
Jetzt startet die Frühjahrssaison für Marathonläufer, viele bereiten sich auf ein großes Rennen vor. Für Verunsicherung sorgen Meldungen von Läufern, bei denen es während oder nach dem Marathon zum Herzstillstand kommt. Wie riskant ist der Extremlauf über 42,195 Kilometer wirklich?
Halbmarathon beliebter als Marathon
Der Langstreckenlauf über 42,195 Kilometer hat es in sich. Der Körper ist mehrere Stunden starken Belastungen ausgesetzt. Neben Muskeln, Sehnen und Gelenken wird vor allem das Herz-Kreislauf-System gefordert. Manchmal mit fatalen Folgen: Es kommt vor, dass Läufer an Herzstillstand sterben. Ist der Marathonlauf also besonders riskant für die Gesundheit? Die Frage stellt sich umso mehr, da deutschlandweit jährlich hunderte Veranstaltungen stattfinden. 2011 bewältigten schätzungsweise 115 000 Läufer die klassische Marathonstrecke. Noch größer ist die Zahl derer, die einen Halbmarathon über 21,0975 Kilometer auf sich nehmen. Diese Distanz ist auch bei Frauen beliebt – jeder dritte Läufer ist hier weiblich.
Geringes Risiko für Herzstillstand
Die US-amerikanische Racer-Studie (Race Associated Cardiac Arrest Event Registry) hat das Herzrisiko für Ausdauerläufer genauer analysiert. Ihr Fazit fällt beruhigend aus: Das Risiko für einen plötzlichen Herzstillstand ist bei Marathon- und Halbmarathonläufern gering – und nicht höher als bei anderen Sportarten. Untersucht wurden alle Fälle von Herzstillstand, die sich bei Marathons und Halbmarathons in den USA zwischen 2000 und 2010 ereigneten – während des Laufs oder kurz danach. Bei rund 11 Millionen Läufern kam es in 59 Fällen zu einem plötzlichen Herzstillstand, 42 davon mit tödlichem Ausgang. Umgerechnet bedeutet das: Beim Marathon tritt bei 1 von 100 000 Teilnehmern ein plötzlicher Herzstillstand auf, beim Halbmarathon bei 0,3 von 100 000. Bei beiden Distanzen ereignete sich der Herzstillstand am häufigsten im letzten Viertel der Strecke. Niemand sollte also bis zum letzten Kilometer laufen, wenn er sich nicht fit fühlt (siehe Tipps zur Vorbereitung).
Unerkannte Erkrankung bei jungen Läufern
Laut der Racer-Studie waren bei jüngeren Marathonläufern angeborene Herzerkrankungen häufigste Ursache für den plötzlichen Herzstillstand. Auch andere Studien mit jungen Sportlern und anderen Sportarten kamen zu dieser Erkenntnis. Dabei handelt es sich oft um eine Verdickung der Muskulatur der linken Herzkammer. Bei großer körperlicher Belastung neigen die Betroffenen zu schwerwiegenden Rhythmusstörungen, die zum Herzstillstand führen können. Das Problem: Häufig wissen Sportler nicht, dass sie an dieser Herzerkrankung leiden. Wiederbelebungsversuche bleiben oft erfolglos.
Verstopfte Arterien bei älteren Läufern
Bei älteren Marathonläufern war hingegen eine koronare Herzkrankheit ausschlaggebend für den Herzstillstand. Es handelt sich dabei um eine Erkrankung der Herzkranzgefäße, die in den meisten Fällen durch Arteriosklerose verursacht wird. Ablagerungen in den Gefäßwänden führen zu einer Beeinträchtigung der Durchblutung und infolgedessen zu einer verminderten Sauerstoffversorgung der Herzmuskulatur. Herzkranke sollten sich daher vor starken körperlichen Belastungen untersuchen lassen und mit ihrem Arzt die Belastungsgrenzen abstimmen.
Kohlenhydrate liefern die nötige Energie
Neben der richtigen Trainingsvorbereitung sollte jeder Läufer auch an die richtige Ernährung vor, während und nach dem Marathon denken. Wichtig ist, dass der Körper genügend Energie in Muskeln und Leber speichert. So sollte man spätestens drei Tage vor dem großen Wettkampf damit beginnen, kohlenhydratreiche Mahlzeiten zu sich zu nehmen. Mehr Informationen dazu liefern die Ernährungstipps.
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