
Die Mietbürgschaft ist eine Notlösung für Mieter, die bei Abschluss eines Mietvertrags nicht sofort die Mietkaution stellen können. Eine günstige Mietbürgschaft bietet die Deutsche Kreditbank DKB ihren Kunden an – unter dem Produktnamen „DKB Mietaval“. test.de erklärt, wie Mietbürgschaften funktionieren, und für wen sich das Angebot der DKB lohnt.
Mieter bei Umzug oft in finanzieller Klemme
Wer umzieht und einen neuen Mietvertrag unterschreibt, ist in der Regel in folgender Situation: die Mietkaution vom alten Vermieter ist noch nicht zurück, aber der neue Vermieter verlangt bei der Übergabe der Wohnungsschlüssel schon die Kaution für die neue Bleibe. Die Mietkaution beträgt in der Regel drei Nettokaltmieten. Wer neben der Kaution auch noch Ausgaben für eine neue Wohnungsausstattung hat, gerät leicht in eine finanzielle Klemme. Hilfe versprechen Banken und Versicherungen. Sie bieten Mietern den Abschluss von Mietbürgschaften an: Der Mieter muss dem Vermieter dann kein Bargeld als Kaution auf den Tisch legen, sondern bezahlt die Versicherung oder Bank dafür, dass sie für die Kautionssumme bürgt. Benötigt der Vermieter dann zum Beispiel Geld, um eine vom Mieter beschädigte Wohnung zu sanieren, kann er sich das Geld – maximal drei Monatsmieten – vom Versicherer oder der Bank auszahlen lassen.
Verschiedene Begriffe für Mietbürgschaft
Wenn die Mietbürgschaft von einem Versicherer angeboten wird, heißt das Produkt oft „Kautionsversicherung“. Unternehmen wie die Deutschen Kautionskasse (Versicherungsträger: Basler Versicherung), Eurokaution (Grundeigentümer-Versicherung und R+V Versicherung), Kautionsfrei und Deutscher Mietkautionsbund (beide R+V Versicherung) vertreiben Mietbürgschaften übers Internet. Von Banken werden Mietbürgschaften auch unter dem Namen „Mietaval“ verkauft, so auch von der Direktbank DKB.
2,5 Prozent Provision kostet das DKB-Mietaval
Das DKB-Mietaval kostet den Mieter derzeit jährlich 2,5 Prozent des laut Mietvertrag vereinbarten Kautionsbetrages, mindestens aber 50 Euro. Bei einem Kautionsbetrag von 2 100 Euro, zahlt der Mieter jährlich also 52,50 Euro. Zusätzlich zahlt der Mieter für die Ausstellung der Bürgschaftsurkunde einmalig 30 Euro. Damit gehört die Deutsche Kreditbank zu den günstigen Anbietern auf dem Markt. Viele Wettbewerber verlangen 3 bis 6 Prozent der Kautionssumme pro Jahr. Wegen des Mindestbetrages von 50 Euro pro Jahr ist das DKB-Mietaval für Mieter mit einer Nettokaltmiete unter 700 Euro prozentual allerdings teurer. Bei einer Kautionssumme von 1 500 Euro (monatliche Kaltmiete 500 Euro) entsprechen die 50 Euro pro Jahr einer Jahresprovision von rund 3,3 Prozent. Die DKB ist eine der wenigen Onlinebanken, die überhaupt eine Mietbürgschaft anbieten. Viele Direktbanken wie die ING-DiBa haben weder eine Mietbürgschaft noch ein Mietkautionskonto in ihrer Produktpalette (mehr dazu im Kautions-Special „Geld gegen Schlüssel“).
Variabler Zinssatz
Der Zins für die DKB-Mietbürgschaft ist variabel. Er kann sich erhöhen, wenn die DKB eines Tages die Mietbürgschaft teurer machen möchte. „Unser Ziel ist es, regelmäßige Zinsanpassungen zu vermeiden und eine gewisse Kontinuität aufrecht zu erhalten. Sollte es dennoch zu einer Zinsanpassung kommen, werden unsere Kunden rechtzeitig hierüber informiert. Natürlich kann das DKB-Mietaval jederzeit gekündigt und eine alternative Form der Mietsicherheit gewählt werden“, teilt ein DKB-Sprecher auf Anfrage von test.de mit.
So zahlt die DKB an den Vermieter aus
Die Mietbürgschaft der DKB ist rechtlich eine Bürgschaft „auf erstes Anfordern“. Das heißt: Behauptet der Vermieter, aus dem Mietverhältnis eine Forderung gegenüber dem Mieter zu haben, und verlangt von der DKB deshalb eine Auszahlung, überprüft die Bank nicht, ob der Vermieter rechtlich tatsächlich einen Anspruch gegen seinen Mieter hat. Sie informiert den Mieter allerdings, sobald der Vermieter eine Auszahlung wünscht. Anschließend läuft eine Frist von einem Monat. In dieser Zeit kann der Mieter gegen den Vermieter gerichtlich vorgehen, wenn er eine Auszahlung der Bank verhindern will. Derzeit überarbeitet die DKB die Bedingungen der Mietbürgschaft. Im Sommer sollen sich die Auszahlungsbedingungen ändern – zugunsten der Vermieter. Die einmonatige Auszahlungsfrist wird wegfallen. Vom Auszahlungsverlangen des Vermieters bis zur Auszahlung soll es dann nur noch etwa eine Woche dauern, so ein DKB-Sprecher. Weitere Änderung: Während die Mietbürgschaft derzeit bereits sechs Monate nach dem Ende eines Mietverhältnisses endet, wird der Vermieter künftig 24 Monate lang nach Auszug eines Mieters auf die Bürgschaftssumme zugreifen können.
