Menstruationstassen im Test freischalten
- Testergebnisse für 19 Tampons 05/2021
- Testergebnisse für 10 Menstruationstassen 05/2021
Im Test: 19 Tampons der Saugstärke „normal“ oder „regular“, darunter 1 Produktgleichheit, 2 mit Applikator, 6 aus Bio-Baumwolle. Dazu 10 Menstruationstassen – vorzugsweise der Größe M oder, falls nicht vorhanden, einer analogen Größe. Wir kauften sie von März bis November 2020 ein, die Preise erfragten wir im März 2021 bei Anbietern.
Anwendung: 50 %
Jedes Produkt wurde von mindestens 20 Anwenderinnen genutzt, die über Vorerfahrung mit Tampons oder Tassen verfügen. Im Test verwendeten sie entweder nur Tampons oder Tassen.
Passte die mittlere Größe bei den Menstruationstassen nicht, stand es den Probandinnen frei, nach eigenem Ermessen auch eine größere Tassenform zu wählen.
Alle Produkte wurden pseudonymisiert und in zufälliger Reihenfolge ausgegeben. Die Frauen beurteilten sie auf einer fünfstufigen Skala nach Tragekomfort, Sitz nach dem Einführen, Tragegefühl im Allgemeinen und bei sportlichen Aktivitäten, beim Toilettengang, Sicherheit und Aufnahmevermögen. Für Tassen beurteilten sie zusätzlich Dichtheit, Aufnahmekapazität und Passform.
Handhabung: 25 % Tampons, 30 % Tassen
Die Anwenderinnen prüften, wie sich die Produkte einführen und entfernen lassen. Bei den Tassen prüften sie ebenso wie drei Experten, wie sie sich reinigen lassen.
Für Tampons prüften Anwenderinnen und Experten, wie sich die Kunststoffhülle entfernen und das Rückholfädchen lösen lässt.
Für alle Produkte prüften sie Gebrauchsinformation und Anwendungshinweise auf Verständlichkeit und Schriftgröße – die Experten darüber hinaus auf Lesbarkeit, Übersichtlichkeit, Anwendungsbeschreibungen und auf Hinweise zu Hygiene und Reinigung, Aufbewahrung, Transport, maximaler Tragedauer und Handhabungsfehlern.
Abfasern und Stabilität des Rückholfadens (Tampons): 10 %
Die Reißfestigkeit des Rückholfadens wurde mit einem Zugtestgerät maschinell ermittelt. Keine Probe war zu beanstanden. Fünf Prüfer beurteilten das Abfasern des Tampons. Bei keinem Produkt wurden Auffälligkeiten festgestellt.
Schadstoffe: 10 %
Wir untersuchten die Produkte im Labor.
Tampons prüften wir auf folgende unerwünschte Stoffe:
- Formaldehyd: Die Bestimmung erfolgte in Anlehnung an Din EN 120:2011 und Din EN 1541:2001.
- Glyoxal: Die Bestimmung erfolgte in Anlehnung an Din 54603:2008.
- Arsen und Schwermetalle: Die Bestimmung von Antimon, Arsen, Blei, Kadmium, Chrom, Chrom (VI), Kupfer, Kobalt, Nickel, Quecksilber, Barium und Selen erfolgte in Anlehnung an Din EN ISO 16711–2:2015.
- Pestizide: Die Bestimmung von Pflanzenschutzmittelrückständen erfolgte nach Methode ASU L 00.00–34. Ein Produkt enthielt Spuren von Anthachinon.
- Glyphosat und AMPA: Die Bestimmung erfolgte in Anlehnung an Öko-Tex-Standard 100.
- Alkylphenole und Alkylphenolethoxylate: Die Bestimmung erfolgte in Anlehnung an den Öko-Tex-Standard 100 sowie der Din EN ISO 18254–1.2016.
- Chlorphenole: Die Prüfung erfolgte in Anlehnung an Öko-Tex-Standard 100.
- pH-Wert: Die Prüfung erfolgte gemäß EN ISO 3071:2020.
- Optische Aufheller: Die Prüfung erfolgte ist mittels UV-Lampe.
Menstruationstassen prüften wir auf folgende unerwünschte Stoffe:
- Polyzyklische Aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK): Den Gehalt an polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffen (PAK) prüften wir in Anlehnung an AfPS GS 2019:01 PAK.
- Weichmacher (Phthalate) prüften wir bei Produkten aus Kautschuk mittels GC-MS nach Lösungsmittelextraktion.
- Organozinnverbindungen prüften wir bei Produkten aus Silikon in Anlehnung an Din EN ISO 17353 2005–11.
- Cyclosiloxane: Den Gehalt an D4 bis D6 bestimmten wir mittels GC-MS. Ein Produkt enthielt Cyclopentasiloxan D5.
- Primäre aromatische Amine: Die Prüfung erfolgte nach Din 13130-1:2004 sowie nach §64 L00.00–6:1995 LFGB.
- Alkylphenole: Die Prüfung erfolgte mittels GC-MS nach Lösungsmittelextraktion.
