Die Reform der Lebensversicherung bringt Kunden neben kräftigen Nachteilen auch Vorteile: Die Versicherer müssen ihnen ab 2015 mehr von ihren Risikoüberschüssen abgeben. Den Kunden stehen dann 90 Prozent davon zu, vorher waren es 75 Prozent. Laut jüngster Statistik der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht hatten die Versicherer im Jahr 2012 mehr als 5,5 Milliarden Euro Risikoüberschüsse.
Diese Überschüsse entstehen bei Kapitallebensversicherungen, wenn weniger Kunden vor Vertragsende sterben als vom Versicherer kalkuliert. Bei privaten Rentenversicherungen und Renten gegen Einmalbeitrag gibt es einen Überschuss, wenn die Kunden früher sterben als vom Versicherer gerechnet.
Um sich abzusichern, kalkulieren die Gesellschaften ihre Tarife sehr vorsichtig. Bei 65-jährigen Männern rechnen sie damit, dass ihre Kunden im Durchschnitt noch rund 25 Jahre leben, bei 65-jährigen Frauen sind es sogar 29 Jahre.
Die höhere Beteiligung gilt laut Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft erst für Verträge, die ab 2015 fällig werden. Die Kunden werden dann an den Risikoüberschüssen des Jahres 2014 beteiligt. Die Versicherer müssen diese Überschüsse ausweisen.
Tipp: Mehr zur Reform der Lebensversicherung lesen Sie in unserem Special Lebensversicherung: Versicherer kürzen zu früh, Finanztest 11/2014.