
© A. Plewinski
Knusprig muss sie sein, die Brezel. Wir haben 17 Laugenbrezeln untersucht, davon 10 tiefgefrorene zum Aufbacken für zu Hause – darunter 1 Bioprodukt – und 7 fertiggebackene aus Backketten und Discounter-Aufbackstationen. Fazit: Die Qualität stimmt; schlechter als befriedigend schneidet keine der Brezeln im Test ab. Dennoch gibt es Unterschiede: Die Tiefkühlbrezeln haben die Nase leicht vorn.
Testergebnisse für 17 Laugenbrezeln 03/2017
Liste der 17 getesteten Produkte
Breze, Brezen, Brezel
Bereits um 1300 taucht die Brezel auf den Zunftsiegeln der Bäcker auf. Und sie hat – je nach Landstrich – viele Namen: Brezen, Brezel, Breze, Bretzel. Die Bayern verputzen sie zu jeder Mahlzeit, anderswo ist das Gebäck als Party-Knabberei, Sonntagsfrühstücks-Schmankerl oder Snack für unterwegs beliebt.
Tiefkühlbrezeln liegen leicht vorn
Frisch aus dem Ofen schmecken Brezeln am besten. Tiefkühlprodukte sind da leicht im Vorteil – man backt sie auf, wenn man sie essen will. Auch im Laden wird frisch gebacken, doch können die Brezeln dort schon einige Zeit in der Vitrine liegen, bevor sie verkauft werden. Ein weiteres Plus der Tiefkühlbrezel: Der Kunde hat es selbst in der Hand, wie viel vom beigegebenen Hagelsalz er auf die ungebackenen Teiglinge streut. Schon ohne Salz kommen Tiefkühlbrezeln auf einen Salzgehalt von 1,5 Gramm pro Stück – das deckt ein Viertel der von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfohlenen täglichen maximalen Verzehrsmenge. Mit aufgestreutem Salz können es auch mal mehr als 50 Prozent sein.
Keine Probleme mit Aluminium und anderen Schadstoffen
Bis vor kurzem fanden Kontrolleure des Bayerischen Landesamtes für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit noch regelmäßig Laugenbrezeln mit hohen Aluminiumbelastungen. Vermutete Ursache: Aluminiumbleche. Während des Backens kann die Lauge auf den Brezeln das Metall aus dem Blech lösen, das dann ins Gebäck übergeht. Inzwischen nutzen viele Hersteller Edelstahlbleche und haben das Aluminiumproblem offenbar im Griff – das lässt zumindest unser Test vermuten: Die Brezeln enthalten nur niedrige Gehalte des Stoffes. Erfreulich: Auch andere Schadstoffe wie Acrylamid, Mineralölbestandteile, Blei, Kadmium oder Schimmelpilzgifte fanden wir entweder gar nicht oder nur in geringen Mengen.
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- Anfangsmilch soll das Baby rundum versorgen. Die meisten Pre-Nahrungen im Test der Stiftung Warentest sind erfreulich gut – aber nicht jedes Markenprodukt.
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- Im Test von 19 Olivenölen (nativ extra) schneiden viele gut ab. Vier Öle sind mangelhaft – ranzig und teils schadstoffbelastet. Das beste Öl im Test kommt aus Süditalien.
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- Sind No-Name-Produkte von Aldi, Rewe und Co so gut wie klassische Marken? Wir haben 1414 Lebensmittel aus 58 Tests ausgewertet und ziehen Bilanz.
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Laugenbrezen von Meisterbrezen gmbh Austria.
Big shit!!!
https://ibb.co/gP3HDb6
@beater07: Ihre Anfrage haben wir an unsere Experten weitergeleitet. Leider ist die Beantwortung nicht einfach. Unter Berücksichtigung verschiedener Broteinheitenrechner hat Laugengebäck tatsächlich mehr Broteinheiten als normale Brötchen. Wie sich das errechnet, ist nicht klar nachvollziehbar. Denn eigentlich entspricht eine BE 12 g Kohlenhydraten in unterschiedlichen Formen (Monosaccharide, Oligo- und Polysaccharide u.a.). Unsere Brezeln im Test haben einen Kohlenhydratgehalt von ca. 44 – 56 g/100g. Laut Literatur (Souci, Fachmann, Kraut) hat ein Brötchen im Schnitt 55 g Kohlenhydrate/100g. Die Brezeln haben folglich genau so viel oder sogar weniger Kohlenhydrate, also müssten sie rein rechnerisch gleich viel bis weniger BE haben.
Prinzipiell sind Brezeln für Diabetiker eher weniger gut geeignet wegen des Weißmehls. Deshalb wäre eventuell das Bio-Produkt im Test, welches Vollkornmehl enthält, eine mögliche Alternative. (spl)
Wieso haben Brezen viel mehr Broteinheiten als Brötchen?
Ein wirklich interessanter Test! Und die Ergebnisse decken sich mit meinen persönlichen Erfahrungen. Frisch gebackene Tiefkühlbrezeln eines Discounters sind für mich ein Hochgenuss. Natürlich sollte man sie gleich nach dem Backen essen. Vor einiger Zeit habe ich mal den Test gemacht: In einer süddeutschen Großstadt habe ich mir eine Brezel von einem traditionellen Bäcker, eine von einem Bäcker mit etlichen Filialen und eine von einem Selbstbäcker (Backdiscounter) geholt. Die vom Backdiscounter war geschmacklich die beste, die vom traditionellen Bäcker eine absolute Frechheit - und die teuerste dazu. Solchen Bäckern wünsche eine schnelle Besinnung oder die baldige Insolvenz.
@MacMecker: Im Textteil des Berichts schreiben wir, dass die Energiekosten in den Stückpreisen der Tiefkühlbrezeln nicht eingerechnet sind.
Mit unserem Test wollen wir eine möglichst breite Leserschaft erreichen, deshalb haben wir Tiefkühlbrezeln von Anbietern mit hoher Marktbedeutung und frische Brezeln, die in bundesweiten Filialen angeboten werden, ausgewählt. (PF)