Lebens­mittel-Liefer­dienste

So haben wir getestet

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Lebens­mittel-Liefer­dienste Testergebnisse für 10 Lebens­mittel-Liefer­dienste 10/2018

Im Test: 10 Dienste, die online bestellte Lebens­mittel nach Hause liefern. 8 davon haben ein breites Sortiment. Sie werden unter den relevanten Treffern aufgezeigt, wenn man in der Such­maschine Google „lebens­mittel online“ eingibt (hohes Google-Ranking), oder Nutzer suchen häufig nach dem Shop-Namen. Exemplarisch wählten wir auch 2 Anbieter mit über­wiegend Bio-Sortiment aus. Alle beliefern mindestens zwei Groß­stadt­regionen (Stand: Februar 2018).

Unter­suchungen: Wir bestellten bei jedem Anbieter jeweils fünf­mal einen vergleich­bar bestückten Warenkorb mit 14 Produkten und ließen ihn an geschulte Test­haushalte im Raum Berlin, Köln oder München liefern. Für jeden Artikel wählten wir die jeweils güns­tige Variante aus dem Sortiment des Dienstes, darunter waren kühl­pflichtige, druck­empfindliche, schwere, lose und alkoholhaltige Lebens­mittel sowie Wasch­pulver. Wenn bestimmte Produkte nicht verfügbar waren, bestellten wir vergleich­bare Alternativen mit ähnlichen Eigenschaften bei Umgang und Lagerung. Wir orderten per Desktop-Computer, ergänzend nutzten wir – falls verfügbar – Apps. Für Android verwendeten wir ein Samsung Galaxy S8, für iOS ein Apple iPhone 7. Alle Mess- und Berichts­daten wurden in strukturierten Erhebungs­bögen erfasst und systematisch ausgewertet. Die Prüfungen fanden von Mai bis August 2018 statt. Eine Anbieterbefragung erfolgte im August 2018.

Lieferung: 50 %

Die Test­haushalte ermittelten Pünkt­lich­keit und Richtig­keit (Anzahl, Volumen, Gewicht), den Zustand der gekühlten Lebens­mittel und den Zustand der ungekühlten Waren. Bei Kühl­ware wurde die Temperatur gemessen, für alle Lebens­mittel Aussehen, Geruch, Mindest­halt­barkeit dokumentiert. Für die Verpackung wurden Schutz­funk­tion sowie Abfall ermittelt. Die Test­haushalte fotografierten die Lieferungen.

Bestellung: 30 %

Für den Punkt Abwick­lung beur­teilten wir unter anderem die Navigation und Barrierefreiheit auf der Website, wie gut sich der Warenkorb bestü­cken ließ, wie umfassend und kundenfreundlich etwa über die Bestellung informiert wurde. Dafür werteten wir Meldungen aus wie Bestell­bestätigung, Auftrags­annahme, über den Versand und voraus­sicht­lichen Liefer­zeit­punkt sowie über die Nicht­verfügbarkeit von Produkten. Wir bewerteten die angegebenen Zahlungs­möglich­keiten und ob die Abrechnungen korrekt waren. Optionen bei Liefer­termin und -ort umfasst, wie flexibel die Liefer­zeiten, wie groß die Liefer­gebiete sind sowie ob alternative Abga­beorte zur Verfügung stehen, beispiels­weise ein Nach­bar. Beim Umgang mit Nutzer­daten bewerteten wir etwa, wie viele Daten bei der Registrierung zu nennen sind und ob ungefragt Werbung zugesandt wird.

Information auf der Website: 20 %

Wir bewerteten, wie hilf­reich die Angaben zum Liefer­dienst waren (Kosten, Anlieferung, Prozedere bei Nicht­verfügbarkeit von Produkten, Reklamation, Müll­entsorgung) und ob die Angaben zu den Produkten den Vorgaben der Lebens­mittel­informations­ver­ordnung entsprachen. Wir prüften, ob sich Sucher­gebnisse durch Filter etwa nach All­ergenen oder Herkunfts­angaben eingrenzen und sortieren ließen. Wir suchten auch nach Zertifizierungen und Kontakt­möglich­keiten.

Daten­sende­verhalten: 0 %

Die Prüfung fand mit Hilfe einer „Man in the middle attack“ statt. Dafür wurde ein Proxy-Rechner zwischen Anwendung (Website im Browser Mozilla Firefox bzw. die jeweilige App) und Server geschaltet, die Kommunikation mitgeschnitten und analysiert. Falls nötig und möglich entschlüsselten wir verschlüsselte Verbindungen. Das Urteil lautete „kritisch“, wenn Experten – unter bestimmten Bedingungen – über den Browser personenbezogene Daten mitlesen konnten, die während der gewöhnlichen Nutzung an den Dienst über­tragen werden. Sendeten die Android- und iOS-Apps unnötige Daten wie den Mobil­funk­netz­betreiber, ist das auch „kritisch“.

