Linsen- und Kicher­erbsen-Chips im Test

So haben wir getestet

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Linsen- und Kicher­erbsen-Chips im Test Testergebnisse für 8 Linsen- und Kicher­erbsen-Chips

Im Test: Acht Knabber­erzeug­nisse aus Hülsenfrüchten, darunter viermal Linsen-Chips und viermal Kicher­erbsen-Chips. Fünf Produkte haben die Geschmacks­richtung Paprika, drei sind nur mit Salz gewürzt. Insgesamt drei Chips­produkte im Test tragen das Bio-Siegel. Wir kauf­ten die Knabber­artikel im November 2022 ein. Die Preise erfragten wir im Januar 2023 bei den Anbietern.

Sensorisches Urteil: 45 %

Fünf geschulte Prüf­personen verkosteten die anonymisierten Produkte unter gleichen Bedingungen. Sie beschrieben Aussehen, Geruch, Geschmack sowie Textur, Mund­gefühl und Nachgeschmack. Auffällige oder fehler­hafte Produkte prüften sie mehr­mals. Der erarbeitete Konsens war Basis der Bewertung.

Alle sensorischen Prüfungen wurden in Anlehnung an die Methode L 00.90–22 der Amtlichen Samm­lung von Unter­suchungs­verfahren (ASU) nach Paragraf 64 Lebensmittel- und Futtermittelgesetzbuch (Allgemeiner Leitfaden zur Erstellung eines sensorischen Profils) durch­geführt.

Fett­qualität: 15 %

Wir bestimmten die Fett­säure­zusammenset­zung mittels Methoden der Deutschen Gesellschaft für Fettwissenschaft (DGF), das Triglyzer­idspektrum in Anlehnung daran. Um den Fett­verderb zu beur­teilen, prüften wir polare Anteile sowie Di- und oligomere Triglyceride nach DGF-Methoden, außerdem die Säurezahl mittels ASU-Methode.

Schad­stoffe: 10 %

Wir prüften auf Acryl­amid, Mineral­ölkohlen­wasser­stoffe, 3-MCPD- und Glycidyl-Fett­säureester (berechnet als 3-MCPD und Glycidol), Pflanzen­schutz­mittel, Kadmium – sowie Gesamt­arsen und bei dessen Nach­weis weiter auf anorganisches Arsen. Die Gehalte an Glykoalkaloiden bestimmten wir nur bei Zusatz von beispiels­weise Kartoffel­mehl oder Kartoffel­flocken – wir fanden aber, wenn über­haupt, nur sehr geringe Mengen.

Folgende Methoden setzten wir zur Ermitt­lung der Schad­stoff­gehalte ein:

  • Acryl­amid und Glykoalkaloide: mittels Flüssig­keits-Chromatografie in Verbindung mit Massenspektrometer (LC-MS/MS).
  • Mineral­ölkohlen­wasser­stoffe: in Anlehnung an Din-EN-Methode.
  • 3-MCPD- beziehungs­weise 3-Mono­chlor­propandiol- und Glycidyl-Fett­säureester: in Anlehnung an DGF-Methode.
  • Pflanzen­schutz­mittel: nach ASU-Methode.
  • Kadmium und Gesamt­arsen: nach ASU-Methode mittels Massenspektrometer mit induktiv gekoppeltem Plasma (ICP-MS).
  • Anorganisches Arsen: mittels Atom­absorptions­spektrometrie (AAS).

Mikrobiologische Qualität: 5 %

Je eine Packung prüften wir auf die Gesamt­keimzahl nach Din-EN-Methode und Salmonellen nach ASU-Methode. Bei erhöhter Gesamt­keimzahl haben wir zudem auf Sporen­bildner mittels Plattenguss­verfahren geprüft. Salmonellen waren in keinem Produkt nach­weisbar. Bei allen Produkten führten wir im Vorfeld eine elektrome­trische Schutz­gas­analyse durch.

