Matratzen im Test

So testet die Stiftung Warentest

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Die Stiftung Warentest bewertet Matratzen in sechs Kategorien. Aus den Noten ergibt sich das test-Qualitäts­urteil. Lesen Sie hier, wie wir testen.

Matratzen im Test Testergebnisse für 266 Matratzen freischalten

So testen wir Matratzen

Die Stiftung Warentest kauft die Matratzen anonym im Handel ein. Weder kostenlose Muster noch Prototypen gelangen in den Test. Die Produkte werden – abhängig von ihren Vertriebs­wegen – online oder im stationären Handel einge­kauft. Wir wählen nach Möglich­keit die mittel­feste Variante einer Matratze aus.

Wir testen Matratzen vornehmlich in der Größe 90 mal 200 Zenti­meter. 2021 prüften wir erst­mals 140 Zenti­meter breite Matratzen im Vergleich zu ihren 90 Zenti­meter breiten Äquivalenten. Streng genommen gelten die Test­ergeb­nisse nur für diese Größen. Tatsäch­lich dürften die Ergeb­nisse aber bei kleinen Größen­abweichungen (etwa für Matratzen mit 100 mal 200 oder 160 mal 200 Zenti­metern) recht gut über­trag­bar sein. Je deutlicher die Größen­abweichung ist, desto weniger ist das aber möglich. 

Unterscheiden sich die deklarierten Härten der beiden Liege­seiten, prüfen wir beide Seiten, sofern keine primäre Liegeseite zu erkennen ist.

Preise

Der Produktfinder zeigt Preise laut Anbieterbefragung. Die Preise ermittelt die Stiftung Warentest. Der Stand des Preises wird für jedes Produkt ange­zeigt.

Geänderte Unter­suchungs­methodik

In Rück­sprache mit Experten entfallen seit dem Test 10/2022 die Prüfungen zur Verarbeitung des Bezugs und zur Geräusch­entwick­lung einer Matratze: Die verbleibenden Bezugs­prüfungen sind umfassend genug für eine solide Bewertung des Bezugs. Da die individuelle Auswahl an Kissen, Bett­decke und Bett­bezug die Geräusche der Schlafstatt beim Schlafen stark beein­flusst, können wir die Geräusch­entwick­lung durch die Matratze vernach­lässigen.

Das Gruppen­urteil „Deklaration und Werbung“ haben wir angepasst, es heißt nun „Deklaration“. Wir konzentrieren uns auf mess­bare Ergeb­nisse wie die Härte, Maße und Kenn­zeichnungen zur Pflege sowie verwendete Textilien. Hier haben wir in der Vergangenheit immer wieder Abweichungen fest­gestellt.

Abwertungen

Abwertungen bewirken, dass sich Mängel verstärkt auf das test-Qualitäts­urteil auswirken. Sie sind in der Tabelle mit Stern *) gekenn­zeichnet. Sind die Urteile gleich oder gering­fügig schlechter als die auslösenden Noten, ergeben sich nur geringe negative Auswirkungen. Je schlechter die Urteile, desto stärker ist der jeweilige Abwertungs­effekt. Die Stiftung Warentest wendet bei Matratzen folgende Abwertungen an:

Liegeeigenschaften: Ab Gut (2,1) werten wir das test-Qualitäts­urteil ab.

Halt­barkeit: Ab Befriedigend (2,6) werten wir das test-Qualitäts­urteil ab.

Bezug: Ab Ausreichend (3,6) werten wir das test-Qualitäts­urteil ab.

Gesundheit und Umwelt: Ab Ausreichend (3,6) werten wir das test-Qualitäts­urteil ab.

Hand­habung: Ab Mangelhaft (4,6) werten wir das test-Qualitäts­urteil ab.

Deklaration: Ab Mangelhaft (4,6) werten wir das test-Qualitäts­urteil ab.

Rücken- oder Seiten­lage: Ist ein Urteil für einen Körpertypen befriedigend oder schlechter, werten wir die Liegeeigenschaften ab.

Einfluss des Part­ners: Ab Ausreichend (3,6) werten wir die Liegeeigenschaften ab.

Druck­verteilung: Ab Mangelhaft (4,6) werten wir die Liegeeigenschaften ab.

Schulterklapp­effekt: Ab Mangelhaft (4,6) werten wir die Liegeeigenschaften ab.

Dauer­walz­versuch: Ab Ausreichend (3,6) werten wir die Halt­barkeit ab.

Einfluss von Feuchtig­keit und Temperatur: Ab Ausreichend (3,6) werten wir die Halt­barkeit ab.

Wasch­barkeit: Ab Mangelhaft (4,6) werten wir den Bezug ab.

