
Weiches, angenehmes Liegen und sehr gute Körperabstützung verspricht die Memopur-Matratze mit Viskoseschaum, die Aldi (Nord) seit vergangenem Donnerstag anbietet. Die Hightech-Komfort-Matratze ist für 139 Euro zu haben. Das ist verlockend. Normalerweise kosten solche Viskoschaum-Matratzen das Doppelte und mehr. test.de hat probegeschlafen.
Erst auslüften

Zusammengerollt liegt die Matratze im Karton

Die Memopur-Matratze steht zusammengerollt und im Karton verpackt im Laden. Im Kofferraum lässt sie sich leicht nach Hause transportieren. Dort angekommen, sollte der Käufer sie schnell auspacken und hochkant stellen. So kann sie sich 3 Tage lang entfalten. Dann hat sich auch der leicht süßliche Neugeruch nach Kleber und Textilem verflüchtigt. Schadstoffe hat das Prüflabor nicht festgestellt.
Es liegt sich gut drauf
Das Innenleben der Matratze besteht aus einem klassischen Schaumstoffkern. Auf einer Seite liegt außerdem eine dünne Schicht aus sogenanntem viskoelastischem Schaumstoff. Das besondere daran: Die Auflage fühlt sich weich und fließend an. Trotzdem soll sie sich dem Körper optimal anpassen und für erholsamen Schlaf sorgen. Tatsächlich zeigt die Matratze im Test gute Abstützeigenschaften. Es liegt sich gut darauf – auf dem Rücken etwas besser als auf der Seite.
Kräftige Menschen spüren den Lattenrost
Dennoch sind die Liegeeigenschaften insgesamt nur mittelmäßig. Beim Schlafen sinkt der Mensch zu tief in die Matratze ein. Der Körper hat eine zu große Kontaktfläche und das schränkt die nächtliche Bewegungsfreiheit ein. Der Schlaf wird weniger erholsam. Schwere Menschen spüren sogar den Lattenrost, wenn sie sich drehen oder im Bett aufsetzen. Das ist wohl dem leichtem Schaumstoffkern mit einem Raumgewicht von nur 25 Kilogramm pro Kubikmeter geschuldet. Komfortabel ist etwas anderes.
Weich und immer weicher

Risse in der viskoelastischen Auflage

Der Anbieter lobt die Matratze mit Härtegrad „H2 medium“ aus. Tatsächlich ist sie weich – und mit der Zeit wird sie sogar noch weicher. Nach der Dauerbelastung mit der Walze büßte der Schaumstoff rund 17 Prozent seiner Härte ein. Leichtgewichte können das verschmerzen. Große, kräftige Menschen hingegen weniger. Auch wer gerne härter schläft, wird sich dann auf der Memopur-Matratze erst recht nicht mehr wohlfühlen. Während der Walzprüfung riss außerdem die Viskoschaumauflage an mehreren Stellen ein. Die Liegeeigenschaften ändern sich dadurch nicht. Doch schön ist das nicht.
Schlicht verarbeitet

Der Reißverschluss ist unsauber verarbeitet

Matratzen sollen regelmäßig gedreht und gelüftet werden. Dafür sind Griffe hilfreich. Die Aldi-Matratze hat keine. Weil sie aber mit 9,5 Kilogramm recht wenig wiegt, lässt sie sich trotzdem einfach wenden und transportieren. Das ist wichtig auch für’s Bettenmachen. Spätestens beim Beziehen fällt einem die einfache Verarbeitung ins Auge. Nähte und Bezug sind teilweise unsauber verarbeitet. Insgesamt mutet die Matratze nicht höherwertig, sondern eher schlicht an.
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@Kausch: Eine generelle Antwort auf die Frage, bis zu welchem Gewicht man noch unter die Leichtgewichte zählt, kann die Stiftung Warentest nicht abgeben. Jedoch werden bei dieser recht dünnen Matratze Personen bis 75 kg gut abgestützt und spüren zumindest im Liegen nicht den Lattenrost.
Der Härtegrad 2 geht bis einschl 80 kg,
das ist aber kein genormter Wert.
vielleicht habe ich nicht genau genug gelesen. Ich würde gerne wissen,bis zu welchem Gewicht man noch unter die Leichtgewichte zählt.Ansonsten ist der Artikel durchaus hilfreich.