
Schwarz, klein, oho. Belugalinsen punkten mit Eiweiß und B-Vitaminen.
Das Auge isst mit? Ja, es genießt mit. Aber es leitet auch. Als Datensammler des Hirns wählt es mit aus, was wir essen. Um zu überleben, mussten unsere Vorfahren einen Blick für Nahrhaftes haben. Daher bevorzugen wir auch heute noch rote und grüne Lebensmittel. Doch es lohnt sich, auch Schwarzes zu wählen.
Die Rot-Grün-Stärke des Auges
Rot ist ein Anhaltspunkt für den vergleichsweise hohen Energiegehalt unverarbeiteter Lebensmittel, etwa in süßen Beeren. Grün deutet meist auf wenige Kalorien hin. Wissenschaftler vermuten, dass sich das menschliche Auge auf das Unterscheiden von Rot und Grün spezialisiert hat: Walderdbeeren zwischen Blättern, Himbeeren im grünen Strauch.
Der Code aus der Steinzeit
Dieser uralte Farbcode steuert auch den modernen Menschen, wie eine Studie der International School of Advanced Studies im italienischen Triest bekräftigt, veröffentlicht im Fachblatt Scientific Report. Die Probanden sollten den Nährwert von Lebensmitteln beurteilen. Rotes werteten sie als energiereich, Grünes als kalorienarm – auch in gekochter Form. Die Assoziation von grün und kalorienarm unterstützt eine gesundheitsbewusste Ernährung. Die Rot-Fixierung kann sich bei Ketchup oder Fertig-Tomatensoße aber als Dickmacher erweisen. Auf andere Farben reagiert unser Hirn weniger eindeutig. Blaubeeren mögen wir, blauer Schimmel ekelt uns meist.
Das Gute an Schwarz
Einig ist man sich bei Schwarz. Es steht in unserer Kultur für Trauer. Das färbt auf schwarzes Essen ab. Wir sehen es eher kritisch. Anders Asiaten: Sie verbinden es nicht mit Trauer. Dunkles bietet viele Nährstoffe. Echter Kaviar und schwarze Belugalinsen sind nicht nur lecker, sondern auch eiweißreich. Viele Nährstoffe haben auch Hijiki-Algen und Nori-Blätter, die man wegen des vielen Jods nur in Maßen essen sollte. Es empfehlen sich schwarze Sesamsaat, Bohnenpaste, dunkler Naturreis oder schwarze Trüffel – und zum Dessert mal Lakritz.