
Jetzt schnell Geld aus der Lebensversicherung – das hilft vielen in der Krise, schmälert später jedoch die garantierte Leistung. © Getty Images / Selensergen
Die Debeka bietet an, Überschüsse jetzt auszuzahlen. Wer schnell Geld braucht, sollte zugreifen. Andere lieber nicht.
Angebot. Die Debeka macht ihren Lebensversicherungskunden unaufgefordert das Angebot, ihnen die bereits fest gutgeschriebenen Überschüsse schon jetzt auszuzahlen – „unkompliziert und steuerfrei“, so die Debeka in ihrem Brief an Kunden. Es kann um einige Hundert bis mehrere Zehntausend Euro gehen, je nachdem, wohin die Überschüsse fließen, wie hoch die gezahlten Beiträge sind und wie lange der Vertrag bereits läuft.
Alternative zu Schulden. Das Angebot ist gut für alle, die jetzt dringend Geld brauchen und alternativ nur die Möglichkeit hätten, einen Kredit aufzunehmen. Kunden, die aus ihrer Kapitallebensversicherung Geld haben wollen, müssen nicht die gesamten bisherigen Überschüsse entnehmen. Sie können sich auch einen Teil auszahlen lassen, bietet die Debeka an.
Sinkende Garantieleistung. Den Nachteil nennt die Debeka auf dem Formular, das Interessenten ausfüllen müssen. Wer sich jetzt für eine Auszahlung entscheidet, muss wissen, dass dann bis zum Ende der Vertragslaufzeit weniger Geld verzinst wird und die garantierte Leistung geringer ist. Denn die in den vergangenen Jahren gutgeschriebenen Überschussanteile werden sonst künftig garantiert verzinst. Der Garantiezins beträgt bei älteren Policen 2,25 Prozent oder mehr – je nach Vertragsbeginn. Lässt sich ein Kunde die Überschussanteile auszahlen, gibt es dafür keine garantierte Verzinsung mehr. Wer sein Geld im Vertrag auch künftig garantiert vermehren möchte, sollte es also dort lassen.
Fondsangebot. In dem Brief bietet die Debeka den Kunden an, das ausgezahlte Geld in den Fonds Debeka Global Shares zu investieren. Dabei fallen Kosten an. Es handelt sich um einen internen Fonds der Debeka, der in unserer Fondsbewertung nicht vertreten ist. Kunden, die in Fonds investieren möchten, sollten besser zu einem Top-Fonds aus unseren Dauertest greifen (Fonds im Test).
Beratung. Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht weist darauf hin, dass bei Angeboten zu Neuinvestments durch Versicherer grundsätzlich die gleichen Beratungs- und Aufklärungspflichten wie bei einem „normalen“ Neuabschluss gelten. Die Debeka unterbreite ein solches unverbindliches Beratungsangebot.
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@Haare1974: Bitte nehmen Sie Abstand von einfachen Verunglimpfungen und machen Sie sich die Mühe, unsere Informationen zum Fondstest sowie zur Methodik der Untersuchung zu lesen und dann, darauf basierend, Ihre Kritik zu formulieren. (maa)
Ihre Aussage " Kunden, die in Fonds investieren möchten, sollten besser zu einem Top-Fonds aus unseren Dauertest greifen" stinkt gewaltig...
@aschaeufele: Finanztest untersucht monatlich über 19.000 Fonds und vergibt für über 8.000 Fonds eine Finanztest-Bewertung. Doch eine Vielzahl von Fonds schafft es nicht, den Vergleichsindex zu schlagen. Die Vielzahl der Anlagemöglichkeiten macht es Verbrauchern schwer, die Fonds herauszusuchen, die zu ihnen passen.
Anbieterunabhängige Informationen erhalten Anleger zum internen Fonds eines Versicherers nicht. Es ist ein Vorteil (aller) Investmentfonds, dass Verbraucher von unabhängiger Seite an Informationen zu diesen Fonds kommen können.
Die Stiftung Warentest ist unabhängig, sie erhält keine Provisionen, erhält keine Werbeeinnahmen und kann daher Fonds ohne den Einfluss der Anbieter unter die Lupe nehmen.
Zwar kennt auch Finanztest die zukünftige Wertentwicklung der Fonds nicht. Doch unser Test erleichtert Verbrauchern das Aussortieren der gemanagten Fonds, die in der Vergangenheit schlecht liefen und ermöglicht die Suche nach Fonds, die den Vergleichsindex nachstellen oder diesen in der Vergangenheit geschlagen haben.
Verbraucher erhalten unter www.test.de/fonds eine Vielzahl von Einzelinformationen zu jedem bewerteten Fonds. (maa)
Warum sollte der Kunde unbedingt zu einem Top Fonds aus ihrem Dauertest greifen. Sie kennen den Fonds der Debeka und dessen evtl. Kosten- und Steuervorteile doch garnicht. Das riecht stark nach Eigennutz. Nicht gut für die „Stiftung Warentest“und deren Reputation.
Ich empfehle eine bessere Recherche und das Auseinandersetzen mit Alternativen zu den eigenen, aus dem Haus heraus kommenden Ideen.