Kunde die Annahme verweigern und ist nicht verpflichtet, das Fahr­zeug zu mieten. Als Winterreifen gelten auch Ganz­jahres­reifen, die mit „M & S“ gekenn­zeichnet sind.

Am Flughafen mieten ist teurer

Am Flughafen den Wagen zu buchen, kann mehr kosten, wie das Beispiel Sixt zeigt. Holt der Mieter den VW Golf bei Sixt am Flughafen Tegel für ein Wochen­ende ab zahlt er 145 Euro plus 58 Euro für die Winterreifen, insgesamt 203 Euro. Bucht er ihn aber bei der Sixt-Station am Berliner Europa Center zahlt er nur 178 Euro, und zwar 130 Euro Miet­tarif und 48 Euro für die Winterreifen.

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muellerralle am 10.01.2011 um 15:42 Uhr
Ich hatte das einmal

seitdem miete ich kein Auto mehr im Winter. Airport hin und zurueck - da komme ich mit dem Taxi guenstiger, und jetzt kenne ich auch die Busverbindungen.
Und ein Fahrrad hab ich jetzt auch in Deutschland untergestellt.
Ergo - seit drei Jahren keinen Mietwagen mehr.

MichaelHose am 06.01.2011 um 12:11 Uhr
Michael Hose

Ganz genau! Eine große Abzocke. Die meisten Autos sind garantiert mit Winterreifen ausgestattet. Und welche Autovermietung macht sich schon die Mühe, den Wagen schnell mit Sommerreifen umzurüsten, nur weil das Angebot "ohne Winterreifen" gebucht wurde? Manche Autovermietungen wie beispielsweise http://www.onewaygo.de bieten die Wagen direkt mit Winterreifen an. Kann man nur hoffen, dass sich das Gesetz bis zum nächsten Winter ändert!
Beste Grüße
Michael Hose

klauskropp am 13.12.2010 um 11:22 Uhr

Kommentar vom Autor gelöscht.

citymax am 11.12.2010 um 13:53 Uhr
Vergleichbares

machen die Autovermieter doch schon immer bei Vollkaskoversicherungen und der Reduzierung der Selbstbeteiligung. Jedes Geschäft wird mitgenommen, so ist nun mal die Welt. Aber es ist schon grotesk, dass mir der Autovermieter im Winter ein Fahrzeug mit Sommerreifen hinstellen kann und mir im Fall eines Schadens grob fahrlässiges Verhalten vorgeworfen wird, das könnte durchaus Stoff für Juristen sein. Mein Tip : Immer wieder (mindestens) die großen Vier vergleichen, Sonderangebote wahrnehmen und - wenn man öfter mal mietet kann sich die Mitgliedschaft im ADAC allein schon deshalb lohnen.

citymax am 11.12.2010 um 13:53 Uhr

Kommentar vom Autor gelöscht.