
Warmes Licht. Auf den ersten Blick lassen sich Glühlämpchen und LEDs oft kaum unterscheiden. © Shutterstock
Glühlämpchen waren gestern. Moderne Weihnachtsbeleuchtung sorgt dank LED-Technik mit wenig Strom für ein besinnliches Flair – mit Sicherheit.
Alle Testergebnisse für Weihnachtsbeleuchtung 12/2015
„Advent, Advent, ein Lichtlein brennt.“ Ein Lichtlein? Von wegen – jedes Jahr zur Vorweihnachtszeit verwandeln sich Gärten, Balkone und Wohnzimmer in Lichtermeere. Spätestens wenn die Nachbarn die Festbeleuchtung bis hinauf in die Tannenspitzen glitzern lassen, machen sich viele daran, das trübe Dezembergrau mit hellem Lichterglanz zu vertreiben.
Schon ist die alte Lichterkette hervorgekramt. Doch funktioniert die überhaupt noch? So mancher Test an der Steckdose endet mit Frust, weil einzelne Glühlämpchen duster bleiben – oder gar alle streiken. Die Suche nach geeignetem Ersatz wird schnell zu einer größeren Aktion.
LEDs deutlich überlegen

Farbauswahl. LEDs leuchten hellrot (Ikea), warm (Idena) oder bläulich-kalt (Osram). © Stiftung Warentest
Immer weniger der im Handel angebotenen Lichterketten leuchten mit Glühlampen. LEDs verdrängen sie zunehmend. Zu Recht. Die moderne Technik schneidet im Test besser ab – sie funktioniert viel stromsparender und ist sicherer.
Insgesamt 18 exemplarisch ausgewählte Weihnachtsbeleuchtungen stellten wir auf den Prüfstand. Nur drei sind mit klassischen Glühlämpchen bestückt. Von diesen weisen zwei Mängel bei Stabilität und Sicherheit auf. Von den 15 getesteten LED-Produkten glänzen 8 mit guter Energieeffizienz. Etwas funzelig leuchten die drei batteriebetriebenen LED-Deko-Lichter.
Stromverbrauch wie ein Kühlschrank
Wie hell eine Weihnachtsbeleuchtung strahlt, hängt von ihrer Länge, der Lampenanzahl und den einzelnen Lichtquellen ab. So verspricht zwar die Verpackung des besonders hellen 9-Meter-Lichtschlauchs von Globo satte 745 Lumen – gemessen haben wir nur etwa die Hälfte. Die mickrige Lichtausbeute der 324 Glühlämpchen ist der Grund für das schlechte Abschneiden bei der Energieeffizienz. Der Schlauch verursacht im 1 000-Stunden-Betrieb, also sechs Wochen lang im eingeschalteten Zustand, Stromkosten von rund 37 Euro. Das ist mehr als ein kleiner, sparsamer Kühlschrank im ganzen Jahr verbraucht.
1 000 Stunden Licht für 2 Euro
Ein Umstieg auf LED-Beleuchtung reduziert den Energieverbrauch drastisch: Bei den meisten geprüften Lichterketten kosten 1 000 Brennstunden nur ein bis zwei Euro. Grund: Pro Watt erzeugt eine Leuchtdiode oft sechs- bis zehnmal so viel Licht wie eine Glühlampe. Da muss sich niemand mit einem schlechten Öko-Gewissen plagen – auch wenn er eine längere oder gleich mehrere Ketten ans Stromnetz hängt.
Batteriebetriebene LEDs verbrauchen relativ wenig Strom. Günstig ist das trotzdem nicht immer. Beispiel: In jeder der kabellosen Kerzen von Innocom steckt eine Mignonzelle. Laut Gebrauchsanleitung ist alle 150 bis 180 Stunden ein Austausch fällig. Hochgerechnet auf 1 000 Brennstunden wären dann für das Set mit 10 Kerzen rund 60 Mignonzellen erforderlich. Da lohnt es sich, das Licht öfter auszuschalten.
Die Minikette Önskan von Ikea kostet nur 2 Euro. Im Test entpuppte sie sich jedoch als billig im doppelten Wortsinn: Von 6 Prüfmustern funktionierten 3 von Anfang an nicht. Wer derartige Überraschungen vermeiden will, probiert Lichterketten vor dem Kauf aus und lässt Murks liegen.
