
Sofort nachgetestet: Die neue Magenta Cloud.
Die Telekom hat im Februar ihre Foto-Cloud „Mediencenter“ eingestellt und sie durch den neuen Speicherdienst „Magenta Cloud“ ersetzt. Das geschah kurz vor der Veröffentlichung unseres Tests von Foto-Clouds im Februar 2016. Darin schnitt das Mediencenter mit einem guten test-Qualitätsurteil nur minimal schlechter ab als der Testsieger. Hier lesen Sie, wie sich der Nachfolger „Magenta Cloud“ im Test schlägt.
Keine zusätzlichen Hauptfunktionen in Sicht
Die Magenta Cloud hat ein moderneres Design, unterscheidet sich aber sonst nicht wesentlich vom Vorgänger. Sie arbeitet technisch einwandfrei und lässt sich einfach bedienen. Mehr Hauptfunktionen als das Mediencenter bietet sie jedoch nicht. Nach Belieben sortieren oder bearbeiten lassen sich die Fotos weiterhin nicht. Die Bildbeschriftung bleibt in den Alben unsichtbar.
Apps und Hilfeseiten wurden verbessert
Positiv: Die Apps, mit denen sich die Cloud auf Mobilgeräten wie Handys und Tablets nutzen lässt, haben jetzt denselben Funktionsumfang. Zuvor war die App für das Betriebssystem Android dürftiger ausgestattet als die für iOS. Außerdem hat die Telekom die Hilfe-Seiten für die Nutzung auf Mobilgeräten optimiert. Beim Mediencenter wurden Hilfesuchende auf eine Internetseite umgeleitet, die für mobile Geräte kaum zu gebrauchen war. In der Magenta Cloud lassen sich neben gängigen Fotoformaten und Textdateien auch Mails speichern.
Weniger Komfort beim Teilen von Bildern
Für ihren neuen Dienst hat die Telekom mächtig die Werbetrommel gerührt. Einige der gut klingenden Neuerungen entpuppten sich im Test jedoch als weniger spektakulär. So wirbt die Telekom damit, dass Nutzer nun Foto-Ordner inklusive Unterordnern mit Familie und Freunden teilen können. Dafür fiel aber die vielseitigere Browser-Funktion „Shares“ weg. Dort ließen sich beliebig viele Fotos so lange wie gewünscht für Dritte freigeben. Das ist in der Magenta Cloud passé. Wer zum Beispiel mehr als ein Bild teilen möchte, muss gleich einen ganzen Foto-Ordner freigeben. Eine zeitliche Begrenzung des Zugriffs ist bei der Nachfolger-Cloud nicht möglich. Auch lässt sich jetzt nicht mehr erkennen, mit wem die Bilder geteilt wurden.
Kostenloser Speicher ist stark geschrumpft
Ebenfalls neu: Nutzer können Dateien wiederherstellen, die sie gelöscht oder überschrieben haben. Allerdings werden die gelöschten und überschriebenen Fotos extra gesichert. Das schröpft den kostenlosen Speicherplatz und schmerzt, denn die Telekom hat den Gratisspeicher für den neuen Dienst deutlich reduziert – von 25 auf 10 Gigabyte. Kunden des Mediencenters und solche mit Telekom-Internet- und Telefonverträgen erhalten weiter 25 Gigabyte. Zum Vergleich: Der Sieger unseres großen Foto-Cloud-Tests spendiert 1 Terabyte Speicher für lau. Das sind 1 024 Gigabyte.
Neugierige Apps lassen sich bändigen
Die Telekom verspricht eine ausschließliche Speicherung der Daten in Deutschland. Allerdings lassen die Vertragsbedingungen Ausnahmen zu. Unabhängig davon haben wir das Datensendeverhalten der Cloud-Apps geprüft und bewerten es sowohl bei der Android- als auch der iOS-App als unkritisch. Ärgerlich jedoch: In den Apps ist voreingestellt, dass das Nutzungsverhalten der Cloud-Kunden erfasst wird. Das lässt sich in den Einstellungen abschalten – unter „Diagnose und Nutzungsdaten“.
Fazit: Gute Foto-Cloud mit abgespecktem Gratisspeicher
Die Magenta Cloud hält mit ihrem Vorgänger mit und erhält dasselbe test-Qualitätsurteil: gut (2,4). Im Vergleich zum US-amerikanischen Sieger des jüngsten Tests hat sie aber weniger Funktionen und einen deutlich geringeren Gratisspeicher. Alle Infos zum Testsieger und sechs weiteren Speicherdiensten für Bilder finden Sie in unserem Test Foto-Clouds.
Magenta Cloud | ||
| 100 % | GUT (2,4) |
Magenta Cloud | ||
| 100 % | GUT (2,4) |
Nutzung | 70 % | gut (2,5) |
Kundenorientierung | 30 % | gut (2,2) |
Mängel in den AGB | 0 % | keine |
Datensendeverhalten der Android-App 1 | 0 % | unkritisch |
Datensendeverhalten der iOS-App 1 | 0 % | unkritisch |
Mängel in den AGB (allgemeine Geschäftsbedingungen):
keine, sehr gering, gering, deutlich, sehr deutlich.
Datensendeverhalten:
unkritisch, kritisch, sehr kritisch.
- 1 Das Urteil bezieht sich auf die im gesendeten Datenstrom identifizierten Daten.