In den 50er Jahren waren Steinmarder fast ausgerottet. Nun leben sie in jeder Stadt – zum Leidwesen vieler Autofahrer. Denn Marderbisse fallen oft erst auf, wenn teure Folgeschäden entstanden sind – und nicht alle Versicherer kommen für diese auf. test.de erklärt, auf welche Vertragsformulierungen Versicherungskunden achten müssen, und wie Autofahrer ihre Fahrzeuge gegen Tierbisse schützen können.
Nebenbuhler unterm Auto
Juni und Juli sind Hochsaison für Steinmarder. Zur Paarungszeit verteidigen sie aggressiv ihr Revier. Riechen sie Spuren eines Nebenbuhlers an einem geparkten Auto, greifen sie die Teile an, die nach ihm duften: Kabel, Schläuche, Lenkmanschetten. Jedes Jahr trifft es rund 160 000 Pkw, schätzt der Deutsche Jagdverband.
Manche Versicherer verlangen einen Aufpreis
Die meisten Teilkaskopolicen decken direkte Marderschäden ab, etwa an Schläuchen oder Dichtungen. Es gab in unserer letzten Untersuchung aber auch Tarife, die das nicht oder nur gegen Aufpreis versichern Autoversicherung Vergleich.
Marderbisse fallen oft nicht auf
Das Problem ist: Die meisten Kunden haben eine Selbstbeteiligung, meist 150 Euro – und die Reparatur ist oft kaum teurer. Sie bekommen dann nur wenig oder gar nichts erstattet. Hinzu kommt: Marderbisse fallen oft nicht auf. Häufig bemerken Autobesitzer sie erst, wenn teure Folgeschäden auftreten, etwa defekte Achsgelenke infolge angenagter Manschetten oder ein Defekt am Katalysator durch zerbissene Zündkabel. Folgeschäden sind meist nicht mitversichert – und wenn, dann oft bis maximal 3 000 Euro, nur in wenigen Tarifen unbegrenzt.
Im Vertrag sollte „Tierbisse“ stehen
In vielen Verträgen steht „Marderschäden“. Besser ist es, wenn es „Tierbisse“ heißt. Zwar sind meist Marder die Übeltäter, mitunter aber auch Katzen, Ratten oder andere Tiere. Sachverständige sehen den Unterschied, denn Marderzähne sind sehr markant. Oft finden sich auch Haare oder Fellreste im Motorraum.
Tipp: Achten Sie auf herumliegende Gummiteile oder ausgelaufene Flüssigkeit. Bei Verdacht empfiehlt sich eine Motorwäsche, um Duftspuren zu beseitigen. Abwehrsprays oder Duftstoffe bringen nichts, so der ADAC. Alternativ können Metallplättchen im Motorraum nachgerüstet werden, die Elektroschocks abgeben. Das kostet etwa 200 bis 300 Euro. Oder eine Abschottung des Motorraums mit Borstenvorhängen. Auch die sind für wenige hundert Euro nachrüstbar.