Viele neue Ernährungsstile bewegen sich in die Richtung: vegetarisch, natürlich, nährstoffreich. Hier zeigen wir Ihnen fünf Trends, die einen Versuch wert sind. Lesen Sie, was dahintersteckt und was die Experten davon halten. Und dann testen Sie ruhig einmal Meeresalgen und dazu ein Glas Birkensaft. Oder braten Sie mit Kokosöl – und entdecken Sie Blumenkohl ganz neu. Oder brühen Sie Ihren Kaffee kalt. Das dauert zwar sehr lange. Schmeckt aber toll und ist bekömmlich.
Gemüse der Zukunft: Meeresalgen

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Was steckt dahinter? Algen gelten als unglaublich nährstoffreich: Sie punkten mit hochwertigem Eiweiß, viel Kalzium, Eisen und Vitaminen.
Wie zubereiten? Meist werden sie als getrocknete Blätter angeboten, die in heißem Wasser ziehen müssen. Braunalgen wie Kombu und Wakame schmecken intensiv. Sie verfeinern etwa Salate und Suppen, sind ein prima Salzersatz. Grünalgen wie Meeressalat und Seegras schmecken mild-süßlich und ergeben aromatische Salate.
Unser Rat. Die salzige Meeresnote passt zu Speisen mit Fisch und Meeresfrüchten. Essen Sie Algen nicht in rauen Mengen: Einige Arten enthalten sehr viel Jod – das bringt die Schilddrüse aus dem Takt. Kaum enthalten oder schlecht verwertbar ist das für Veganer wichtige Vitamin B12.
Zum Braten und Backen: Kokosöl

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Was steckt dahinter? Bio- und Naturkosthändler bieten natives Kokosöl als naturbelassene Alternative zum stark verarbeiteten, raffinierten Kokosfett an. Das Fett aus dem Fruchtfleisch der Kokosnuss enthält viele gesättigte, mittelkettige Fettsäuren. Studien zufolge könnten sie positiv auf den Cholesterinspiegel wirken.
Wie anwenden? Natives Kokosöl eignet sich zum Kochen und Braten, weniger für Salat. Gerichten wie Currys verleiht es eine exotische Note, Desserts und Kuchen einen süßlich-milden Geschmack. Es kann wie Butter auf Brot gestrichen werden. Die Palette reicht von Öl mit typischem Kokosaroma über geschmacksneutrales Öl bis zu dickflüssiger Kokoscreme: Mit Wasser verdünnt schmeckt die Creme wie Kokosmilch und verfeinert Suppen, Smoothies und Soßen.
Unser Rat. Kulinarisch sorgt Kokosöl für Abwechslung. So gesund wie oft behauptet ist es aber nicht: Raps- und Olivenöl haben ein günstigeres Fettsäurespektrum. Der mögliche positive Effekt der mittelkettigen Fettsäuren im Kokosfett muss weiter erforscht werden. Werbeaussagen zu ihrer gesundheitlichen Wirkung (Health Claims), etwa Versprechen zur Gewichtsabnahme, sind laut EU-Recht verboten, da schlüssige Beweise fehlen.
Besonders bekömmlich: Kalt gebrühter Kaffee
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Video: Kalter Kaffee - so wird er lecker.
Was steckt dahinter? „Cold brew coffee“ steht für eine Herstellung, bei der Kaffeepulver über lange Zeit in kaltem Wasser zieht. Resultat ist ein intensives, liebliches Kaffee-Konzentrat, das sehr bekömmlich sein soll und sich lange im Kühlschrank hält.
Wie zubereiten? Für zu Hause: grob gemahlenes Kaffeepulver in einem Gefäß mit der fünffachen Menge kaltem Wasser aufgießen. Gut 12 Stunden bedeckt ziehen lassen, dann zweimal sieben. Kalt oder warm genießen: etwa 50 Milliliter des Konzentrats auf Eiswürfeln mit Milch und Zucker servieren – oder mit der doppelten Menge heißem Wasser aufgießen.
Unser Rat. Kaltes Wasser und langes Ziehen sorgen für weniger Koffein, Säure und Bitterstoffe im Kaffee – nicht nur für empfindliche Mägen interessant.
Ersatz für Getreide: Blumenkohl

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Was steckt dahinter? Blumenkohl erlebt eine Renaissance als Ersatz von Zutaten aus Getreide. Beliebt bei Fans von Ernährungsstilen wie der Steinzeitdiät, die auf Getreide verzichten.
Wie zubereiten? Die Röschen werden stark zerkleinert. Sie dienen beispielsweise anstelle von Mehl als Pizzaboden oder werden gedünstet als falscher Reis oder Bulgur serviert.
Unser Rat. Es lohnt, mit Blumenkohl zu experimentieren. So gesund wie Brokkoli und Grünkohl ist er zwar nicht, aber er liefert viel Vitamin C, etwas Kalium, Folsäure – und Glukosinolate, sprich sekundäre Pflanzenstoffe, die Krebs vorbeugen sollen. Ein Totalverzicht auf Getreide und Kohlenhydrate ist nicht sinnvoll, da eine rein fett- und eiweißreiche Ernährung die Gesundheit schädigen kann.
Naturprodukt aus Bäumen: Birkensaft

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Was steckt dahinter? Traditionell wird in Skandinavien und Russland im April aus Birkenstämmen Saft abgezapft. Heute gewinnt man ihn auch aus jungen Blättern, um die Stämme zu schonen. Der Saft soll das Immunsystem ankurbeln und harntreibend wirken.
Wie anwenden? Den süßlichen Saft gibt es pur als Getränk zu kaufen oder aromatisiert – etwa mit Limette oder Holunder. Skandinavier mischen ihn unter Haferbrei oder in den Kaffee. Im Kühlschrank hält er nur wenige Tage.
Unser Rat. Der Saft der Birke enthält gesunde Inhaltsstoffe wie Kalium, Kalzium, Aminosäuren und Äpfelsäure. Die Süße kommt vom natürlich vorkommenden Zuckeralkohol Xylit, das halb so viele Kalorien wie Zucker hat. Oft genutzte Werbeaussagen zur Gesundheit sind aber kaum belegt.
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