So testet die Stiftung Warentest
Die Stiftung Warentest bewertet Matratzen in sechs Kategorien: Liegeeigenschaften, Haltbarkeit, Bezug, Gesundheit und Umwelt, Handhabung sowie Deklaration und Werbung. Die Noten in den Kategorien heißen Gruppenurteile. Aus den sechs Gruppenurteilen ergibt sich das test-Qualitätsurteil. Lesen Sie hier, wie die Stiftung Warentest testet und bewertet.
Matratzen im Test
Die Stiftung Warentest kauft die Matratzen anonym im Handel ein. Weder kostenlose Muster noch Prototypen gelangen in den Test. Die Produkte werden – abhängig von ihren Vertriebswegen – online oder im stationären Handel eingekauft. Wir wählen nach Möglichkeit die mittelfeste Variante einer Matratze aus.
Wir testen Matratzen vornehmlich in der Größe 90 x 200 Zentimeter. 2021 prüften wir erstmals 140 Zentimeter breite Matratzen im Vergleich zu ihren 90 Zentimeter breiten Äquivalenten. Streng genommen gelten die Testergebnisse nur für diese Größen. Tatsächlich dürften die Ergebnisse aber bei kleinen Größenabweichungen (etwa für Matratzen mit 100 x 200 oder 160 x 200 Zentimetern) recht gut übertragbar sein. Je deutlicher die Größenabweichung ist, desto weniger ist das aber möglich.
Unterscheiden sich die deklarierten Härten der beiden Liegeseiten, prüfen wir beide Seiten, sofern keine primäre Liegeseite zu erkennen ist.
Preise
Der Produktfinder zeigt Preise laut Anbieterbefragung. Die Preise ermittelt die Stiftung Warentest. Der Stand des Preises wird für jedes Produkt angezeigt.
Geänderte Untersuchungsmethodik
Seit dem Test 3/2021 prüft die Stiftung Warentest bei Matratzen, die über 140 Zentimeter breit sind, zusätzlich die Beeinflussung durch den Partner mit. Auf Grundlage von Studien und Rücksprachen mit Experten wird die Druckverteilung nun kritischer bewertet. Das Urteil Beeinträchtigung durch Nässe entfällt. Die Ergebnisse unterschieden sich nur wenig
Abwertungen
Abwertungen bewirken, dass sich Mängel verstärkt auf das test-Qualitätsurteil auswirken. Sie sind in der Tabelle mit Stern *) gekennzeichnet. Sind die Urteile gleich oder geringfügig schlechter als die auslösenden Noten, ergeben sich nur geringe negative Auswirkungen. Je schlechter die Urteile, desto stärker ist der jeweilige Abwertungseffekt. Die Stiftung Warentest wendet bei Matratzen folgende Abwertungen an:
- Liegeeigenschaften: Ab Gut (2,1) werten wir das test-Qualitätsurteil ab.
- Haltbarkeit: Ab Ausreichend (3,6) werten wir das test-Qualitätsurteil ab.
- Bezug: Ab Ausreichend (3,6) werten wir das test-Qualitätsurteil ab.
- Gesundheit und Umwelt: Ab Ausreichend (3,6) werten wir das test-Qualitätsurteil ab.
- Handhabung: Ab Mangelhaft (4,6) werten wir das test-Qualitätsurteil ab.
- Deklaration und Werbung: Ab Mangelhaft (4,6) werten wir das test-Qualitätsurteil ab
- Rücken- oder Seitenlage: Ist ein Urteil für einen Körpertypen befriedigend oder schlechter, werten wir die Liegeeigenschaften ab.
- Einfluss des Partners: Ab Ausreichend (3,6) werten wir die Liegeeigenschaften ab.
- Druckverteilung: Ab Mangelhaft (4,6) werten wir die Liegeeigenschaften ab.
- Schulterklappeffekt: Ab Mangelhaft (4,6) werten wir die Liegeeigenschaften ab.
- Dauerwalzversuch: Ab Ausreichend (3,6) werten wir die Haltbarkeit ab.
- Einfluss von Feuchtigkeit und Temperatur: Ab Ausreichend (3,6) werten wir die Haltbarkeit ab.
- Waschbarkeit: Ab Mangelhaft (4,6) werten wir die Haltbarkeit ab.
- Verarbeitung: Ab Ausreichend (3,6) werten wir die Haltbarkeit ab.
