Im Test: 13 Kinderlaufräder ohne Bremse. Wir kauften sie im Mai und Juni 2021 und befragten die Anbieter im September 2021 zu den Preisen.
Fahren: 55 %
Den Praxistest führten wir mithilfe von 20 Kindern im Alter von rund drei Jahren durch, die beim Aufheben der Laufräder, beim Aufsteigen, Absteigen und Fahren auf einer Teststrecke von drei Experten beobachtet wurden. Die Fachleute beurteilten das Fahrverhalten, unter anderem die Wendigkeit, das Lenkverhalten und den Einfluss der Bereifung sowie das Fahren auf ebenen sowie unbefestigten Wegen. Ein Experte ermittelte die Eignung für das Kind, etwa die Sitzhaltung anhand von Rückenneigung und Öffnungswinkel zwischen Rumpf und Arm. Den Sitzkomfort bewerteten wir zum Beispiel anhand der Breite, Form und Polsterung des Sattels, den Komfort des Lenkers anhand der Breite, der Form und der Griffe. Zusätzlich bewerteten zwei Experten den Schutz vor Wettereinflüssen, etwa den Schutz des Kindes vor Staub und Spritzwasser.
Handhabung: 15 %
Ein Experte beurteilte die Gebrauchsanleitung. Drei Fachleute beurteilten, wie einfach die Montage des Laufrads war, wie sich etwa Sattelhöhe und Lenker einstellen und anpassen und wie gut sich die Laufräder tragen und transportieren ließen. Außerdem begutachteten sie, wie einfach die Laufräder zu reinigen, warten und reparieren waren.
Sicherheit und Haltbarkeit: 25 %
Für die Prüfung der Belastbarkeit fuhren die Laufräder im Dauertest auf einem Laufband in Anlehnung an Din EN 1888–1:2019 mit einem Tempo von 8 km/h über 72 000 Schwellen. Dabei war der Lenker mit 10, der Sattel mit 25 Kilogramm beladen. Zudem mussten sie in Anlehnung an die Din EN 71–1:2019 fünf Mal eine statische Beladung von 100 Kilogramm für je eine Minute aushalten. Außerdem ließen wir die Laufräder aus dem Stand je 50 Mal auf die linke und die rechte Seite umfallen. Weiter ließen wir sie mit einer Geschwindigkeit von etwa zwei Metern pro Sekunde gegen ein Hindernis fahren, eine hohe Stufe – ebenfalls in Anlehnung an Din EN 71–1:2019. Weiter bewerteten wir die Sichtbarkeit und Mängel bei der Verarbeitung. Die Verletzungsgefahr beurteilten wir zum Beispiel anhand der gemessenen Bodenfreiheit, möglicher Quetschstellen, des Lenkerprall- und Radeingriffschutzes und daran, ob sich verschluckbare Kleinteile lösen ließen.
Schadstoffe: 5 %
Wir untersuchten Griffe, Sättel und Reifen auf polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) in Anlehnung an die GS-Spezifikation AfPS GS 2019:01 PAK, auf den Gehalt an Weichmacher-Phthalaten und kurzkettigen Chlorparaffinen (SCCP) nach Lösemittelextraktion mit GC-MS sowie kritische Flammschutzmittel nach Lösemittelextraktion mit GC-MS bzw. LC-MS/MS.
Abwertungen
Abwertungen führen dazu, dass sich Produktmängel verstärkt auf das Qualitätsurteil auswirken. Sie sind mit Sternchen *) gekennzeichnet. Folgende Abwertungen haben wir eingesetzt:
- War die Belastbarkeit ausreichend, konnte das Urteil Sicherheit und Haltbarkeit nur eine halbe Note besser sein.
- Lautete das Urteil Verletzungsgefahr oder Verarbeitung mangelhaft, konnte Sicherheit und Haltbarkeit nicht besser sein. War Verletzungsgefahr ausreichend, konnte Sicherheit und Haltbarkeit nur eine Note besser sein.
- Lautete Sicherheit und Haltbarkeit mangelhaft, konnte das Qualitätsurteil nicht besser sein.
- Die Note für Schadstoffe konnte nicht besser sein als das schlechteste Urteil für Griffe, Sattel oder Reifen.
- Lautete das Urteil Schadstoffe mangelhaft, konnte das Qualitätsurteil nicht besser sein. Hieß das Schadstoffurteil ausreichend, konnte das Qualitätsurteil nur eine Note besser sein.
Kommentarliste
Nutzerkommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.
@blackhawk: Vielen Dank für den Testwunsch, den wir gerne aufgenommen und an das zuständige Untersuchungsteam und an unser Planungsgremium weitergeleitet haben. Ob und wie schnell sich diese Anregung realisieren lässt, können wir nicht genau sagen, aber Tretroller sind nun registriert.
Hallo,
Roller für Kinder (auch nicht mehr so kleine) sind längst im "Mainstream" angekommen. Wird dazu auch bald ein Test erscheinen?
Danke vorab!
@swt_u: Generell können wir zu den Anbieterangaben nichts sagen, wir beziehen uns bei den von uns getroffenen Angaben auf unsere Messungen. Bezogen auf die Schrittlänge passt ein Laufrad, wenn das Kind auf dem Sattel sitzt und mit gestreckten Beinen die Füße flach auf den Boden stellen kann. Basierend auf die niedrigste und höchste einstellbare Sattelhöhe liegt der Bereich beim Puky LR Light ca. zwischen 34 – 42 cm. Diese können Sie bei Ihrem Kind messen, indem Sie ein Buch so weit oben, wie möglich, zwischen die Beine klemmen und von der Oberkante des Buches gerade runter zum Boden messen. Wenn möglich ist auch eine Probefahrt beim Händler zu empfehlen.
Sie geben als "Geeignet für Schrittlänge ca. (cm): 34 bis 42" an. Laut Webseite des Herstellers beträgt die Sattelhöhe aber 35-44cm, wodurch das Rad für Schrittlängen von 35-48cm geeignet sei.
Welche Angaben stimmen nun?
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