Nicht nur Werbeanzeigen, auch Suchergebnisse werden von Google personalisiert. Basierend auf meinem Surfverhalten, bekomme ich etwas andere Ergebnisse angezeigt als Freunde und Kollegen. Ein Beispiel: Als großer Freund von Nagetieren finde ich beim Googeln nach dem Stichwort „Biber“ auf der ersten Seite nichts über den gleichnamigen Panzer. Bei einem Bundeswehr-Soldaten mag das anders sein. Profigolfer Tiger Woods und Formel-1-Star Sebastian Vettel dürften ebenfalls unterschiedliche Ergebnisse sehen, wenn sie den Begriff „Golf“ bei Google eingeben.

Personalisierte Ergebnisse lassen sich abschalten.

Google merkt sich häufig angesteuerte Seiten
Googles Bildersuche hat mir schon mehrfach American-Football-Bilder bei Suchanfragen angezeigt, die überhaupt nichts mit dem Sport zu tun hatten – vermutlich weil Google sich gemerkt hat, dass ich sehr häufig American-Football-Seiten im Internet aufrufe. Denn für die Personalisierung von Suchergebnissen stützt sich Google unter anderem auf bisher von mir gestellte Suchanfragen und angesteuerte Seiten. Zusätzlich können beispielsweise der Standort und das zum Surfen genutzte Gerät eine Rolle spielen.
Das Phänomen der Filterblase
Allgemein ist die Personalisierung von Suchergebnissen sinnvoll – so bekomme ich als Berliner beim Googeln nach „Kino“ automatisch das lokale Programm angezeigt und nicht das von Castrop-Rauxel oder Kuala Lumpur. Eine gewisse Gefahr steckt dennoch hinter der Personalisierung: das Phänomen der Filterblase. Wenn ich immer nur selektiv Ergebnisse zu sehen bekomme, die auf meinem bisherigen Verhalten beruhen, erfahre ich wenig Neues und ignoriere möglicherweise andere Perspektiven. Das kann zu einem eingeschränkten, einseitigen Weltbild führen – etwa wenn ich basierend auf meinen Google bekannten politischen Präferenzen stets Seiten aufgelistet finde, die meine Ansichten bestätigen, aber nie hinterfragen.
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@Breity_555: Wie Ihre Kontakte womöglich an Google gelangten, können wir nicht beurteilen. Nach unseren Informationen gehört Telegram nicht zu Google.
(dda)
Was ich erschreckend finde ist, dass ich seit 2004 Google meide, auf meinem iPhone definitiv niemals Google benutze. Dann habe ich mir ein "Spam" E-Mail Fach für wirklich unwichtige Dinge bei Google zugelegt ( natürlich am Rechner ). Und siehe da bei Kontakte standen plötzlich ganz viele meiner Bekannten, Kollegen und Freunde inkl. Telefon Nr.
Der einzige Messenger, den ich im Zusammenhang mit Telefon benutze ist Telegram.
Wurde das etwa inzw. auch von Google geschluckt?
Kommentar vom Autor gelöscht.
@hobra1: Gute Ideen, aber ...
1. Die privaten Daten auf einer extra "Festplatte ohne Internet-Anschluss": Gibt es nicht. Nicht die Platte hat den Internet-Anschluss, sondern der Rechner. Man muss also jedes mal den Stecker ziehen, was Disziplin verlangt und eine Fehlerquelle ist. Es sei denn, auf der "privaten" Platte ist eine eigene Installation, auf der sämtliche Netzwerk-Funktionen deaktiviert sind. Dann kann man gleich zu VM, siehe 3.
2. Jedenfalls für die Möglichkeit drei bietet sich ein Live-System an. Das bootet von CD (nicht veränderbar) oder von einen (schreibgeschützten!) USB-Stick. Beispielsweise bietet die c't geeignete Systeme "surfix" und "bankix an: ct.de/yv6q. Das ist sicherer als eine beschreibbare Installation, und weil Linux ohnehin sicherer denn Windows.
3. Ich persönlich arbeite mit einem gestaffelten System mit virtuellen Maschinen (statt der Wechselplatten), innerhalb einer VM mit mehreren Benutzern, und unter einem Benutzer mehreren Firefox-Profilen.
Kommentar vom Autor gelöscht.