„Seit dem 21. Mai wird die D-Mark wieder gedruckt“, „Die Hyper-Inflation kommt noch 2010!“ oder „99 Prozent aller Anleger werden 2010 ihr ganzes Geld verlieren“ – über solche Schreckensszenarien ärgerten sich unsere Leser. Sie stammen alle aus der Werbung des VNR Verlags für die deutsche Wirtschaft.
Auf unseren Leseraufruf zur Inflation erhielten wir mehr als 80 Zuschriften mit Werbebriefen und Werbe-E-Mails des VNR-Verlags. Er will so Abonnements für kostenpflichtige Anlegerbriefe und Newsletter wie etwa den „Depot-Optimierer“ verkaufen. Mit ihm soll der Anleger in Hyperinflationsphasen sogar profitieren: „Sie werden steinreich. Sie machen Gewinne, wie sie seit 90 Jahren nicht mehr möglich waren“. So wirbt der Verlag.
Jeder Interessent erhält den Anlegerbrief zunächst 30 Tage gratis. Wer das Abonnement nicht abbestellt, hat – wie bei vielen Zeitschriften-Abos auch – einen Jahresvertrag abgeschlossen. Der „Depot-Optimierer“ von Rolf Morrien kostet rund 300 Euro pro Jahr, ein anderer Anlagebrief, der „Inflationsschutz-Investor“ von Janne Jörg Kipp, kommt auf knapp 1 000 Euro im Jahr.
Wir haben uns das 30-Tage-Testangebot für den „Depot-Optimierer“ näher angesehen und uns gewundert: Die Ausgaben zwischen dem 30. Juli und dem 11. August passten gar nicht zu der aggressiven Werbung. Wie man die Hyperinflation nutzt, um „steinreich“ zu werden, steht nicht in den Ausgaben. Empfohlen wurden sogar Anleihen, die sich laut Werbebrief bei Hyperinflation in wenigen Wochen in Luft auflösen würden. Auch die Aktientipps im Anlegerbrief passten nicht zum Schreckensszenario der Werbung. Denn ob Aktien von Konsumgüterfirmen eine Hyperinflation überstehen, ist zweifelhaft. Ansonsten war der Brief überwiegend solide, ohne große Überraschungen.
Der Verlag bestreitet, dass die von uns betrachteten Ausgaben des „Depots-Optimierers“ keine Lösungen für Hyperinflation bieten. Er verweist auf Zusatzmaterial, das die Anleger im Rahmen des Testabos erhalten. Darin stünden schließlich auch Empfehlungen für Zeiten der Hyperinflation.
Die Werbung sei fundiert und passe zum Produkt. Wer diese Meinung nicht teile, könne ja während der Testphase jederzeit kündigen, ohne Verpflichtungen einzugehen.
-
- Die Inflation sinkt, ist aber noch hoch. Mit Sachwerten lässt sich gegensteuern. Wie Sparer mit Aktien, Gold oder Immobilien ihr Geld vor Entwertung schützen können.
-
- Anleger um den Verein „Freunde von Prokon“ schüren Ängste um das Vermögen der Windparkfirma Prokon. Denn deren Projekte landen bei der Schwestergesellschaft Windauf.
-
- Die Inflation ist nach wie vor hoch, nicht nur Energie und Lebensmittel sind teurer geworden. Wir haben Spar-Tipps für Sie gesammelt.
Diskutieren Sie mit
Nur registrierte Nutzer können Kommentare verfassen. Bitte melden Sie sich an. Individuelle Fragen richten Sie bitte an den Leserservice.
Kommentarliste
Nutzerkommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.
Kommentar vom Administrator gelöscht. Grund: Grund: Mehrfachpostings mit gleichem Wortlaut (in diesem Fall zu sämtlichen Prokonveröffentlichungen) werden gelöscht (dda)
Sogar GÖHRINGER Vermögensverwaltung AG nach 28 Jahren steht zum Vergleichsangebot. http://www.gvv-ag.de/
Siehe Angabe von IHK-Karlsruhe im Jahr 2007= "GÖHRINGER Seit 25 Jahren erfolgreich"
Siehe Seite 16 im :
http://www.KARLSRUHE.IHK.de/linkableblob/721082/.1./data/IHK0705_Internet_NEU-data.pdf;jsessionid=705A223741CD70A797AE9FEE7497756B.repl1
@JonaS95: Prokon steht weiterhin auf unserer Warnliste. Die Genusssrechte sind immer noch mit erheblichen Risken verbunden. Geht Prokon pleite, verlieren die Anleger im schlimmsten Fall die gesamte Anlage. Für sicherheitsorientierte Anleger, die einen solchen Totalverlust einer Anlage nicht verschmerzen könnten und die darüber hinaus nach einer inflationsgeschützen Anlage suchen, ist dieses Investment viel zu riskant.
Wie beurteilen Sie heute(18.03.2011)die Chancen für Genußrechtscheine bei Prokon?
Ihrer sehr kritischen Beurteilung vom April 2010 standen damals schon auch sehr positive Beurteilungen gegenüber!
Für eine kurze Stellungnahme wäre ich Ihnen dankbar.
Der Artikel über den VNR-Verlag war hilfreich.