Mehr­wegflaschen

Was die Logos auf den Flaschen bedeuten

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Egal, ob Glas oder Kunst­stoff­flasche, Getränkedose oder Saftkarton – auf allen Getränke­verpackungen prangen Pfand- oder Entsorgungs­logos. Hier erklären wir, wofür die Zeichen stehen.

Einweg

Mehr­wegflaschen - Am besten aus der Region

Das Logo steht zum Beispiel auf Getränkedosen und Flaschen aus dem Kunststoff PET wie Mineral­wasser­flaschen vom Discounter und vielen 1,5-Liter-Flaschen mit Mineral­wasser Erfri­schungs­getränken. Flaschen mit diesem Logo sind keine Mehr­wegflaschen, sondern werden nur einmal befüllt. Viele der Einwegflaschen sind dünn­wandig und leicht – praktisch beim Trans­port. Das Pfand ist mit 25 Cent recht teuer und kann Verbraucher moti­vieren, die Flaschen in den Handel zurück­zubringen. Dort lassen sie sich sortenrein sammeln und später von Recycling­unternehmen schreddern. Dieses Recyclat soll laut Studien zu mindestens einem Drittel zu neuen Flaschen, Folien oder Textilien verarbeitet werden. Der Rest geht in die Verbrennung. Verbraucher können die pfand­pflichtigen Verpackungen in der Regel über­all dort zurück­geben, wo Gebinde aus dem gleichen Material verkauft werden.

Mehrweg

Mehr­wegflaschen - Am besten aus der Region

Das Logo kann auf PET- sowie auf Glasflaschen stehen. Es verspricht: Leere Flaschen werden gereinigt und wiederbefüllt – die aus dick­wandigem PET bis zu 25-mal, die aus Glas bis zu 50-mal. Mehr­wegflaschen gelten als umwelt­freundlichste Getränke­verpackung – für das schwere Glas trifft das aber nur bei kurzen Trans­portwegen zu. Das Pfand beträgt bei den meisten Flaschen 15 Cent, bei Bierflaschen ohne Bügel sind es nur 8 Cent. Grund­sätzlich haben Verbraucher nach dem Kauf einer Mehr­wegpfand­flasche den Anspruch, dass der jeweilige Händler das bezahlte Pfand erstattet. Viele Geschäfte ersetzen heute freiwil­lig auch Pfand für Mehr­wegflaschen, die dort gar nicht gekauft wurden.

PETCycle

Mehr­wegflaschen - Am besten aus der Region

Mittel­stän­dische Unternehmen, darunter einige Mineralbrunnen, haben dieses Pfand­system 1999 einge­führt. Das Prinzip: Händler aus der Region verkaufen Getränke in Einweg-PET-Flaschen im Mehr­wegkasten gegen Pfand. Verbraucher können die Kästen mit den Flaschen wieder im Handel abgeben, von wo aus sie über den Abfüller zum Recycling­unternehmen gelangen. Dort werden die gebrauchten Flaschen zerkleinert und zu neuen Flaschen verarbeitet. Diese müssen zu mindestens 55 Prozent aus recycelten Altflaschen bestehen.

Grüner Punkt

Mehr­wegflaschen - Am besten aus der Region

Das Logo prangt auf vielen Getränken ohne Kohlensäure wie Saft und Wein, für die kein Pfand fällig ist. Auch Getränkekartons, Schlauch- und Standbeutel­verpackungen tragen den grünen Punkt. Diese Verpackungen sollen Verbraucher in der gelben Tonne oder im gelben Sack entsorgen. Moderne Sortier­anlagen können die leichten Verpackungen für späteres Recycling aussortieren, aber Kunst­stoff­flaschen können mit Einweg- und Mehr­wegsystemen sortenreiner sortiert werden. Die Firma „Der Grüne Punkt – Duales System Deutsch­land“ vergibt das Logo. Sie ist Markt­führer unter den zehn zugelassenen Dualen Systemen, die über gelbe Tonnen und Säcke Haus­halts­verpackungen sammeln, entsorgen und zum Teil wieder­verwerten.

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Kommentarliste

Nutzer­kommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.

  • PL-Aae am 23.10.2019 um 15:07 Uhr
    Politische Hintergründe

    Die Maßnahmen zur Eindämmung der Plastikverpackungen im Einzelhandel sind
    im Großen und Ganzen Augenwischerei. Das hat m.E. vor allem den Grund, daß ein konsequentes Vorgehen gegen diese Verpackungen den Todesstoß gegen den globalisierten Lebensmittelhandel und somit eine Wende hin zum regionalen Handel bedeuten würde. Genau dies wird aber politisch von KEINER der tonangebenden Fraktionen gewünscht, auch und besonders nicht von der "grünen".

  • 343567 am 09.07.2018 um 19:21 Uhr
    Plastikmassen unterwegs - die Einwegflasche

    Tatsache ist, dass man gf. über Wasserspender nachdenken könnt und Wasserbefüllungsanlagen.
    Wer sich mal beim Wochenendeinkauf in den Supermarkt an die Plastikgetränkehalde stellt,
    glaubt es nicht, wie viel Tonnen von Plastik an einem Wochenende die Läden verlassen.
    Davon werden 55% recycelt. Wem nützt das? Die Erlaubnis zum Plastikverschwenden ist
    erteilt! Tonnen von Plastik dürfen über den Tresen, Supermärkte bieten keine Mehrweggetränke mehr an.
    Alle müssen für die Plastiktüte extra zahlen, aber die Plastikflasche rutscht mit 19 Cent + Pfand durch.
    ISt das jetzt wirklich das Ende der Plastikeinsparung? 35 % dieser Unmengen von Plastikflaschen werden
    uns erhalten bleiben. Das ist viel zu viel, denn es wird lebensnotwendig viel Wasser getrunken.
    Die Plastikvermeidung hat erst begonnen. Bei klarem Verstand, kann man dieSituation so nicht für
    gut heißen.
    Leitungswasser ist tatsächlich eine Lösung in vielen Gegenden.

  • AmbrosiaEmporion am 01.01.2017 um 14:12 Uhr

    Kommentar vom Administrator gelöscht. Grund: Schleichwerbung

  • Gelöschter Nutzer am 29.12.2016 um 17:45 Uhr
    @uwolff

    1. Das Gesetz nimmt Fruchtsaft (und einige andere Getränke) von der Pfandregelung aus. 2. Schaut man sich Verkaufsstatistiken an, so haben Getränkedosen in den letzten Jahren einen kometenhaften Aufstieg erfahren. Dies ist der Fall, weil die Menschen Dosen kaufen möchten. Wenn sie nicht zu dieser Gruppe gehören, können sie ja andere Verpackungsarten kaufen. Auch Dosen werden bepfandet und entsprechend wiederverwertet, auch wenn dies ökonomisch kaum sinnvoll ist.

  • uwolff am 28.12.2016 um 18:53 Uhr
    Saftverpackungen und Dosen

    Anmerkung und Frage zum generellen Thema:
    1. Ich sehe öfter Saftflaschen (z.B. Granini) im Laden, die aus besonders dickem PET zu bestehen scheinen und noch damit WERBEN, pfandfrei zu sein. Was soll diese Lücke???
    2. Mein vielleicht nicht repräsentativer Eindruck ist, das Dosen wieder auf dem Vormarsch sind. Kann das sein? Ich dachte, die hätten wir nun wirklich hinter uns gelassen.