Lebens­mittel­preise im Check Große Preis­unterschiede, riesiges Spar­potential

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Lebens­mittel­preise im Check - Große Preis­unterschiede, riesiges Spar­potential

Große Unterschiede. Ein Einkaufs­korb mit 20 Lebens­mitteln kostete im Markt­check der Verbraucherzentrale NRW zwischen 30,95 und 62,93 Euro. © Adobe Stock, Anela R/peopleimages.com

Kosten Grund­nahrungs­mittel in Supermärkten etwa gleich viel? Nein, im Gegen­teil, zeigt ein Check der Verbraucherzentrale NRW. Wir nennen Ergeb­nisse und geben Spartipps.

Preise von 20 Nahrungs­mitteln im Vergleich

Von März 2022 bis März 2023 sind die Verbraucher­preise für Nahrungs­mittel und alkoholfreie Getränke in Deutsch­land um rund 21 Prozent gestiegen. Das belegen Zahlen des Statistischen Bundes­amtes. Doch sind die Waren über­all gleich teuer?

Die Verbraucherzentrale Nord­rhein-West­falen hat stich­proben­artig die Preise von 20 Nahrungsmitteln verglichen. Einge­kauft wurden in den Supermärkten Rewe und Edeka sowie den Discountern Lidl und Aldi unter anderem Butter, Mehl, Kartoffeln, Toast und Äpfel – jeweils das güns­tigste und das teuerste Produkt. Die wichtigsten Ergeb­nisse der Verbraucherschützer:

1. Enorme Preisspannen

Bei 15 von 20 Produkten ergab der Check Preis­unterschiede von mehr als 100 Prozent, bei Äpfeln bis zu 300, bei Parboiled Reis und Toast sogar bis zu 400 Prozent.

Die Preisspannen etwa für Kartoffeln bewegten sich zwischen 1,78 und 5,98 Euro pro Kilogramm, die für Äpfel zwischen 0,86 und 3,99. Für ein 250-Gramm-Stück Butter zahlten die Verbraucherschützer zwischen 1,49 und 3,49 Euro – die teuerste Butter kostete also mehr als doppelt so viel wie die güns­tigste.

Tipp: Vergleichen Sie am Supermarkt­regal stets den Grund­preis – pro 100 Gramm oder pro Kilogramm. Nur so finden Sie verläss­lich gute Preise.

Sparen mit der Stiftung Warentest

Ob bei Lebens­mitteln oder in anderen Lebens­bereichen – viele unserer Tests zeigen, dass Qualität nicht teuer sein muss. Hier können Sie Geld einsparen:

2. No-Name schlägt Marke

Die Eigenmarken der Händler waren in allen Geschäften billiger als vergleich­bare klassische Marken. Eine große Analyse der Stiftung Warentest von 1 414 Produkten aus 58 Lebens­mittel-Tests zeigt zudem, dass No-Name-Ware qualitativ mithält. Erfahren Sie mehr in unserem Test Teuer gegen günstig.

Tipp: Halb so viel zahlen für gute Qualität: Das geht etwa bei No-Name-Mineralwasser, -Apfelmus oder -Tortelloni aus unseren Tests.

3. Discounter nicht per se billiger

Der Einkauf im Discounter ist zwar oft, aber nicht in jedem Fall güns­tiger als im Supermarkt. Die teuerste Butter fanden die Verbraucherschützer zum Beispiel in einem Discounter.

Tipp: Einkauf planen, genau hinsehen, auf Sonder- und Aktions­ware achten. Dabei können Preisvergleich-Apps helfen.

4. Gemüse güns­tiger als Fleisch

Das teuerste Gemüse und das teuerste Obst – Wirsing für 3,49 Euro und Äpfel für 3,99 Euro pro Kilogramm – kosteten im Check nur rund halb so viel wie das güns­tigste Fleisch: gemischtes Hack für 7,49 Euro pro Kilo.

Tipp: Fleisch­konsum verringern – das spart Geld und schont die Umwelt. Wir testen regel­mäßig Fleisch- und Wurst-Alternativen: zum Beispiel Veggie-Schnitzel, Veggie-Nuggets, Tofu und Veggie-Burger-Patties.

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Kommentarliste

Nutzer­kommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.