- Blei, Kadmium: Die Prüfung erfolgte mittels ICP-OES.
- Farblässigkeit: Die Prüfung erfolge in Anlehnung an die 24. Mitteilung zur Untersuchung von Kunststoffen, Bundesgesundheitsblatt 15 (1972), 285.
- Kurzkettige Chlorparaffine (SCCP): Die Prüfung erfolgte nach Lebensmittelextraktion mittels GC/MS NCI).
- Nitrosamine: Bei Produkten aus Kautschuk prüften wir in Anlehnung an die BfR Empfehlung XXI Teil B II 2.5.2.2.5.2. die Abgabe von N-Nitrosaminen und N-nitrosierbaren Stoffen.
- Lösliche Proteine: Bei Produkten aus Kautschuk prüften wir in Anlehnung an Din EN 455–3:2015.
Mikrobiologische Qualität (Tampons): 0 %
Wir ermittelten für Tampons die Gesamtkeimzahl in Anlehnung an 2.6.12 der aktuellen Ausgabe des Europäischen Arzneibuchs. Wurde der zulässige Wert überschritten, prüften wir auf krankmachende Keime, fanden aber keine.
Menstruationstassen im Test freischalten
- Testergebnisse für 19 Tampons 05/2021
- Testergebnisse für 10 Menstruationstassen 05/2021
Kennzeichnung: 5 % Tampons, 10 % Tassen
Wir prüften die Produkte auf Warnhinweise zum Toxischen Schocksyndrom – alle trugen sie. Wir prüften ebenso auf Hinweise zur Anwendung und Entsorgung. Bei Tampons prüften wir, ob die Tropfenangabe auf der Verpackung den Vorschriften des Herstellerverbands Edana entsprach. Dazu ermittelten wir ihr Aufnahmevermögen im Labor mit einer künstlichen Vagina, der Syngina, in Anlehnung an die EDANA-Methode NWSP 350.1.R1(15).
Abwertungen
Abwertungen führten dazu, dass sich Produktmängel verstärkt auf das test-Qualitätsurteil auswirken. Sie sind mit einem Sternchen*) gekennzeichnet. Folgende haben wir eingesetzt: Lautete das Schadstoffurteil Ausreichend, konnte das test-Qualitätsurteil maximal eine Note besser sein. War die Anwendung der Menstruationstassen nur befriedigend, zogen wir vom test-Qualitätsurteil eine halbe Note ab.
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- Testergebnisse für 19 Tampons 05/2021
- Testergebnisse für 10 Menstruationstassen 05/2021
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Kommentarliste
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@Sharleen15: Unter „So haben wir getestet“ finden Sie ausführliche Informationen zu unseren Untersuchungsmethoden:
www.test.de/Menstruationstassen-im-Test-Eine-gute-Alternative-zu-Tampons-5331484-5740384/
„Anwendung: Jedes Produkt wurde von mindestens 20 Anwenderinnen genutzt, die über Vorerfahrung mit Tampons oder Tassen verfügen. Im Test verwendeten sie entweder nur Tampons oder Tassen.“ (…)
Wie genau setzte sich denn die im Artikel genannte "Lösung" zusammen? ("Im Labor lässt sich das in einer künstlichen Vagina prüfen. Tampons wird darin kontinuierlich eine Lösung zugegeben.") Ist die Zusammensetzung vergleichbar mit Vaginalblut? Zuletzt würde darüber diskutiert, dass lediglich eine einfach Kochsalzlösung/Wasser bei Firmen für Tests genutzt wird, was m.M.n nicht die Realität abbildet.
@lockenkopfbarbie: Es ist leider ein Grundproblem unserer Testarbeit, dass wir in unseren Untersuchungen nicht alle am Markt erhältlichen Produkte prüfen können. Mit diesem Dilemma müssen wir und leider auch unsere Leser leben. Da unsere Untersuchungen sehr kostspielig sind, ist die Anzahl der Testplätze begrenzt. Wir stehen deshalb ständig vor der Aufgabe, den Markt mit relativ wenigen Produkten möglichst gut abzubilden. Wir haben uns an kommerziellen Marktzahlen orientiert und der Einkauf der Prüfmuster erfolgte von März bis November 2020. Der Markt für Menstruationstassen wächst schnell, es gibt immer wieder neue Produkte. Wenn bestimmte Produkte nicht im Testfeld berücksichtigt werden, ist dies nicht mit einer Negativwertung verbunden. Es sind schlicht und einfach Kapazitätsgründe, die dem Umfang unserer Tests Grenzen setzen. (ak/cr)
@Kunde2007: Leider können wir aus Platzgründen nicht alle Informationen ausführlich in der Tabelle darstellen. (bp/cr)
Es gibt noch Menstruationstassen von weiteren Herstellern wie RubyCup und Lamazuna, Mylily usw. Warum wurden diese nicht getestet? Auf welcher Basis wurden die getesteten Tassen ausgesucht?
Die Ergebnisse der weiteren Hersteller würden mich interessieren.