Aachen Münchener: Gut 2 600 Euro mehr in der Tasche

Harald Börgardts freut sich über 2 633 Euro, die sein Widerspruch gebracht hat.
Harald Börgardts, 52-jähriger Elektrotechniker aus Krefeld, hat seine zwei im Jahr 2003 und 2005 abgeschlossenen fondsgebundenen Riester-Rentenversicherungen bei der Aachen Münchener Lebensversicherung 2006 und 2009 beitragsfrei gestellt. „Während meiner Scheidung war ich knapp bei Kasse“, sagt er.
2016 erzählte ihm ein Bekannter, dass solche Verträge viel Geld bringen könnten, wenn ein Anbieter falsch über das Widerspruchsrecht informiert habe. Da Börgardts sich nicht selber kümmern wollte, wendete er sich an die Afin24. Der Dienstleister begleitet Widerspruchsverfahren von Kunden. Er speist zum Beispiel alle Kundendaten in ein Rechenprogramm ein. Hat der Widerspruch Erfolg, verlangt er 20 Prozent des Mehrwerts, den ein Kunde erhält, als Honorar.
„Als ich erfuhr, dass die Belehrungen falsch waren, war das für mich wie ein Lottogewinn“, erklärt Börgardts. Statt eines Rückkaufswerts von 2 432 Euro, der ihm zum Zeitpunkt des Widerspruchs 2016 zugestanden hätte, errechnete die Datenbank Auszahlungen in Höhe von 6 768 Euro.
Mithilfe von Anwalt Volker Greisbach, der mit der Afin24 zusammenarbeitet, widersprach Börgardts seinen Verträgen. Die Aachen Münchener zahlte zwar, allerdings knapp 880 Euro weniger als gefordert. „Ohne jede Begründung“, wie Greisbach sagt. Börgardts will die Differenz jetzt einklagen.
Insgesamt hat Börgardts 3 455 Euro über dem Rückkaufswert erhalten. Nach Abzug des Honorars von 822 Euro für den Dienstleister bleibt ihm ein Plus von 2 633 Euro.