
Mobile Computer. Surface Book 3 (links) und Surface Go 2 überzeugen mit vielfältigen Einsatzmöglichkeiten. Der Eingabestift erleichtert die Bedienung des Touchscreens, etwa beim Zeichnen. © Stiftung Warentest / Ralph Kaiser

Leistungsstarkes Edel-Detachable oder kompakter Alltagshelfer? Mit dem Surface Book 3 und dem Surface Go 2 schickt Microsoft zwei neue 2-in-1-Geräte ins Rennen, die sich als Laptop und als Tablet nutzen lassen. Beide glänzen mit dem von den Vorgängern gewohnten hochwertigen Äußeren und makelloser Verarbeitung, leisten sich aber auch ein paar Schwächen. test.de zeigt, für wen sich der Kauf lohnt.
Hybridgeräte frisch renoviert
Laptop oder Tablet? Laptop und Tablet! Seit 2012 hat Microsoft neben Software auch mobile Computer im Angebot, die sich bei Bedarf auseinandernehmen lassen. Vor Kurzem kamen die dritte Generation des Surface Book und die zweite des Surface Go auf den Markt. Ersteres ein leistungsstarkes Laptop, das auch ohne Tastatur nutzbar ist. Letzteres ein kompaktes und relativ preiswertes Tablet, das sich mit Tastatur zum 2-in-1-Gerät aufrüsten lässt. Beides ist mit wenigen Handgriffen ohne großes Gefummel erledigt.
Die Neulinge überzeugten im Test: Das Surface Book 3 kann mit den besten aktuell von uns getesteten Windows-Notebooks mithalten, das Go 2 gefällt mit brillantem Display und ausdauerndem Akku.
Tipp: Die vollständigen Testergebnisse zum Microsoft Surface Book 3 und zum Microsoft Surface Go 2 finden Sie in unserer Testdatenbank Laptops, Convertibles und Tablets mit Tastatur. Testergebnisse zu Tablets ohne Tastatur finden Sie in unserer Tablet-Datenbank.
Konfigurieren nach persönlichem Bedarf
Das Surface Book 3 gibt es wahlweise mit 13,5- oder 15-Zoll-Display in verschiedenen Konfigurationen. Das von uns getestete Gerät mit 13,5 Zoll (34,3 Zentimetern) Displaydiagonale verfügte über einen i5-1035G7-Prozessor, 256 Gigabyte internen SSD-Speicher und 8 Gigabyte RAM. Kostenpunkt: 1 720 Euro inklusive Eingabestift („Surface Pen“).
Das Surface Go 2 besitzt ein Display mit 10,5 Zoll (26,7 Zentimetern) Diagonale und lässt sich ebenfalls nach Bedarf und Geldbeutel konfigurieren. Wir testeten ein Modell mit Pentium Gold-4425Y-Prozessor, 128 Gigabyte internem SSD- und 8 Gigabyte Arbeitsspeicher, das inklusive „Type Cover“ und Eingabestift ca. 670 Euro kostet. Das Zubehör zählt eigentlich nicht zum Lieferumfang, die meisten Händler bieten es jedoch im Paket mit an.
Tipp: Bei beiden Modellen lässt sich der interne Speicher um bis zu 512 Gigabyte erweitern – beim Surface Book mittels SD-, beim Surface Go mittels microSD-Karte.
Technisch auf den aktuellen Stand gebracht
Äußerlich hat sich vor allem beim Surface Go 2 etwas getan. Das Display hat eine höhere Auflösung und eine etwas größere Diagonale als der Vorgänger, wodurch die immer noch recht breiten Ränder etwas geschrumpft sind. Das Surface Book 3 punktet vor allem mit leistungsfähigerem Prozessor und neuem Grafikchip.
Während auf dem Surface Book 3 Windows 10 Home läuft, kommt das Go 2 mit dem abgespeckten Windows 10 S, mit dem sich nur Programme aus dem Microsoft-Store verwenden lassen. Immerhin bietet Microsoft Nutzern einmalig die Möglichkeit, mit ein paar Mausklicks kostenlos auf Windows 10 Home upzugraden. Mit diesem Betriebssystem haben wir das Gerät auch getestet.
Bequem zwischen den Modi wechseln

