
Größtes Organ. Die Haut eines Erwachsenen umfasst bis zu zwei Quadratmeter.
Die Haut ist Schutz- und Aushängeschild des Menschen. Bei Akne und kleineren Wunden können rezeptfreie Mittel helfen. Einige sind aber wenig geeignet.
Sie ist Klimaanlage, Abwehrsystem und Vitaminproduzent. Sie gibt Form, dient der Kommunikation und Repräsentation. Die Aufgaben der Haut sind vielfältig, die Beschwerden sind es auch.
Schürfwunden, kleinere Schnittwunden oder leichte Verbrennungen gehören zum Alltag, heilen meist unproblematisch und sind schnell vergessen. Krankheiten wie Akne oder übermäßiges Schwitzen belasten dagegen Körper sowie Psyche und beeinträchtigen die Lebensqualität.
Viele Hautprobleme lassen sich äußerlich mit Gel, Creme oder Salbe selbst behandeln. Einige Mittel sind aber wenig geeignet, wie die Bewertungen der Stiftung Warentest zeigen. Regelmäßig überprüfen unsere Arzneimittelexperten Medikamente, die besonders häufig über die Ladentheke gehen, darunter rund 2 000 rezeptfreie. Etwa 600 davon sind nicht zu empfehlen, auch 8 vielverkaufte Mittel bei Hautproblemen – zum Beispiel das Brand- und Wundgel Medice, Pyolysin Salbe und Fenistil Gel.
Kombimittel müssen von Vorteil sein
Um Wunden zu pflegen und die Heilung zu fördern, eignen sich Salben oder Cremes mit einem Wirkstoff wie Zinkoxid oder Dexpanthenol (siehe Geeignete Mittel bei Hautproblemen). Sie reichen vollkommen aus. Das Brand- und Wundgel Medice und die Pyolysin Salbe enthalten dagegen mehrere Wirkstoffe. Kombipräparate sollten gegenüber Ein-Wirkstoff-Mitteln einen zusätzlichen wissenschaftlich belegten Nutzen aufweisen. Tun sie aber nicht. Das Brand- und Wundgel birgt vielmehr ein zusätzliches Risiko: Es enthält ein Mittel, das leicht Allergien auslösen kann.
Tipp: Wundsalben und -cremes beruhigen wunde, unverletzte Haut. Kleine offene oder bereits verkrustete Wunden sollten Sie nicht mit Arzneimitteln behandeln – sie heilen von selbst zu. Schnittwunden können Sie mit einem Pflaster abdecken, um sie vor Reizen zu schützen. Bei Schürfwunden empfiehlt sich fetthaltige Wundgaze, weil sie mit der Wunde nicht verklebt.
Juckt und brennt es, lindert Kühles
Wen Juckreiz oder Sonnenbrand plagt, der greift gern zu Fenistil Gel oder Systral Creme. Beide enthalten ein Antihistaminikum, das die Wirkung des körpereigenen Botenstoffs Histamin abschwächen oder aufheben soll. Der Wirkstoff dringt aber nicht schnell und tief genug in die Haut ein. Gel und Creme lindern die Beschwerden vor allem, weil sie kühlen. Geeignete Mittel bei Juckreiz, Ekzem oder Sonnenbrand sind Cremes mit Hydrokortison, einem schwach wirkenden Kortison. Es dämpft die Entzündungsreaktion, sollte aber nicht länger als zwei Wochen angewendet werden.
Tipp: Gereizte Haut können Sie mit feuchtkalten Umschlägen beruhigen. Bei Sonnenbrand hilft eine kühle Jogurt- oder Quarkkompresse. Juckt die Haut, kann es helfen, den Juckreiz umzuleiten. Kneifen und drücken Sie die gesunde Haut in der Nähe des Ausschlags. Bei sehr starkem Juckreiz kann ein „Kratzklötzchen“ Erleichterung bringen – vor allem bei Kindern. Diese Kratzalternative funktioniert so: Die Kinder bekommen ein mit Fensterleder bezogenes Holzklötzchen in die Hand und kratzen darauf herum – statt auf der Haut.
Schwere Akne nicht selbst behandeln
Mit Akne haben etwa drei von vier Teenagern zu kämpfen, sie kann aber auch erst im Erwachsenenalter auftreten. Je nach Schweregrad sind drei Stufen zu unterscheiden. Leichte und mittelschwere Akne können Betroffene selbst behandeln. Medikamente mit 3- beziehungsweise 5-prozentigem Benzoylperoxid sind geeignete Mittel der ersten Wahl (siehe Geeignete Mittel bei Hautproblemen). Die stark reizende 10-prozentige Konzentration ist auch frei verkäuflich, sollte aber nur bei schwerer Akne und nur auf ausdrücklichen Rat des Hautarztes angewendet werden.
Wenn Schwitzen zur Belastung wird
Auch übermäßiges Schwitzen, Hyperhidrose genannt, ist ein unangenehmes Hautproblem. Schätzungsweise 1 bis 3 Prozent der Bevölkerung sind davon betroffen. Sie schwitzen auch dann, wenn der Körper die Abkühlung nicht braucht. Menschen mit primärer Hyperhidrose schwitzen meist nur an bestimmten Stellen übermäßig – an den Achseln, Handflächen oder Füßen. Die Ursache ist unklar. Bei einer sekundären Hyperhidrose läuft der Schweiß am ganzen Körper stark. Auslöser können die Wechseljahre sein, aber auch Krankheiten wie eine Schilddrüsenüberfunktion. Das muss ein Arzt abklären.
Gegen übermäßiges Schwitzen gibt es keine geeigneten rezeptfreien Fertigarzneimittel. Hochkonzentrierte Aluminiumsalzlösungen können Abhilfe schaffen (siehe Geeignete Mittel bei Hautproblemen). Ein Lichtblick bei Schweißhänden und -füßen ist die Leitungswasser-Iontophorese: Hände oder Füße werden dabei in einem Wasserbad auf Metallplatten gelegt, die an einen schwachen Gleichstrom angeschlossen sind. Diese spezielle Therapie ist nebenwirkungsarm und kann helfen.
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Wenn ich keine Flatrate hätte, würde mich der Download dieses Artikels reuen. Denn er enthält gar nichts, was man meist ohnehin schon wusste. Ich habe auch Beratung für Kosmatika/ Mittel bei trockener, juckender Haut (bin 73J) erwartet. Nichts davon gefunden.
Die mir auch von der Apotheke empfophlenen "Juckmittel" "Fenistiol" u.a. helfen bei meinem Problem nicht. Geholfen haben die Verordnungen des Hautarztes: Alles frei verkäufliche Cremes/ Salben bis auf eine apotheken- gebundene.