Knötchen­bildung: Ab Mangelhaft (4,6) werten wir den Bezug ab.

Verarbeitung: Ab Ausreichend (3,6) werten wir den Bezug ab.

Raum­luft­belastung: Das Gruppen­urteil Gesundheit und Umwelt konnte nur so gut sein wie das schlechteste Einzel­urteil. Ab Gut werten wir Gesundheit und Umwelt ab.

Geruchs­belästigung: Ab Ausreichend (3,6) werten wir Gesundheit und Umwelt ab.

Schad­stoffe: Das Gruppen­urteil Gesundheit und Umwelt kann nur so gut sein wie das schlechteste Einzel­urteil. Ab Gut werten wir Gesundheit und Umwelt ab.

Liegeeigenschaften: 40 %

Matratzen im Test - Erhol­sam schlafen – auf Schaum­stoff, Latex, Federkern

Im Institut. Der Prüf­aufbau zeigt, wo der Körper einsinkt. © Stiftung Warentest

Die Matratzen wurden auf einer starren Unterlage geprüft. Mit vier Körperbautypen (H-, E-, I-, A-Typ) ermitteln wir, wie die Matratzen sie in Rücken- und Seiten­lage abstützen, jeweils vor und nach dem Dauer­test. Wir bewerteten den Lage­änderungs­widerstand, die Druck­verteilung und ob die Schultern in Rückenlage nach oben drücken (Schulterklapp­effekt). Bei Duomatratzen flossen die Urteile für die beiden Liege­seiten jeweils hälftig ein.

Für die Beur­teilung der Komfort­eigenschaften prüften wir Punktelastizität, Nach­schwing­verhalten und ob es zu einem spür­baren Kontakt mit dem Lattenrost kommt.

Bei den 140 Zenti­meter breiten Matratzen prüften wir zusätzlich den Einfluss des Part­ners, der Part­nerin. Neben vier Personen (H-, E-, I-, A-Typ) wurde jeweils eine Person (H-Typ) gelegt und die Wirbelsäulen­abstüt­zung in Rücken- und Seiten­lage ermittelt, verglichen und bewertet. Ob die Bewegungen des Part­ners spür­bar sind, prüften wir mit herab­fallendem Gewicht und Beschleunigungs­messer. Je mehr Bewegungen auf der Part­nerseite ankamen, desto schlechter. Der Roll-Together-Test prüft, wie stark Partner aufeinander zurollen.

Halt­barkeit: 30 %

Matratzen im Test - Erhol­sam schlafen – auf Schaum­stoff, Latex, Federkern

Dauer­walz­versuch. Damit simulieren wir die Abnut­zung der Matratzen in acht Jahren. © Stiftung Warentest

Für die Qualitäts­beständig­keit im Dauer­walz­versuch rollten wir eine 140-Kilo-Walze 60 000 Mal über die Matratze. Das simuliert die Abnut­zung in acht Jahren. Die Prüfung wird in Anlehnung an die Din EN 1957:2013 durch­geführt.

In der Klima­prüfung testeten wir Härte- und Höhen­beständig­keit unter Einfluss von Feuchtig­keit, Temperatur und Gewicht. In einer Klimakammer wird die Matratze zunächst 24 Stunden bei 37 Grad Celsius und relativer Feuchte von 80 Prozent vorkonditioniert, dann 16 Stunden mit einer Gewichts­kraft von 1 000 Newton belastet. Es werden Höhe, Härte und Federkenn­linie (Kraft/Weg-Diagramm) der Matratze vor und 24 Stunden nach dieser Belastung bei 23 Grad Celsius und 50 Prozent relativer Luft­feuchte ermittelt. Die Prüfungen der Höhe, Härte und Federkenn­linie werden in Anlehnung an Din EN 1957:2013 durch­geführt.

Bezug: 10 %

Wir bewerteten Wasch­barkeit, Wiederbe­zug, Nahtausreiß- und Schiebe­festig­keit sowie Knötchen­bildung (Pilling). Die Neigung zum Pilling prüfen wir in Anlehnung an die Din EN Iso 12945–2:2021–04 nach 2000 Touren.

Gesundheit und Umwelt: 10 %

Für die Raum­luft­belastung maßen wir flüchtige organische Stoffe 3 und 28 Tage nach dem Auspacken. Acht Prüf­personen ermittelten zu gleichen Zeit­punkten und direkt nach dem Auspacken die Geruchs­belästigung.

Bezüge, Fein­polster und Kern prüften wir auf Schad­stoffe wie Pestizide, Weichmacher, Flamm­schutz­mittel und Organozinn­verbindungen. Unter Entsorgung bewerteten wir, wie gut sich Matratzen­bestand­teile trennen lassen.

