
Unseriöse Policenhändler sammeln Spargeld von Lebensversicherungskunden ein.
Die Finanzaufsicht ermittelt derzeit gegen rund 60 Aufkäufer von Lebensversicherungen. Nur zweien untersagt sie das Geschäft.
Unseriöse Renditezusagen der Aufkäufer
Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin) hat in diesem Jahr bisher zwei Aufkäufern von Lebensversicherungspolicen den Geschäftsbetrieb untersagt. Dabei handelt es sich um die Global Financial Invest AG in Frankfurt am Main sowie die HLO Consulting Group in Darmstadt. Die Unternehmen versprachen den Verkäufern der Policen Renditen von bis zu 100 Prozent. Allerdings zahlten sie den Kaufpreis nicht auf einen Schlag aus. Vielmehr versprachen sie eine Auszahlung gestreckt über mehrere Jahre. Dafür sollte der Kunde insgesamt ein Vielfaches des Rückkaufswertes der Lebensversicherung bekommen. Die Unternehmen kündigten die Policen bei den Versicherern und steckten das Geld in andere Anlagen. Ob die Kunden, die ihre Police verkauft haben, wenigstens den Rückkaufswert ihrer Lebensversicherung erhalten, ist mehr als fraglich.
Nur die Spitze des Eisbergs
Die beiden erwähnten Policenaufkäufer sind nur die Spitze des Eisbergs. Viele Lebensversicherungskunden sind verunsichert, ob sich ihr Vertrag noch lohnt. Dies machen sich unseriöse Firmen zunutze. Sie versuchen diese Kunden zu überreden, ihre Lebensversicherung an sie zu verkaufen. Derzeit ermittelt die Bafin nach Angaben eines Sprechers gegen rund 60 Firmen. Allerdings könne die Bafin nur einschreiten, wenn sie einer Firma nachweise, dass sie ohne Genehmigung ein Einlagensicherungsgeschäft betreibt. Das ist der Fall, wenn sie Geld nehme und dafür ein „unbedingtes Rückzahlungsversprechen“ gebe, so der Sprecher weiter. Steht irgendwo im Kleingedruckten des Vertrags, dass der Kunde sein Geld verlieren kann, hat die Bafin keine Handhabe.
Tipp: Mehr zu den Tricks der Anbieter im Internet finden Sie in der umfangreichen Meldung Vorsicht beim Verkauf der Police.