Verpackung: 10 %

Drei Prüf­personen testeten, wie gut sich die Packungen öffnen ließen. Wir erfassten die angegebenen Entsorgungs­hinweise und ermittelten, ob die Verpackungen recycling­fähig sind. Wir bewerteten, inwieweit sie erfasst, sortiert und verwertet werden können, um durch Recycling materialidentische Rohstoffe zurück­gewinnen und damit neue einsparen zu können. Basis für die Bewertung der Recycling­fähig­keit war der Mindeststandard der Zentralen Stelle Verpackungsregister.

Linsen- und Kicher­erbsen-Chips im Test Testergebnisse für 8 Linsen- und Kicher­erbsen-Chips

Deklaration: 15 %

Wir beur­teilten, ob die Angaben auf der Verpackung lebens­mittel­recht­lich voll­ständig und korrekt sind. Wir prüften auch Werbeaussagen und Angaben zu Portions­größen. Drei Fach­kundige bewerteten Lesbarkeit und Über­sicht­lich­keit aller Angaben.

Weitere Unter­suchungen

Wir bestimmten den Gehalt an Gesamt­fett, Rohprotein und Ballast­stoffen, Trockenmasse und Asche, um daraus den Gehalt an Kohlenhydraten und den physiologischen Brenn­wert zu berechnen. Aus dem analysierten Natrium­gehalt berechneten wir den Kochsalz­gehalt der Chips.

Ausgewählte Produkte prüften wir auf Gluten und Laktose. Als glutenfrei beworbene Produkte waren auch glutenfrei. In veganen Chips war Laktose nicht nach­weisbar. Die analysierten Gehalte an Blei, Nickel, Aluminium, Nitrat und Aflatoxinen waren in allen Produkten unauffäl­lig, sowie auch die Gehalte an Ochratoxin A bei Knabber­artikeln mit Reis- oder Mais­zutaten.

Abwertungen

Abwertungen bewirken, dass sich Mängel verstärkt auf das test-Qualitäts­urteil auswirken. Sie sind mit einem Stern­chen *) gekenn­zeichnet. Folgende Abwertungen setzten wir ein: Lautete das Urteil für Schad­stoffe Ausreichend, konnte das test-Qualitäts­urteil maximal eine halbe Note besser sein. Hieß das Urteil für die Deklaration Ausreichend, wurde das test-Qualitäts­urteil um eine halbe Note, bei Mangelhaft um eine Note abge­wertet.

Linsen- und Kicher­erbsen-Chips im Test Testergebnisse für 8 Linsen- und Kicher­erbsen-Chips

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Peff am 14.03.2023 um 17:37 Uhr
Die ‚besten‘ Linsenchips

Waren nicht dabei, schade, die Linsenchips von funny kommen bei uns und unseren Gästen immer sehr gut an, sensorisch nicht zu vergleichen mit den Kichererbsenchips, die überhaupt nicht lecker sind.

Profilbild Stiftung_Warentest am 13.03.2023 um 14:27 Uhr
Warum keine Angaben zu Kohlenhydraten?

@scotty23: Danke für Ihre Nachfrage. Insgesamt ist der Unterschied hinsichtlich des Kohlenhydratgehaltes zwischen den einzelnen getesteten Produkten nicht groß, weshalb wir die Werte nicht einzeln angeben. Im Schnitt kommen im Test etwa 60 Gramm Kohlenhydrate auf 100 Gramm Hülsenfrüchte-Chips. Klassische Kartoffelchips aus frittierte Kartoffelscheiben kommen im Schnitt auf rund 51 Gramm pro 100 Gramm. Zugesetzter Zucker kann übrigens in beiden Chips-Arten stecken.

scotty23 am 10.03.2023 um 12:07 Uhr
Warum keine Angaben zu Kohlenhydraten?

Danke für den Test, aber für viele wäre ein Vergleich hinsichtlich des Kohlenhydratanteils auch sehr wichtig, für manche auch ein Grund statt zu Kartoffel zu Linsen/Kichererbsenchips zu greifen. Leider findet man in Ihrem Test dazu gar nichts. Nicht mal bei den Details.
Sehr schade und kaum verständlich.