
Das Microsoft-Tablet Surface Pro 3 ist für professionelle Nutzer gedacht. Preis: 1 959 Euro. © Stiftung Warentest
Das kleine Wörtchen Pro im Namen verrät es: Das Surface Pro 3 ist kein normales Tablet, sondern für professionelle Nutzer gedacht, die es als mobiles Büro einsetzen wollen. Die am besten ausgestattete Surface-Variante für stolze 1 950 Euro hat eine starke Rechenleistung und einen stattlichen Speicher. Ob das Surface Pro 3 Profi-Ansprüchen genügt, zeigt der Schnelltest.
XL-Display wiegt schwer auf dem Schoß
Wer ernsthaft mit dem Surface Pro 3 arbeiten will, freut sich über das extragroße Display mit einer Bildschirmdiagonale von 30,5 Zentimeter (12 Zoll). Handlich ist das Tablet dadurch nicht. Wenigstens ist es mit 0,9 Zentimetern sichtbar flacher als das Vorgängermodell mit 1,4 Zentimetern. Trotzdem: Üppige 800 Gramm Gewicht muss der Nutzer in der Hand oder auf dem Schoß jonglieren.
Tipp: Testergebnisse zu insgesamt 65 Tablets liefert der Produktfinder Tablets. Achtung: Das hier vorgestellte Surface Pro 3 ist noch nicht im Produktfinder enthalten!
Viel mehr Speicher als andere Tablets
Was unter der wuchtigen Hülle steckt, taugt fürs mobile Büro. Microsofts Betriebssystem Windows 8.1 Pro ist auf dem Gerät installiert und ermöglicht die Nutzung gängiger Office-Programme wie Word und Excel. Ungewöhnlich üppig ist bei diesem teuren Surface-Modell der Speicher: 512 Gigabyte stehen zur Verfügung. Im aktuellen Tablettest liegt die Speicherkapazität der Windows-Geräte lediglich bei 64 Gigabyte. Auch vom Surface Pro 3 gibt es Varianten mit weniger Speicher und anderem Prozessor, die deutlich preiswerter sind.
Scharfe Bilder, leuchtende Farben, zu viel Schwarz
Das Display liefert scharfe Bilder dank einer sehr hohen Auflösung von 2 160 x 1 440 Pixel – das ist mehr als Full HD. Knackig sind die Farben. Allerdings hapert es beim Kontrast. Dunkle Bildbereiche sind komplett schwarz, Schatten oder Umrisse nicht mehr zu sehen. Auch der Blickwinkel könnte besser sein. Wer seitlich schräg auf den Bildschirm schaut, erkennt nicht immer alles.
Beim Surfen ist das Surface recht häuslich
Flott arbeitet das Tablet – dank starkem i7 Prozessor. Ordner, Daten, Internet, E-Mails – alles lässt sich zügig öffnen. 3D-Spiele laufen flüssiger als von anderen Tablets gewohnt, die dafür zuständige Grafikeinheit ist sehr leistungsfähig. Da lässt es sich verschmerzen, dass sich die Einschaltzeit des Tablets im Vergleich zum Surface Pro 2 von 7 auf 14 Sekunden verdoppelt hat. Gar nicht professionell sind dagegen die Möglichkeiten, ins Internet zu gelangen. Via UMTS oder LTE wird kein Zugang angeboten, ins weltweite Netz geht es nur per WLan. Unterwegs ist das ein Hemmschuh. Ziemlich mau für ein Business-Gerät.
Dieses Tablet möchte ein Notebook sein

© Stiftung Warentest

Microsoft wirbt mit dem Slogan „Tablet und Laptop in einem“. Die dafür nötige mechanische Tastatur kostet 129 Euro extra. Leicht günstiger gibt es ein Pad mit berührungsempfindlicher Tastatur. Per Magnet lassen sich Display und Tastatur problemlos verbinden, für die Standfestigkeit muss auf der Rückseite des Tablets aber zusätzlich ein Klappständer in Position gerückt werden. Das geht stufenlos sehr viel komfortabler als bei den Vorgängermodellen. So richtig professionell ist das jedoch nicht, eher ein wenig provisorisch und bei Schoßnutzung eine wackelige Angelegenheit.
Handschriftliche Notizen per Surface-Stift
Einiges an Ausstattung und Zubehör gibt es zum Surface Pro 3 aber auch ohne Zuzahlung. USB-Anschluss, microSD Kartenleser und Mini Displayport zum Anschluss weiterer Geräte gehören ebenso zum Tablet wie der Surface-Stift. Mit ihm lassen sich Anwendungen öffnen und handschriftliche Notizen auf dem Tablet verewigen. Wie einst beim Kugelschreiber üblich, lässt sich der Stiftkopf nach unten drücken. Dann erscheint das Notizprogramm OneNote auf dem Rechner. Stift und Tablet müssen dafür via Bluetooth miteinander verbunden sein.
