
Leichtgewicht. Das neue Microsoft Surface Pro X wiegt mit Tastatur nur rund 1070 Gramm. © Stiftung Warentest / Ralph Kaiser
Das Surface Pro X hat einen besonderen Prozessor – genützt hat ihm der im Test 2019 nichts. Ob die zweite Generation des Microsoft-Rechners glänzt, zeigt der Schnelltest.
Das Experiment mit dem Prozessor
Es ist eine Mischung aus Tablet und Notebook: Beim Microsoft Surface Pro X lässt sich das Display von der Tastatur trennen, in der Fachsprache heißt dieser Bautyp eines mobilen Rechners Detachable. Mit Tastatur und Stift – beides optional erhältlich – kostet das Surface Pro rund 1 720 Euro. Microsoft kombiniert schmales und leichtes Design mit einem energiesparenden ARM-Prozessor. Im Vergleich zu herkömmlichen Prozessoren von Intel soll er den Akku weniger schröpfen, was sich positiv auf die Laufzeit auswirken würde. Funktioniert hat das bei der ersten Surface-Pro-X-Generation nicht, nun haben wir den Nachfolger mit dem neuen SQ-2-Prozessor geprüft.
Tipp: Die vollständigen Testergebnisse zum Microsoft Surface Pro X finden Sie jetzt in unserem großen Vergleich Laptops, Convertibles und Tablets mit Tastatur. Testergebnisse zu Tablets ohne Tastatur finden Sie im Tablet-Test.
Akkulaufzeit nur Durchschnitt
Auch das neue Surface Pro X mit optimiertem ARM-Prozessor schneidet bei der Akkulaufzeit nicht herausragend ab. Beim Videogucken hielt es im Test 9:50 Stunden durch, beim Surfen mit maximaler Helligkeit 5:40 Stunden. Diese Werte liegen im Vergleich zu den Geräten in unserem Test Mobile Computer nicht über dem Durchschnitt.
Sperrt manche Apps aus
Ein noch viel größeres Manko hat Microsoft ebenfalls nicht behoben. Manche Apps laufen auf dem Windows-10-Rechner nicht. Der ARM-Prozessor braucht eigens geschriebene Programme und ist nicht mit üblichen 64-Bit-Anwendungen für Windows kompatibel. Das System akzeptiert nur für den ARM-Prozessor optimierte Apps aus dem Microsoft Store oder 32-Bit-Versionen von Programmen, was die Nutzung stark einschränkt. Apple-Rechner wie das MacBook Pro 13ʺ oder das MacBook Air 13ʺ mit M1-Prozessor sind hier deutlich weiter. Bleibt zu hoffen, dass Microsoft über Updates demnächst mehr 64-Bit-Programme für Windows unterstützt.
Reagiert flott und lässt sich leicht bedienen
Abgesehen davon überzeugt das neue Surface Pro X im Test. Im täglichen Gebrauch lässt es sich leicht handhaben. Sein Arbeitsspeicher ist 16 Gigabyte groß, der interne SSD-Speicher fasst in der geprüften Variante des Rechners 256 Gigabyte Daten. Das gute Display bietet eine sehr hohe Auflösung von 2 880 x 1 920 Pixeln und eine hohe maximale Helligkeit. Beim Surfen im Internet und E-Mail-Schreiben reagiert das Surface sehr flott, bei Büroanwendungen passabel. Für 3D-Spiele ist es weniger geeignet, nicht alle werden unterstützt. Das zeigten auch unsere Leistungstests.
Gelungene Fotos und Videos
Beide Kameras nehmen tolle Fotos und Videos auf. Die Hauptkamera ermöglicht Fotos mit einer maximalen Auflösung von 10,5 Megapixel und ultrahochaufgelöste Videos mit bis zu 8,3 Megapixel. Die Frontkamera liefert Fotos mit 5 Megapixel und Videos mit 2,1 Megapixel, was in der Regel ausreicht.
Keine üppige Ausstattung
Ins Internet geht es via WLan oder LTE, den Standard 5G unterstützt das Surface Pro X nicht. Wer unterwegs surfen will, kann einen Datentarif für die integrierte eSim-Karte abschließen oder nutzt den Steckplatz für eine Sim-Karte im Nano-Format. Die Anschlüsse beschränken sich auf zwei „kleine“ USB-C-Buchsen. Auf eine große USB-Buchse und auf einen Kopfhöreranschluss müssen Nutzende verzichten. Musikhören ist kabellos über Bluetooth oder kabelgebunden per 3,5mm-Adapter über USB-C möglich.
Fazit: Der Preis ist zu hoch
Das neue Microsoft Surface Pro X lässt sich nicht so flexibel nutzen wie andere Rechner. Die Auswahl an Apps ist aufgrund des ARM-Prozessors reduziert. Auch die erhoffte längere Akkulaufzeit bestätigte sich im Test nicht. Das Detachable ist ein gutes Gerät, angesichts der Einschränkungen aber viel zu teuer. Unsere Datenbank (Mobile Computer im Test) enthält deutlich günstigere Modelle, die besser abschneiden.
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