Hand­habung: 5 %

Drei Experten prüften die Funk­tion der Griffe und das Trans­portieren und Wenden der Matratze.

Deklaration: 5 %

Wir beur­teilten Angaben zur Art, Höhe und Liegehärte der Matratzen sowie das Vorhandensein der gesetzlich vorgeschriebenen Pflege- und Textilkenn­zeichnung. Zudem, ob die verwendeten Textilien mit der Kenn­zeichnung über­einstimmen.

Die Stiftung Warentest passt ihre Anforderungen regel­mäßig an. Lesen Sie hier, wie sich die Tests in den letzten Jahren verändert haben.

Matratzentests zwischen 2021 und März 2022

Matratzentests in den Jahren 2019 und 2020

Matratzentests in den Jahren 2017 und 2018

Matratzentests zwischen November 2012 und September 2016

Matratzentests bis Januar 2012

So berechnen wir die Ökobilanz

Methodik: Wir ermittelten die ökologische Belastung durch Matratzen über ihren gesamten Lebens­zyklus. Einzelne Umwelt­folgen haben wir gewichtet und zu Umwelt­schaden­punkten zusammenge­rechnet. Die Berechnung erfolgte auf Grund­lage der Ökobilanz-Daten­bank Ecoinvent 3.8.

Bewertung: Die Bewertung erfolgte anhand der ReCiPe Methode. Im Einzelnen betrachteten wir die Produktion, den Trans­port, die Nutzung und Entsorgung. Wir gewichteten die Umwelt­folgen aus 18 Wirkungs­kategorien wie Klimawandel, Ozon­abbau, Fein­staub, Gewässerbelastung, Rohstoff- und Wasser­verbrauch. Je mehr Umwelt­schadens­punkte eine Matratze bekam, desto schlechter ist sie für die Umwelt.

Mehr Informationen zur ReCiPe-Methode bietet das nieder­ländische Nationale Institut für öffentliche Gesundheit und Umwelt (auf Eng­lisch).

Vorgehens­weise: Um die Umwelt­folgen zu berechnen, führten wir eine Sach­bilanz der Matratze durch und bestimmten die wesentlichen Prozesse und Materialien aus Produktion, Trans­port, Nutzung und Entsorgung.

Produktion: Anhand der Daten unserer bisherigen Warentests wählten wir je ein repräsentatives Modell in den Maßen 90 x 200 cm für jeden Matratzen­typ (Schaum­stoff, Taschenfederkern, Latex). Wir gingen von einem Kunst­faserbe­zug aus. Hinzu kam die Verpackung aus Folie und Karton.

Trans­port: Für den Trans­port der Matratze berück­sichtigten wir die Stre­cken von der Herstellung zum Kunden (Onlinekauf) und später zur Entsorgung.

Nutzung: Unter dem Punkt Nutzung berechneten wir das Waschen des Bezugs einmal pro Jahr bei 60 Grad Celsius und halber Beladung der Maschine. Wir nahmen eine Nutzungs­zeit von acht Jahren an.

Entsorgung: Die Entsorgung erfolgte durch ther­mische Verwertung in einer Müll­verbrennungs­anlage. Durch den Wärmegewinn während der Verbrennung kann es zu Gutschriften (negative Umwelt­schadens­punkte) kommen. Für die Federkern­matratze kalkulierten wir, dass der Stahl­anteil recycelt wird.

Weitere Szenarien: Neben den drei Matratzen­typen betrachteten wir die Auswirkungen des Bezugs. Wir berechneten die Umwelt­schadens­punkte für die Schaum­stoff­matratze mit einem Baumwoll- anstelle des Synthetikbe­zugs. Zum anderen verglichen wir die Ökobilanzen einer Latex­matratze (80 % synthetischer Latex, 20 % Naturlatex) und einer Naturlatex­matratze (80 % Naturlatex, 20 % synthetischer Latex).

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Kommentarliste

Nutzer­kommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.