- Raumluftbelastung: Das Gruppenurteil Gesundheit und Umwelt konnte nur so gut sein wie das schlechteste Einzelurteil.
- Geruchsbelästigung: Ab Ausreichend (3,6) werten wir Gesundheit und Umwelt ab.
- Schadstoffe: Das Gruppenurteil Gesundheit und Umwelt konnte nur so gut sein wie das schlechteste Einzelurteil.
Liegeeigenschaften: 40 %

Im Institut. Der Prüfaufbau zeigt, wo der Körper einsinkt.
Die Matratzen wurden auf einer starren Unterlage geprüft. Mit vier Körperbautypen (H-, E-, I-, A-Typ) ermitteln wir, wie die Matratzen sie in Rücken- und Seitenlage abstützt, jeweils vor und nach dem Dauertest. Wir bewerteten den Lageänderungswiderstand, die Druckverteilung, ob die Schultern in Rückenlage nach oben drücken (Schulterklappeffekt).
Für die Komforteigenschaften prüften wir Punktelastizität, Nachschwingverhalten, ob es zu einem spürbaren Kontakt mit dem Lattenrost kommt, welche Geräusche die Matratze bei Lageänderung macht.
Bei den 140 Zentimeter breiten Matratzen prüften wir zusätzlich den Einfluss des Partners, der Partnerin. Neben vier Personen (H-, E-, I-, A-Typ) wurde jeweils eine Person (H-Typ) gelegt, die Wirbelsäulenabstützung in Rücken- und Seitenlage ermittelt, verglichen und bewertet. Ob die Bewegungen des Partners spürbar sind, prüften wir mit herabfallendem Gewicht und Beschleunigungsmesser. Je mehr Bewegungen auf der Partnerseite ankamen, desto schlechter. Roll-Together-Test: prüft, wie stark Partner aufeinander zurollen.
Haltbarkeit: 25 %

Dauerwalzversuch. Damit simulieren wir die Abnutzung der Matratzen in acht Jahren.
Im Dauerwalzversuch rollten wir eine 140-Kilo-Walze 60 000 Mal über die Matratze. Das simuliert die Abnutzung in acht Jahren. Die Prüfung wird in Anlehnung an die Din EN 1957:2013 durchgeführt.
In der Klimaprüfung testeten wir Härte- und Höhenbeständigkeit unter Feuchtigkeits- und Temperatureinfluss. In einer Klimakammer wird die Matratze zunächst 24 Stunden bei 37 °C und relativer Feuchte von 80 % vorkonditioniert, dann 16 Stunden mit einer Gewichtskraft von 1 000 Newton belastet. Es werden Höhe, Härte und Federkennlinie (Kraft/Weg-Diagramm) der Matratze vor und 24 Stunden nach dieser Belastung bei 23 °C und 50 % relativer Luftfeuchte ermittelt. Die Prüfungen der Höhe, Härte und Federkennlinie werden in Anlehnung an Din EN 1957:2013 durchgeführt.
Bezug: 10 %
Wir bewerteten Waschbarkeit, Wiederbezug, Verarbeitung und Knötchenbildung (Pilling). Die Neigung zum Pilling prüfen wir in Anlehnung an die Din EN ISO 12945–2:2000–11.
Gesundheit und Umwelt: 10 %
Raumluftbelastung: Messung flüchtiger organischer Stoffe 3 und 28 Tage nach dem Auspacken. Acht Prüfpersonen ermittelten zu gleichen Zeitpunkten und direkt nach dem Auspacken die Geruchsbelästigung. Schadstoffe wie Pestizide, Weichmacher, flammhemmende Zusätze, Organozinn- und andere halogenorganische Verbindungen prüften wir in Bezügen und im Matratzeninneren. Unter Entsorgung bewerten wir, wie gut sich Matratzenbestandteile trennen lassen.
Handhabung: 5 %
Drei Experten prüften die Funktion der Griffe und das Transportieren und Wenden der Matratze.
Deklaration und Werbung: 10 %
Wir beurteilten Angaben zu Material und Aufbau der Matratzen sowie Werbeaussagen, zum Beispiel zum Härtegrad, zu Gesundheit und Umwelt.
Die Stiftung Warentest passt ihre Anforderungen regelmäßig an. Lesen Sie hier, wie sich die Tests in den letzten Jahren verändert haben.
Matratzentests in den Jahren 2019 und 2020
Matratzentests in den Jahren 2017 und 2018
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