  • Profilbild Stiftung_Warentest am 13.06.2023 um 14:27 Uhr
    Lebens­mittel­preise im Check

    @Alle: Wir haben den Titel zum Check Lebensmittelpreise „Sparpotenzial bis zu 400 Prozent“ in „Große Preisunterschiede, riesiges Sparpotential“ geändert, da unsere aufmerksamen Leser zu Recht darauf hinwiesen, dass ein Sparpotential nicht über 100 Prozent gehen kann.

  • OrSz80 am 09.06.2023 um 10:44 Uhr
    Sparpotenzial 400 %

    Interessant. Im Heft steht nicht Sparpotenzial sonder korrekterweise Preisunterschied von bis zu 400 %.
    Allerdings finde ich den Satz unter 3. komische "die teuerste Butter gibts beim Discounter". Es wurde doch nach billigen Produkten geschaut. Ich wette im BioHofladen um die Ecke ists noch teurer. Wie dem auch sei im selben Discounter wird es auch eine sehr preiswerte Butter geben und wenn man sparen will, wird man diese nehmen.
    4. Auch bei Gemüse und Obst günstiger als Fleisch würde ich mal sagen, dass ist sehr unterschiedlich. Eine Schale Erdeeren im Winter sind deutlich teurer als Fleisch (bei uns ist in allen Discountern Hähnchenfleisch für unter 5 € /kg zu finden (Ob das jetzt gut ist, sei mal dahingestellt).
    Schade ist, dass veggie Fleischersatzprodukte so teuer sind. Im Aldi 4 Hähnchenschnitzel zu kaufen ist bei uns günstiger als 4 Veggie-Schnitzel mit Brokkoli.

  • halsbandschnaepper am 02.06.2023 um 15:12 Uhr
    Spar­potenzial bis zu 400 Prozent Spar­potenzial

    Ich muss meinen Vorredner zustimmen, der Satz ist Unsinn. Mehr als 100 % Ersparnis würde bedeuten man bekäme noch Geld zurück. Gerne kaufe ich für 400 % Ersparnis ein. Ich kaufe ein kg Äpfel statt für 3,99 Euro mit 400 % Ersparnis und bekomme noch 11,97 statt etwas zu bezahlen...

  • Gelöschter Nutzer am 31.05.2023 um 13:12 Uhr
    Äpfel und Hackfleisch

    "Das teuerste Gemüse und das teuerste Obst – Wirsing für 3,49 Euro und Äpfel für 3,99 Euro pro Kilogramm – kosteten im Check nur rund halb so viel wie das güns­tigste Fleisch: gemischtes Hack für 7,49 Euro pro Kilo."
    Das ist ja mal komplett Äpfel mit Birnen verglichen. In 1kg Gemischten Hack sind ca 240 g Eiweiß enthalten. In 1 kg Äpfel 3g. Ich mag Wirsing und Äpfel, aber der Vergleich ist nicht sinnvoll.

  • clausem2707 am 30.05.2023 um 21:15 Uhr
    "Spar­potenzial bis zu 400 Prozent"

    "Spar­potenzial bis zu 400 Prozent"
    Es wird regelmäßig beklagt, dass DurchnittsschülerInnen und DurchschnittsbürgerInnen nicht rechnen können. Richtig, so ist es, und ein Wunder ist es auch nicht.
    Daher sollte Stiftung Warentest sich solch reisserischer Überschriften enthalten.
    Wenn überhaupt, so gibt es Waren, die nur ein/viertel einer anderen Ware kosten, und genau hier liegt das Sparpotenzial. Dieses Sparpotenzial ist hier ausschließlich mit 75% (in Worten: Fünfundsiebzig Prozent) zu bezeichnen.
    Nur wer Mehrpreis- oder Verschwendungspotential bezeichnen will, kann Mehrpreispotential von 400% anführen. Z.B. kostet ein Porsche 4 mal so viel wie ein kleiner Koreaner. Oder ein Eis mit Blattgold kostet 4 mal so viel wie Plain-Vanilla. Wer sich so etwas gönnt, tut das mit gutem Wissen und Gewissen, weil ersiees rechnen kann und sich das nötige erarbeitet oder sonst wie erworben hat.