  • Profilbild Stiftung_Warentest am 28.11.2023 um 14:00 Uhr
    Ökobilanz bei Matratzen

    @Auorus: In unseren Matratzentests wird selbstverständlich die Lebensdauer der Matratzen bewertet. Die Ergebnisse zeigen, dass auch die Schaumstoffmatratzen sich durch sehr gute Haltbarkeit auszeichnen und in diesem Punkt mit den Federkern- bzw. Latexmatratzen durchaus mithalten können.
    Für unsere Ökobilanz der Matratzen haben wir eine Nutzungszeit von acht Jahren angenommen – dies entspricht auch den Empfehlungen im Fachhandel. Mit etwas Pflege halten alle Matratzen auch länger als acht Jahre.
    Bei der Ökobilanz haben wir Bezüge aus Synthetik und Baumwolle miteinander verglichen, Bio-Baumwolle haben wir nicht extra bewertet. Hier wäre der Pestizideintrag gering aber der Anbaut der Biobaumwolle ist ebenfalls auf viel Wasser angewiesen.
    Im Rahmen der aktuellen Ökobilanz der T-Shirts (Test 3/2023) haben wir uns mit diesem Aspekt ausführlich befasst. Unser Fazit hier ist: Textilien aus Bio-Baumwolle sind etwas umweltfreundlicher hergestellt als konventionelle. Detaillierte Informationen dazu finden Sie unter https://www.test.de/Oekobilanz-T-Shirts-Lang-lebe-das-T-Shirt-5966314-5966319/.

  • Profilbild Stiftung_Warentest am 28.11.2023 um 13:50 Uhr
    Anfrage zu Körperformen

    @Auorus: Die Stiftung Warentest prüft jede Matratze mit vier Personen unterschiedlicher Körperform sowohl in Seiten- als auch in Rückenlage. So wollen wir mit unseren Testergebnisse mehr Orientierung beim Kauf einer neuen Matratze bieten. Leider können wir jedoch aus wirtschaftlichen Gründen nicht alle Körperformen prüfen.
    Die Buchstaben H, E, I und A symbolisieren vier weit verbreitete Körperformen. Sie gelten für Männer und Frauen. Entscheidend sind Körpergröße, Körperform und die Gewichtsverteilung. Dank der HEIA-Typen decken wir die Körpereigenschaften von rund zwei Drittel der Bevölkerung in Deutschland ab. Es handelt sich bei diesen Typen um Extrema, die die Matratzen besonders fordern. Die Typen befinden sich entweder im 5. weiblichen Perzentil für die Körpergröße und das Körpergewicht oder im 95. männlichen Perzentil für Körpergröße und -gewicht. Es handelt sich hier also nicht um Durchschnittspersonen.
    Können Sie sich nicht eindeutig zuordnen, orientieren Sie sich an den Körpertypen, der Ihrem am nächsten ist. Ist das nicht möglich, wählen Sie eine Matratze, die alle HEIA-Typen gut abstützt.

  • Auorus am 21.11.2023 um 13:30 Uhr
    Körperformen und Ökobilanz fragwürdig

    Ich finde die Matratzen-Tests lassen teils zu wünschen übrig. Wie von anderen schon angemerkt, fehlen bei den Körper-Typen einfach mal kleine dicke und große schlanke Menschne komplett, während große schwere und kleine dünne gleich jeweils zwei Kategorien bekommen. Vielleicht erst einmal die allgemeinen Körperformen berücksichtigen?
    Besonders enttäuscht hat mich der Ökobilanz-Test. Die Lebensdauer wird überhaupt nicht berücksichtigt, obwohl Latex und Federkern m. E. deutlich länger hält als Schaumstoff, womit die Ergebnisse doch hinfällig sind. Auch wird der Schaumstoff aus hochtoxischen Isocyanaten hergestellt (»Bhopalunglück«).
    Ebenso fehlt bei den Bezügen Bio-Baumwolle, wofür keine Pestizide und deutlich weniger Wassers benötigt werden. Das Mikroplastikproblem von Synthetik wird auch außen vor gelassen.
    (Warum werden die Begriffe Pestizide und Insektizide separat nebeneinander benutzt? Pestizide ist der Oberbegriff für alle Pflanzenschutzmittel, wozu auch Insektizide gehören.)

  • Profilbild Stiftung_Warentest am 23.10.2023 um 16:12 Uhr
    Schwere Person

    @ge.ro: Bei der Gewichtsauswahl für schwere Personen orientieren wir uns an dem 95. Perzentil männlich (ca. 100 kg).

  • Profilbild Stiftung_Warentest am 12.10.2023 um 08:28 Uhr
    Nutzbarkeit der HEIA-Typen

    @Lili65: Unter "Welcher HEIA-Typ bin ich?" haben wir einige Empfehlungen zusammengestellt, für Personen, die sich nicht auf Anhieb in den beschriebenen HEIA-Typen wiederfinden.
    Unser Tipp für Sie lautet daher: Hoch­gewachsene, schmale Personen finden Matratzen mit passenden Abstüt­zeigenschaften, wenn sie sich zwischen E-Typ und I-Typ orientieren. Also wählen Sie eine Matratze aus, die für beide Typen und für Ihre bevorzugte Schlafposition gute Bewertung erzielt haben.
    Und auch hier ist das Probeschlafen wichtig.