Neue Dienstleister im Internet bieten Vermietern Hilfe bei der Mietersuche an. Sie verlangen weniger Geld als viele Immobilienmakler. Die Experten von Finanztest erklären, wie die Dienste funktionieren, welche Besonderheiten sie haben und was sie kosten. Hier finden Sie Informationen zu insgesamt 10 Onlineplattformen.
Welcher Mieter passt zu mir?
Verkuppeln mal anders: Neue Internetplattformen bringen Vermieter und Mietinteressenten in Kontakt – mit Methoden wie bei Partnerschaftsbörsen. Sie errechnen aus den Wünschen der Eigentümer und den Angaben der Bewerber, wer besonders gut zu wem passt. Den „Grad der Übereinstimmung“ will beispielsweise das Portal Homey.de aus Köln ermitteln, wenn es in einigen Wochen auf dem Markt ist. Obendrein geben die Portale sich für Dienstleistungen rund um die Mietersuche mit weniger Geld zufrieden als viele Immobilienmakler. Diese stellen oft mehr als zwei Kaltmieten in Rechnung. Den Vermietern tat das früher nicht weh, weil sie die Makler zwar bestellten, aber oft die Mieter die Kosten tragen mussten. Seit 1. Juni 2015 muss aber der Auftraggeber bezahlen.
Mieter bieten für Wunschwohnung
Kostengünstige Hilfe bei der Mietersuche kommt vielen Vermietern daher gelegen. Das Grundprinzip der neuen Helfer im Internet ist immer ähnlich: Die Vermieter präsentieren ihre Wohnungen über Anzeigen im Internet, die Mietinteressenten füllen Bewerberprofile aus und laden gegebenenfalls auch schon Unterlagen hoch. Die Portale bieten den Wohnungseigentümern Sortier- und Filterfunktionen für die Mieterauswahl, wie Domiando.de. Sie probieren unterschiedliche Konzepte und Preismodelle aus und ändern die Regeln auch kurzfristig. Einige werben mit Rabatten bei Anzeigen im Internet, etwa Devepo.de, Ohne-makler.net und Immomio.de. Andere bieten Zusatzdienste einzeln oder im Paket. Sie beschreiben die Wohnungen in Exposees, kümmern sich um Besichtigungstermine und den Vertragsabschluss. Meist zahlen die Vermieter dafür.
Tipp: Die Besonderheiten vieler Anbieter zeigt Ihnen die Anbieter-Tabelle im Überblick.
Verschiedene Bezahlmodelle auf dem Markt
Zum Teil sind die Ideen ungewöhnlich. Bei Smmove.de zum Beispiel sind Mietwohnungen zu ersteigern. Die Vermieter nennen eine Wunschmiete, Interessenten bieten. Die Vermieter müssen aber nicht dem Höchstbietenden den Zuschlag geben. Faceyourbase.de und Mietercasting.de bitten die Mietinteressenten zur Kasse, wenn sie sich bewerben oder den Zuschlag bekommen. Die Beträge dafür sind aber weit geringer als die Maklercourtage. Drei Portale kommen den Vermietern entgegen, wenn sich das Interesse in Grenzen hält: Wunderagent.de und Lifelife.io erstatten Geld, wenn bestimmte Erfolge nicht eintreten. Rentkit.de schaltet die Anzeigen bei weniger als zehn Interessenten länger als ursprünglich gebucht.
Grenzen zu Maklern verschwimmen
Mehrere Portale bieten Vor-Ort-Termine an, zum Beispiel um Interessenten die Wohnung zu zeigen oder sie an erfolgreiche Bewerber zu übergeben. Einige decken alles von der Anzeige bis zur Übergabe ab. Die Grenzen zu herkömmlichen Maklern verschwimmen dadurch. Einige Portale arbeiten mit Maklern zusammen. Face-yourbase zum Beispiel listet Makler als Regionalpartner auf. Im Großraum München zahlen Vermieter für den Rundumservice mit Makler zum Beispiel 699 Euro. Mit Festpreisangeboten für Komplettpakete wollen auch andere punkten. Zwei Immobilienmakler gehören zum Gründungsteam von Vermietster.de. Das Portal bietet ein Komplettpaket bis zur Wohnungsübergabe in Hamburg an. Der Festpreis ist gestaffelt. Bis 1 000 Euro Kaltmiete fallen pauschal 500 Euro plus Mehrwertsteuer an, bei mehr als 2 000 Euro Kaltmiete sind es 1 500 Euro plus Mehrwertsteuer. Immobiliensuchportale wie Immodelfin.de bieten nun ebenfalls Zusatzleistungen wie Besichtigungen in Berlin für 60 Euro plus Mehrwertsteuer. Bei Nachmieter.de zahlen die Vermieter ihren alten Mietern eine Monatsmiete, wenn diese auf dem Portal einen Nachmieter für sie suchen.
Nicht immer Profis am Werk
Für die Internetplattformen arbeiten nicht nur Profis. Mitarbeiter ohne einschlägige Ausbildung verdienen sich ein paar Euro dazu, indem sie Interessenten Wohnungen zeigen oder ein Exposee erstellen. Bei Standardwohnungen kann das eine günstige Alternative zu Maklern sein, bei Luxus- und Problemimmobilien eher nicht.
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- Makler sind teuer. Längst nicht immer müssen Kunden zahlen. Oft können sie den Vertrag widerrufen. test.de erklärt die Rechtslage.
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- Mit dem Finanztest-Rechner können Sie ermitteln, ob Sie als Mieter oder Käufer einer Immobilie günstiger fahren und dabei unterschiedliche Szenarien berücksichtigen.
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So, nach wie vor passt gar nichts richtig für mich. Ich habe den Eindruck die Katze im Sack zu kaufen. Sehr schade. Kaum Angebote öffentlich, oft nur regional. Tja, so wird das nix.
Habe jetzt die Hälfte der Liste durchgesehen und stelle nicht fest, dass es weder für mich als Vermieter noch für einen Mieter spannend wäre dort teilzunehmen! Melde mich wieder.
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