Per Tastendruck lässt sich beim Surface Book 3 die Verriegelung zwischen Display und Tastatur für einige Sekunden entsperren. In dieser Zeit kann der Nutzer das Display aus dem Scharnier ziehen. © Stiftung Warentest / Ralph Kaiser
Wie schon bei den Vorgängermodellen sind auch beim Surface Book 3 Display und Tastatur über ein Scharnier verbunden, das beim Zuklappen jedoch eine Lücke lässt. Das Display lässt sich auf Knopfdruck von der Tastatur lösen (siehe Foto) und bei Bedarf auch umgekehrt ins Scharnier einsetzen. Das gibt Nutzern die Möglichkeit, die Rückseite in Richtung Tastatur zu klappen und das Gerät aufzustellen, um etwa Filme abzuspielen oder eine Präsentation laufen zu lassen.
Beim Surface Go 2 ist das Display über Magnetkontakte an der Tastatur befestigt. Diese Verbindung lässt sich durch einfaches Ziehen lösen.
Surface Book: Akku schwächelt im Tabletmodus
Akkus besitzt das Surface Book 3 gleich zwei – einen im Display, den anderen in der Tastatur. Im Laptop-Modus sorgen beide für über 11 Stunden Videogenuss. Beim Internetsurfen mit maximaler Helligkeit reicht die Energie für knapp 8 Stunden. Im Tabletmodus schrumpfen die Werte jedoch deutlich auf knapp über 3 beziehungsweise 2 Stunden, was unsere Bewertung entsprechend nach unten zog. Das Surface Go 2 hat nur einen Akku und schafft in beiden Disziplinen etwas mehr als 7 Stunden.
Aufgrund seiner Größe ist das Display des Surface Book 3 im Tablet-Modus nicht besonders handlich und mit 710 Gramm auch recht schwer. Inklusive Tastatur haben Nutzer mehr als 1,5 Kilogramm in der Hand. Das Surface Go 2 ist mit 540 Gramm – mit Tastatur 780 Gramm – naturgemäß deutlich leichter und eignet sich besser für den mobilen Einsatz.
Prunkstück: Brillante Touch-Displays
Beide Geräte besitzen sehr hochauflösende Displays. Das Surface Book 3 mit 13,5-Zoll-Display bietet 3000 x 2000, das Surface Go 2 1920 x 1280 Pixel. Das eher selten verwendete 3:2-Format führt beim Videogucken zu horizontalen Balken oben und unten, ermöglicht dagegen die verzerrungsfreie Darstellung von Digitalfotos im selben Format. Im Test überzeugten beide mit hohen Kontrast- und Helligkeitswerten. Die Touchscreens lassen sich wahlweise mit dem Eingabestift bedienen, der für zirka 75 Euro separat erhältlich ist.
Groß und stark oder klein und handlich?
Das Surface Book 3 punktet mit hoher Rechenleistung. Office-Anwendungen, Foto- und Videobearbeitung sind für den Prozessor kein Problem, selbst einfache 3D-Spiele laufen flüssig. Rechenintensive Anwendungen wie das Speichern von Daten und das Installieren neuer Programme dauern mit dem Surface Go 2 länger – Websurfen und E-Mail gehen jedoch schnell. Front- und Rückkamera liefern vor allem bei ausreichendem Licht gute Fotos und Videos – letztere allerdings nicht in 4K, sondern maximal in HD-Qualität. Ein Bildstabilisator gleicht Verwackler bei Videoaufnahmen aus.
Anschlüsse: Übersichtlichkeit ist Trumpf

Das Surface Book 3 hat einen USB-C-Port sowie einen Anschluss für eine Dockingstation an Bord (links), auf der anderen Seite befinden sich zwei USB-3.2-Schnittstellen und ein SD-Kartenleser. © Stiftung Warentest / Ralph Kaiser
Bei den Anschlüssen ist Sparsamkeit angesagt. Beide Modelle verfügen neben einer 3,5-mm-Buchse für Kopfhörer oder Headset über eine USB-C-Buchse. Über diese lässt sich das Gerät wahlweise laden oder mit einem Monitor bzw. externen Datenspeicher koppeln. Der Surface Connect-Anschluss lässt sich ebenfalls zum Laden, alternativ auch zum Anschließen einer Dockingstation nutzen. Das Surface Book 3 besitzt darüber hinaus zwei USB-3.2-Schnittstellen und einen vollwertigen SD-Kartenleser. Das Surface Go 2 begnügt sich hier mit einem microSD-Kartenleser.
Fazit: Gute Wahl, aber die Vorgänger-Modelle tun es auch
Beide Geräte liefern Top-Qualität, vor allem was Verarbeitung und Display betrifft. Während für das Surface Book 3 auch Bildbearbeitung, Videoschnitt und Spiele kein Problem darstellen, überzeugt das Surface Go 2 als mobiler Begleiter zum Schreiben, Surfen und Zeichnen. Außerdem punktet es mit guten Akkulaufzeiten, während sich das Surface Book 3 im Tabletbetrieb deutliche Schwächen leistet. Wer sich für einen Neukauf entscheidet, sollte sich angesichts gesalzener Preise überlegen, wie viel Leistung er benötigt. Wer den jeweiligen Vorgänger besitzt, hat für einen Umstieg eigentlich keinen zwingenden Grund.
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