Mängel in den AGB / Daten­schutz­erklärung: 0 %

Ein Jurist bestimmte die Mängel anhand von Anzahl und Schweregrad der unzu­lässigen Klauseln.

Abwertungen

Abwertungen führen dazu, dass sich Produktmängel verstärkt auf das test-Qualitäts­urteil auswirken. Sie sind mit Stern­chen *) gekenn­zeichnet. Folgende Abwertungen setzten wir ein: Lautete das Urteil für Lieferung ausreichend, konnte das test-Qualitäts­urteil nicht besser sein. War der Zustand gekühlter Waren ausreichend, konnte das Urteil für Lieferung nur eine Note besser sein – bei mangelhaft eine halbe Note. Bei sehr deutlichen Mängeln in den AGB oder der Daten­schutz­erklärung werteten wir das test-Qualitäts­urteil um eine Note ab.

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Nutzer­kommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.

Profilbild Stiftung_Warentest am 21.03.2022 um 12:48 Uhr
Lebensmittel-Lieferdienste

@qmetheus: Ihre Nachfrage nehmen wir gerne als Testwunsch auf und leiten ihn an das zuständige Planungsgremium weiter. Ob und wie schnell sich diese Anregung realisieren lässt, können wir Ihnen leider nicht genau sagen. Auf jeden Fall haben wir Ihren Wunsch registriert.

qmetheus am 21.03.2022 um 08:29 Uhr
Neuer Test

Liebe Stiftung Warentest,
In den letzten vier Jahren hat sich einiges getan, gerade Corona hat bekannterweise einen signifikanten Einfluss auf auf Lieferdienste und die Bereitschaft, noch mehr online zu bestellen gehabt.
Insofern wäre es doch mal wieder Zeit für einen aktualisierten Test, oder?
Schöne Grüße

Marvin_042 am 22.07.2020 um 06:46 Uhr
Aktualisierung notwendig

Hallo,
Ich denke es wäre an der Zeit für eine Neuauflage von diesem Test.
Meine eigenen subjektiven Erfahrungen in diesem Jahr haben speziell für Real gezeigt, dass sich hier scheinbar vieles zum positiven entwickelt hat. Ich persönlich würde dem Lieferdienst eine Wesentlich bessere Note geben und viele Kritikpunkte konnte ich nicht nachvollziehen.
Deswegen würde mich ein erneuter Test sehr interessieren.

GuessWhat am 27.04.2020 um 19:05 Uhr
Erfahrungsbericht

Ein sicher nicht repräsentativer persönlicher kurzer Erfahrungsbericht: Aus coronatechnisch gegebenen Anlass versuchte ich mich an Lebensmittel-Lieferdiensten. Obwohl in einer Großstadt wohnend möchten nur Getnow, Rewe und Real liefern.
Rewe hat die nächsten drei Wochen keinerlei Lieferfenster. Getnow hätte wieder in einem Monat. Real innerhalb weniger Tage. Also fällt die Wahl auf Real.
Das komplette Supermarktangebot inkl. günstiger Eigenmarke steht zur Auswahl. Auch Getränke(kisten) und TK-Artikel.
Geliefert wird mit Liefery. 30 min vor Ankunft eine SMS, man sei gleich da. Und das stimmt. Pünktlich im Lieferfenster kommt der Bote. Nett, hilfsbereit ... er hat sich sein Trinkgeld verdient.
Trotz Erlaubnis zum Austausch wird kein Brot geliefert. Schade, aber noch OK. Alles andere kommt in bester Qualität, unbeschädigt und TK-Artikel in Styroporboxen, aus denen das Trockeneis zwar mittlerweile verdunstet ist, aber das Eis ist noch immer gefroren.
Real --> in meinem Fall top!

achmedh am 17.01.2020 um 11:16 Uhr
Lebensmittel-Lieferdienste

Ich nutze aus gesundheitlichen Gründen,seit vielen Jahren die verschiedenen Lieferdienste.Früher Kaiser`s jetzt EDEKA.Beide unter dem Namen Bringmeister,nach dem Ende von Kaiser`s hat Edeka das System von Kaiser`s übernommen.Auch meine Daten,Gutschriften und die Bezahlart wurden übernommen.Auch bei REWE bin ich schon lange Kunde im Onlineshop.Ich nutze beide Lieferdienste im Wechsel,und bin voll zufrieden damit.Ich möchte dieses Angebot nicht mehr missen !