Daumen hoch für Kamera und Akkulaufzeit
Die Bilder der integrierten 4,5 Megapixel-Kamera können sich sehen lassen. Sie haben eine bessere Qualität als die der Surface-Vorgänger. Das gilt ebenfalls für die überzeugenden Videos. Einen Autofokus hat die Kamera jedoch nicht. Anständig, aber nicht herausragend ist die Akkulaufzeit. Bei Internetnutzung hält das Tablet acht Stunden durch. Werden hauptsächlich Videos abgespielt, sind es sieben Stunden.
Fazit: Weder Fisch noch Fleisch
Die dritte Generation des Surface-Tablets soll vielen Kaufinteressenten schmecken und wird deshalb von Microsoft als Alleskönner serviert. Klappständer und Tastatur machen aus dem Tablet jedoch kein echtes Notebook. Als Tablet wiederum ist es zu unhandlich und schwer. Außerdem fehlt der mobile Internetzugang. Das Innenleben des Surface Pro 3 ist für Profinutzer attraktiv, am Äußeren muss Microsoft noch in der Experimentierküche tüfteln.
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Das ist ein tolles Gerät, bei dem jedoch bei geringer Belastung der Bildschirm bricht und damit irreparabel zerstört ist. Eine Reparatur ist nicht vorgesehen. Ich bin von so einem kurzfristig gedachten Design völlig enttäuscht. Ich hätte Microsoft mehr Weitsicht zugetraut als Apple, aber da scheine ich mich getäuscht zu haben.
Hallo!
Ich habe mich auch lange gegen das Surface gesträubt. Aber da ich Tablets mit Stiftbedienung vorziehe ist das Surface besser geeignet. Alternativen gibt es ja leider nicht (Samsung z.B. produziert nicht mehr für den europäischen Markt. Und von Lenovo halte ich nicht viel).
Das Surface Pro 3 ist überraschend schnell, selbst in der kleinsten Version mit i3-Prozessor und nur 64GB Speicher (von dem weniger als die Hälfte verfügbar ist). Dafür kann ich jetzt auch mobil meine Signatursoftware (signotec SignoSign) vernünftig einsetzen. Leichter als mein "Dell Latitude XT 3" ist es allemal.
Tastatur und BT-Maus mussten auch noch dazu. Ohne Maus mag ich nicht.
Jetzt werde ich das Surface mal einem Dauertest unterziehen (mit umfangreichen Excel-Berechnungen und viel VBA-Code).
Gruß, René
Microsoft wirbt damit, dass das Surface 3 sowohl Tablet als auch PC ist. Und somit muss sich das Surface auch den Tablet-Kriterien stellen. Das Testszenario ist objektiv und unabhängig und für alle Anbieter gleich. Wir hegen ganz sicher keinerlei Vorurteile gegenüber Microsoft. Da wir auch von den anderen führenden Anbietern die Geräte mit der besten Leistung getestet haben, haben wir fairerweise auch von Microsoft das leistungsstärkste Gerät für den Test ausgewählt. Die Preise der Produkte werden von uns zur Information angegeben, sie spielen bei der Bewertung keine Rolle. (SG)
Ich kann ehrlich gesagt nicht verstehen wieso das Test Team gegen MS ist? Dieses Gerät ist weder Tablet noch PC und das ist auch gut so! Ich glaube kaum das ein anderer Tablet-PC beim Surface mithalten kann. Zum konsumieren reicht Android aber nicht zum Arbeiten, Apple Geräte sind annähernd vergleichbar gut aber nicht jedermanns Sache. Bleiben Sie beim bewerten Objektiv und sehen Sie das Surface Pro 3 in einer "neuen" Kategorie. Der Preis ist berechtigt in der Kritik, wird hoffentlich auch irgendwann fallen. ;-)
Ab heute gibt es (mal wieder) eine billige Alternative (Medion Akoya P2214T: 4 GB RAM, 11,6"-Full-HD-Touchbildschirm, schwerer, bessere Schoß-Benutzung aber nur Intel-Celeron-Prozessor) bei Aldi-Süd, also einen typischen Vertreter der Netbook-Tablets und damit entsprechend billiger als das Surface Pro mit seiner Ultrabook-Leistung.
Weitere Tablet-PCs mit mind. 4 GB RAM: Acer Iconia Tab W700, Dell Venue 11 Pro, Fujitsu Stylistic Q572, GigaByte S1082 und S1085, HP Pro Tablet 610 G1, Lenovo ThinkPad Tablet 10, Sony Vaio Tap 11, Toshiba WT310, Wortmann Terra Mobile Pad 1160 ... und viele, viele mehr.
Tablet-PCs sind nichts neues; es gab sie schon mit spezialisierten Versionen von Windows 3.1 (sic!) und Windows XP. (Danach wurde die Touch- und Stiftfunktionen ins Betriebssystem integriert, bereits vor Windows 8.) Sie sind alle so wie das Surface Pro "weder Fisch, noch Fleisch", noch Gemüse, noch Apfel, sondern ultramobile Windows-Rechner mit Leistungen von Netbook bis Ultrabook.