Kautionsversicherung teurer als Bankbürgschaft
Die Mietbürgschaften der Versicherer (Kautionsversicherungen) sind oft teurer als die Mietbürgschaften der Banken. Die Bürgschaft der Deutschen Kautionskasse kostet einen Mieter mit der Monatsmiete von 700 Euro Nettokaltmiete im ersten Jahr 105 Euro plus eine einmalige Pauschale in Höhe von 50 Euro. Ab dem zweiten Jahr zahlt der Mieter 115 Euro. Bei der Eurokaution betragen die Kosten für die Mietbürgschaft im Beispielsfall 129 Euro, bei Kautionsfrei 110 Euro jährlich und beim Deutschen Mietkautionsbund rund 99 Euro pro Jahr.
DKB-Mietbürgschaft für Bestandskunden
Allerdings steht die Mietbürgschaft der DKB nur Personen offen, die bereits seit mindestens sechs Monaten Kunden sind und dort bereits das Konto „Cash“ mit Internet-Banking führen. Für Nicht-DKB-Kunden, die sich für die Zukunft den Abschluss der DKB-Mietbürgschaft offen halten wollen, ist die Eröffnung eines Cash-Kontos eine Option. Das Konto verursacht keine zusätzlichen Kosten. Es muss auch keine feste Summe monatlich eingezahlt werden. Allerdings akzeptiert die DKB nur Kunden mit Bonität, weswegen es für Kunden mit unregelmäßigen Einkünften schwer werden kann, ein Cash-Konto zu eröffnen (Produktfinder Girokonto). Die DKB übernimmt Mietbürgschaften maximal bis zum Betrag von 10 000 Euro.
Kautionssparkonto ist die bessere Lösung
Für alle Mietbürgschaften und Kautionsversicherungen gilt: Mieter sollten sie nur dann in Anspruch nehmen, wenn sie nicht genügend Geld für eine Mietkaution haben. Ein auf den Namen des Mieters oder Vermieters angelegtes Kautionssparkonto ist in der Regel noch immer die beste Lösung für beide Parteien. Solche Konten werden von vielen Sparkassen und Banken kostenlos oder für eine geringe einmalige Summe angeboten. Zieht ein Mieter aus und gibt es für den Vermieter keinen Grund, auf die Kaution zuzugreifen, erhält der Mieter die Kaution mit Zinsen zurück. Die jährlichen Zahlungen für die Mietbürgschaft sind dagegen auf jeden Fall weg.
Bürgschaft kann später durch Kaution ersetzt werden
Eine Mietbürgschaft kann auch eine Zwischenlösung für finanziell klamme Mieter sein: Der Mieter schließt sie solange ab, bis er die Kaution für die alte Wohnung zurück erhalten hat. Dann gibt der Vermieter die Bürgschaftsurkunde an die Bank oder Versicherung zurück und erhält vom Mieter im Gegenzug eine Kaution als Mietsicherheit.
Tipp: Mieter, die an eine Mietbürgschaft als Zwischenlösung denken, sprechen am besten noch vor der Unterschrift unter den Mietvertrag mit dem Vermieter. Es ist ratsam, als Anlage zum Mietvertrag schriftlich festzuhalten, dass der Mieter die Mietbürgschaft jederzeit durch eine Kaution ersetzen darf.
Mietbürgschaft schützt nicht vor eigener Haftung
Was vielen Bürgschaftsinteressenten nicht klar ist: Wer jährlich für eine Mietbürgschaft zahlt, muss im Zweifel dennoch mit höheren Kosten rechnen. Beispiel: Der Vermieter nimmt die Bürgschaft nach Auszug des Mieters in Anspruch, weil der Mieter die Betriebskostennachforderungen nicht bezahlt hat. Der Bürge – die Bank oder die Versicherung – zahlt dem Vermieter das Geld aus und holt sich anschließend die gezahlte Summe vom Mieter zurück. Ist der Mieter der Ansicht, dass der Vermieter die Bürgschaft gar nicht in Anspruch nehmen durfte, muss er sich mit dem Vermieter streiten – nicht mit dem Bürgen.
Fazit: DKB Mietaval eher als Zwischenlösung sinnvoll
Mietbürgschaften können als Zwischenlösung eine sinnvolle Alternative sein, wenn der Mieter bei Vertragsschluss nicht genügend Barreserven hat, um eine Kaution stellen zu können. Langfristig sind Mietbürgschaften eine kostspielige Lösung. Zu den günstigeren Angeboten auf dem Markt der Mietbürgschaften gehört das Mietaval der Deutschen Kreditbank. Wer dort seit sechs Monaten Kunde ist und ein kostenloses Cash-Konto eröffnet hat, kann das Produkt abschließen.