Liste führen. Dokumentieren Sie alle Arzneimittel, die Sie einnehmen mit Handelsnamen, Wirkstoff und Dosis – rezeptpflichtige ebenso wie rezeptfreie. Aktualisieren Sie die Liste, wenn sich etwas in Ihrer Medikation ändert. Ab Oktober 2016 steht Ihnen ab drei verordneten Arzneimitteln ein Medikationsplan vom Arzt zu.
Liste vorzeigen. Legen Sie die Liste bei Facharztterminen, im Krankenhaus oder in der Apotheke vor, sobald Sie ein neues Medikament erhalten. Alle 12 Monate sollten Sie mit Ihrem Arzt die Liste durchgehen: Sind die Kombinationen in Ordnung – und noch alle Mittel nötig?
Plastiktüte füllen. Senioren, denen das Dokumentieren schwer fällt, empfehlen Experten: Einmal im Jahr alle Arzneimittel von daheim in eine Plastiktüte packen und mit zum Hausarzt nehmen, um mit ihm gemeinsam zu schauen, welche eingenommenen Mittel noch nötig sind oder sich nicht vertragen.
Warnzeichen erkennen. Blutdruckabfall, Stürze und Verwirrung können Anzeichen einer ungünstigen Medikation sein. Sie werden oft übersehen, da sie üblichen Alterserscheinungen ähneln. Vor allem wenn sie plötzlich und kurz nach der Umstellung von Medikamenten auftreten, ist Vorsicht geboten. Vermuten Sie bei sich oder Angehörigen solch unerwünschte Nebenwirkungen, konsultieren Sie den Hausarzt.
Medikamente organisieren. Wenn Sie täglich mehrere Pillen zu unterschiedlichen Tageszeiten einnehmen müssen, helfen Medikamenten-Dosierboxen, den Überblick zu behalten (Test Medikamentendosierer, test 10/2012). In diese Dosen können Sie Ihre Arzneimittel nach Tagen und Tageszeiten vorsortieren.
Experten finden. Rat zu Arzneien im Alter und anderen altersabhängigen Beschwerden geben spezialisierte geriatrische Praxen und Klinik-Ambulanzen sowie die Deutsche Senioren-Liga im Internet unter www.medikamente-im-alter.de.
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Wenn ich meinem Hausarzt nur andeute, dass ich dieses oder jenes im Internet gelesen habe, rastet er aus. Ich muss 11 verschiedene Medikamente einnehmen und habe einmal gewagt nach der Wechselwirkung zu fragen.
Bei mir ist sie unübersehbar integriert und wird beachtet. Ihr Ratschlag, eine Plastiktüte mit Medikamenten zu füllen und damit zu Hausarzt zu gehen, zeugt von ungeheurer Blauäugigkeit. Wollen Sie Zornesausbrüche provozieren? Wenn der Patient zum sechsten Mal im Quartal in der Praxis ist, habe ich die ersten beiden Besuche nicht gratis ertragen, sondern bin fürstlich mit insgesamt 35 Euro entlohnt worden. Die folgenden vier Male sind dann natürlich gratis. Erwarten Sie da wirklich, dass man freudig erregt die Medikamente auf einer Liege ausbreitet, sie sortiert und bewertet und Empfehlungen dazu aufschreibt ohne einen Cent Salär? Ich will nicht bestreiten, dass ich das schon einige Male gemacht habe. Gratis arbeit, fällt leichter, wenn es sich um einen langjährigen patienten handelt, den man lieb hat.
Zunehmend entsteht der Eindruck, dass die Politik mit ihren Entscheidungen und Gesetzen die Kompetenz der Ärzte immer mehr in Frage stellt und diese in Ihrer Verantwortung immer mehr entmündigt und einschränkt..
Sachbearbeiter in den Krankenkassen entscheiden letztlich über die Notwendigkeit und die Art der Behandlung selbst bei schwersten Erkrankungen und nicht mehr der behandelnde Arzt, der jahrelang studiert hat und in der Regel sogar über jahre-, ja jahrzehntelange Berufserfahrung verfügt.
Und Patienten werden als "mündige Patienten" aufgefordert, "selbstbestimmt" Entscheidungen zu treffen, für die sie in keiner Weise vorbereitet und in der Lage sind, wenn sie nicht selbst Medizin studiert haben.,
Der Arzt verliert dadurch immer mehr an Ansehen und Vertrauen. Und das auch noch in einem Beruf, der eigentlich Berufung sein sollte und bei dem Behandlungserfolge oft genug in hohem Maße auch von dem Vertrauensverhältnis des Patienten zu seinem behandelnden Arzt abhängen.
SeniorInnen, angesprochen auf die Empfehlungen des Beitrages, stellen die meines Erachtens verständliche Frage - was tut der Gesetzgeber, die Ausbildung der Ärzte, letztlich doch immer der verantwortliche Arzt, damit sich auch der ältere Menschen auf die Medikation verlassen kann?
Außerdem äußern Senioren den Verdacht, dass die die Ärzte belagernden Lobbyisten ein Zusätzliches tun, um die beklagten Risiken nicht konsquent, ja radikal zu begrenzen.
Der Beitrag war leider notwendig, er bestärkt aber SeniorInnen auch in dem Gefühl, nicht mehr zu wissen, ob sie beim Arzt ihres Vertrauens (an gesichts vieler Fachärzte bei multimorbiden Patienten Plural "Ärzte") in guten, sorgsamen, verantwortungsvollen Händen sind oder ob Zeitdruck und Lobbyismus sie vermeidbaren Risiken schutzlos ausliefern!