In Sachen elektrische Sicherheit muss sich bei Batteriesystemen niemand sorgen. Auch die elf strombetriebenen LED-Lichterketten sind recht unproblematisch: Ihre Netzteile wandeln die 230 Volt aus der Steckdose in harmlose Schutzkleinspannung um. Reißt eine Lampe ab und berührt der Nutzer einen Draht, droht keine Gefahr.
Probleme mit Stabilität und Sicherheit
Anders bei den beiden Lichtschläuchen und zwei Ketten mit Glühlämpchen: Hier gelangen die 230 Volt bis zu den einzelnen Lichtquellen. Strenge Normanforderungen an die Isolation sorgen für Sicherheit.

Lichtschlauch mit Glühlampen: Globo, 13,00 Euro. © Stiftung Warentest
Ärgerlich: Das Foto auf der Verpackung des Globo-Lichtschlauchs zeigt die Illuminierung eines Swimmingpools. Dafür aber ist ein solches 230-Volt-Produkt ungeeignet. Unsere Tester entdeckten auch dünnere Drähte als von der Norm gefordert: Wird der Schlauch etwa an einen Baum oder eine Fassade gehängt, soll sein Eigengewicht die Stromleiter auf Dauer nicht überlasten. Unseren kurzzeitigen Belastungstest überlebte er. Urteil für Stabilität und Sicherheit: ausreichend.
Die Glühlämpchen der Lichterkette von Deco Heitmann erwärmen sich bereits im Normalbetrieb relativ stark – erst recht, wenn Lämpchen kaputtgehen. Damit die anderen Lampen weiterleuchten, fließt der Strom dann über elektrische Widerstände an den defekten Wolframdrähten vorbei. Die Prüfer simulierten diesen Fall im sogenannten Brückentest. Ergebnis: Einzelne Lämpchen können sich auf über 200 Grad erhitzen. Ihre Kunststoffdichtungen beginnen zu qualmen und zu schmoren.
Der LED-Lichterkette von Logo attestierten die Tester ein hohes Maß an Sicherheit. Im Widerspruch dazu steht die übervorsichtige Anleitung des Anbieters. Danach soll der Käufer das Produkt nicht „für längere Zeit unbeaufsichtigt“ betreiben. Das ist zwar Unfug – doch immerhin könnte das empfohlene ständige Hingucken auf den schönen Lichterschein für frühzeitige Weihnachtsstimmung sorgen.
-
- Im Jahr 2009 trat die erste Stufe der EU-Lampen-Verordnung in Kraft: Stromzehrende 100-Watt-Glühbirnen verschwanden aus den Regalen. Mittlerweile haben in den...
-
- GU10, Lumen, dimmbar: Wer eine Lampe kaufen will, begegnet vielen Begriffen. Wir erklären sie und zeigen, wie Sie gutes Licht bekommen und dabei viel Strom sparen.
-
- Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland, BUND, warnt vor Lichterketten mit gesundheits- und umweltschädlichen Chemikalien. In einer Stichprobe wies er in drei...
Diskutieren Sie mit
Nur registrierte Nutzer können Kommentare verfassen. Bitte melden Sie sich an. Individuelle Fragen richten Sie bitte an den Leserservice.
Nutzerkommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.
Ich bin dann doch erstaunt, dass die Firma Krinner GmbH hier nicht in der Kategorie kabellos und batteriebetrieben auftaucht. Dabei hat diese Firma mehrere Modellreihen im Angebot: Krinner Lumix Classic und Classic Mini - sowie Lumix Deluxe (+ mini). Auf diesen Test wäre ich gespannt gewesen.
Die beschriebenen und getesteten "Lichterketten mit LEDs" sind allesamt keine Ketten mit "großen Kerzen" (wie Sie bei der Glühlampen-Variante von Hellum schreiben). Gibt es keine "großen Kerzen" mit LED am Markt? Weder für Innen noch für Außen?
Spannend wäre noch gewesen, ob es für existierende "Lichterketten mit Glühlampen", z.B. Hellum oder Osram CAK/CIK ("große Kerzen"), inzwischen LED-Ersatzbirnen gibt.
Insgesamt empfinde ich den Test als nicht sehr ausgiebig recherchiert.