
Was früher der CD-Wechsler im Kofferraum war, ist heute der MP3-Player im Handschuhfach. Das Musikarchiv ist größer, das Gerät kleiner geworden. Nur der Anschluss ans Standardradio macht manchmal Probleme. Wer kein Line-Eingang hat, muss auf einen Kassettenadapter oder FM-Transmitter zurückgreifen. Irgendwie findet sich für jedes Autoradio ein Anschluss für den MP3-Player. Nur manche Varianten klingen so grausam, dass Autofahrer besser CDs hören. test.de hat drei Anschlussmöglichkeiten miteinander verglichen: Line-In, Adapterkassette und FM-Transmitter.
Wie kommt die MP3 ins Radio?
Hersteller von Autoradios lassen sich mittlerweile einige technische Feinheiten einfallen, damit Kunden ihren iPod ans Autoradio anschließen können. So haben neueste Modelle einen Line-Eingang integriert. MP3-Player lassen sich per Kabel bequem über den Klinke-Eingang verbinden. Fehlt dieser Eingang, muss ein Adapter her. Der kann etwa die Kassettenfunktion des Geräts nutzen. Nun haben moderne Autoradios häufig nur noch ein CD-Fach. In diesem Fall hilft ein FM-Sender. Das Gerät sendet auf einer UKW-Frequenz die Musik des angeschlossenen MP3-Spielers. Die Entscheidung für eine dieser Varianten hängt also davon ab, welche Anschlüsse das Radio hat, wie viel sie kostet, wie bequem die Handhabung ist und vor allen Dingen: wie gut die Soundqualität ist.
FM-Transmitter
FM-Transmitter sind UKW-Sender, die mit geringer Leistung zum eigenen Autoradio senden. Sie sind reizvoll, weil das Gerät die Musik ohne Kabel ins Radio überträgt. Sie sind notwendig, wenn das Autoradio keine Kassettenfunktion hat. Die Tester haben exemplarisch den dnt Musicfly untersucht. Die Warnung vorneweg: Autofahrer dürfen weder den FM-Transmitter noch den MP3-Player während des Fahrens bedienen. Das lenkt den Fahrer zu stark ab. Das Gerät - groß wie ein Daumen - hängt per Spiralkabel mit Klinkenanschluss am MP3-Spieler. Der Musicfly kann zwar durch eine Batterie mit Strom versorgt werden. Doch der Hersteller rät dazu, den Adapter für den Zigarettenanzünder im Auto zu verwenden, weil das Signal dadurch zuverlässiger gesendet wird. Das können die Tester in der Praxis bestätigen.
Dumpfer Sound
Die Bedienung des Musicfly ist etwas umständlich und gewöhnungsbedürftig. Doch Autofahrer müssen den Musicfly letztlich auch nur einmal einstellen. Das geht so: Eine Frequenz auf dem Display einstellen, die nicht von einem Radiosender belegt ist. Die Frequenz speichern und diese im Radio suchen. Jetzt funktioniert der Musicfly wie ein Radiosender. Das Programm bestimmt der MP3-Spieler. Der Empfang ist in der Regel ungestört und vergleichbar mit dem Empfang von Radiosendern. Was wenig mit vergleichbar ist mit dem üblichen Hörfunk: die Klangqualität. Der Musicfly schneidet die Höhen ab, der Klang wirkt dadurch dumpf. Diesen Höreindruck bestätigt auch der gemessene Frequenzgang. Abhilfe kann allerdings die Equalizerfunktion des Players schaffen. Weitere Schwäche: Der Signal-Rauschabstand ist mit 43,5 Dezibel bescheiden. Damit ist es schwierig bei gleichbleibender Klangqualität eine ähnliche Lautstärke wie beim Hören von Radiosendern zu erreichen.
Line-In und Kassette
Als der FM-Transmitter noch nicht erlaubt war, gab es letztlich nur den Kassetten-Adapter als Verbindungsmöglichkeit. Dieser funktioniert folgendermaßen: An einer Kassette hängt ein Kabel mit Mini-Klinke-Anschluss. Das Kassettendeck spielt die MP3s über den Tonkopf ab. Diese Adapter bergen mehrere Probleme. Erstens gibt es Autoradios mit Kassettendecks, die die Kassette so weit einziehen, dass das Kabel beschädigt werden kann. Zweitens ist der Übergang von Adapterkassette zum Tonkopf selbst anfällig für Erschütterungen, sodass es zu Klangeinbußen kommen kann. Und drittens ist die Klangqualität von Kassettenadaptern in der Regel schlecher als die von FM-Transmittern. Wer seine MP3s also in der gleichen Qualität wie mit dem Kopfhörer genießen will, kommt an der Line-In-Variante nicht vorbei. Moderne Autoradios haben an der Front einen Mini-Klinke-Eingang. Per Kabel können Autofahrer dann bequem den MP3-Player mit dem Autoradio verbinden und haben die gleiche Qualität als würden sie MP3s direkt mit dem Autoradio abspielen. Auch elegant: Einige aktuelle Autoradios haben einen USB-Anschluss oder einen Speicherkartenschacht. Aufgrund dieser Schnittstelle lassen sich MP3s in bester Qualität direkt am Radio abspielen. Und schließlich gibt es noch die Möglichkeit, seine MP3-Songs auf CD-Rom zu brennen und dann über den CD-Spieler vom Autoradio abzuspielen.
Systemvergleich: MP3-Transfer zum Autoradio
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- Rundfunkbeitrag (oft noch GEZ-Gebühr genannt) müssen Wohnungsinhaber auch dann zahlen, wenn sie weder Radio noch Fernseher besitzen. test.de beantwortet wichtige Fragen.
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- Sie sorgen für ein Klangerlebnis wie im Kino: Im Test mussten sich zwölf AV-Receiver beweisen. Viele Geräte schneiden gut ab. Umso mehr kommt es auf die Ausstattung an.
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- Die Digitalradios im Test empfangen Sender über UKW, DAB+ und viele auch über Internet. Einer der Testsieger überzeugt durch guten Klang und trotzt sogar Dreck und Staub.
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