Vom Cruiser bis zum sportlichen Skater: Hier finden Sie die besten Langlaufski für die Spur.
Testergebnisse für 17 Langlaufski 12/2011
Strahlend blauer Himmel bei Temperaturen knapp unter dem Gefrierpunkt: Im Ski-Langlaufzentrum auf dem Pitztaler Gletscher in den Tiroler Alpen herrschten im späten Frühjahr optimale Bedingungen für einen Skitest. Genau dort haben wir unsere Testläuferinnen und Testläufer in die extra für uns angelegte Spur geschickt – vom erfahrenen Freizeitläufer bis zum ehrgeizigen Wettkämpfer.
Wachs oder Schuppe?
Für den Test haben wir alle Langlaufskiklassen ausgewählt: vom breiten und vergleichsweise kurzen Cruiser für Freizeit und Fitness bis zum langen, schmalen Sportski. Es sind sowohl Nowax-Ski vertreten als auch Wax-Ski. Nowax-Ski haben im Bindungsbereich eine strukturierte Sohle als Abstoß- und Steighilfe, Schuppen genannt. Beim Wax-Ski sorgt ein „Klebewachs“ für Haftung im Schnee. Für konditionsstarke Rennläufer haben wir noch zwei Skating-Ski in den Test einbezogen.
Alle Ski hielten den Belastungen im Parcours locker stand. Deutliche Schwächen zeigten sie nicht. Auch die Belastungstests, bei denen die Ski ein Mehrfaches des Körpergewichts eines Skifahrers aushalten müssen, konnten den Brettern nichts anhaben. Letztlich maßgebend für die Qualität der Ski und den Spaß am Langlauf sind jedoch die Laufeigenschaften.
Fischer in allen Gruppen vorn
In allen vier Produktgruppen stellt Fischer das gruppenbeste Produkt oder teilt sich den Spitzenplatz mit anderen Modellen. Die schlechteste Bewertung für einen Fischer-Ski in diesem Test lautet gut. Dazu gesellen sich noch Bestnoten für die Verarbeitung und Haltbarkeit, beim Skater auch noch für die Laufeigenschaften.
Überraschend ist das sehr gute Abschneiden des Fischer-Cruisers Orbiter in der Laufharmonie. Es ist dem Anbieter gelungen, einen vergleichsweise kurzen und einfach zu steuernden Ski zu bauen, der sich mit längeren Ski, selbst mit Wax-Ski, messen kann. Die Tester bewerteten hier dasVerhalten des Skis beim Übergang zwischen der Gleitphase und dem Haften, wenn der Läufer mit dem jeweils anderen Ski Schwung holt.
An Wax-Ski wurden höhere Anforderungen an die Laufharmonie gestellt. Durch sorgfältiges Präparieren mit Gleit- und Haftwachs können die Eigenschaften individuell angepasst werden (siehe „Ski richtig präparieren“).
Tipp: Achten Sie bei der Wahl der Ski penibel auf das Körpergewicht des Läufers. Der Ski muss so steif sein, dass die Abstoßzone im Bereich unter der Bindung beim Stand auf beiden Beinen keinen Bodenkontakt hat. Lassen Sie sich im Sportfachhandel beraten. Ist der Ski zu steif, greift die Abstoßhilfe nicht und er rutscht nach hinten weg. Ist er zu weich, führt das zum Bremsen.
Wenn Wax-Ski plötzlich stoppen
Eine besondere Tücke bergen zu weiche oder falsch präparierte Wax-Ski. Kommt nämlich beim zentralen Zweibeinstand die Lauffläche im Bindungsbereich auf den Schnee, stoppen die Ski plötzlich, und es bedarf schon einiger Langlauferfahrung, dass der Läufer in diesem Moment nicht stürzt. Das passiert auch mit einem korrekt abgestimmten Ski beim Durchfahren einer Senke. Je höher das Tempo und je höher der Anpressdruck, desto eher hakt es.
Der Prüfpunkt Laufharmonie entfällt bei den beiden Skating-Ski. Es gibt hier keinen Lastwechsel wie bei den klassischen Modellen. Der Fahrstil ist vom Schlittschuhschritt abgeleitet, und da geht es auch immer nur vorwärts. Eine Steighilfe gibt es bei den Skating-Ski nicht.
Das Duell Fischer gegen Salomon
Die Leistungen der beiden sportlichen Skating-Ski unterscheiden sich nur um Zehntelnoten. Deshalb lohnt sich ein Blick auf den Preis: Der Salomon-Ski kostet immerhin 100 Euro weniger als der Fischer.
In der Wax-Ski-Gruppe empfehlen sich besonders die drei gleich guten Modelle von Atomic, Fischer und Salomon. Für Sparsame ist Salomon die erste Wahl. Das Duell Fischer und Salomon gibt es auch noch bei den Cruisern. Die Laufeigenschaften des Fischer-Skis sind eine halbe Note besser. Da lohnen sich auf jeden Fall die 40 Euro Aufpreis. Bei den sportlichen Nowax-Ski reichen die Noten- und Kaufpreisunterschiede nicht für eine konkrete Empfehlung. Hier bieten Fischer und Salomon gleich viel Langlaufspaß – nicht nur unter strahlend blauem Alpenhimmel.
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Nach 10 Jahren wäre ein Test mal wieder schön.
@HotFirefly: Vielen Dank für die Testanregung, die wir gerne an die zuständige Fachabteilung im Hause und unser Planungsgremium weiterleiten. Wie schnell dieser Wunsch realisiert werden kann, können wir Ihnen derzeit nicht sagen. (spl)
Es wäre prima, wenn es in 2019 einen neuen Test gäbe,da die getesten Ski in dieser Ausführung seit Jahren nicht mehr im Fachhandel erhältlich sind. Danke für ein Feedback!