Depot mit börsengehandelten Indexfonds: Bequem, preisgekrönt und für jeden geeignet
Eine einfache Methode, die Idee des Nobelpreisträgers Eugene Fama umzusetzen, bietet unser Pantoffelportfolio. Eine pflegeleichte Mischung aus börsengehandelten Indexfonds, sogenannten ETF.
Für Einsteiger am besten geeignet ist das Weltportfolio. Es besteht aus einem breit gestreuten Aktienfonds, der weltweit investiert, und einem Rentenfonds Euro mit Staatsanleihen als Sicherheitsbaustein.
Wie der Anleger sein Geld auf Aktien- und Rentenfonds verteilt, hängt davon ab, wie viel Risiko er sich zumuten will und kann. Für eine längerfristige Anlage von mindestens sieben, besser zehn Jahren ist das ausgewogene Portfolio eine gute Empfehlung. Es besteht aus 50 Prozent Aktien- und 50 Prozent Rentenfonds. Sicherheitsbedürftige Anleger können den Aktienanteil senken, risikobereite können ihn erhöhen.
Internationale Aktien
Für den Aktienteil sind Fonds auf den Weltindex MSCI World erste Wahl. Der Index der US-Firma MSCI listet mehr als 1 600 Unternehmen aus 24 Ländern – breiter gestreut geht fast nicht. Fonds auf den MSCI World gibt es von mehreren Gesellschaften, etwa von db x-trackers, iShares oder Lyxor.
Der db x-trackers MSCI World Ucits ETF (Isin LU 027 420 869 2) zum Beispiel bildet den Index künstlich ab. Statt die Aktien aus dem MSCI World tatsächlich zu kaufen, schließt er ein Tauschgeschäft ab – einen Swap. Wer das nicht mag, kann statt des ETF von db x-trackers den iShares MSCI World ETF nehmen (DE 000 A0H GZR 1). Der kauft wirklich Aktien aus dem Index. Was die Risiken angeht, unterscheiden sich beide Nachbildungsmethoden nicht erkennbar. Letztlich ist die Wahl Geschmackssache.
Staatsanleihen aus dem Euroraum
Für den Sicherheitsbaustein eignen sich Rentenfonds Euro, zum Beispiel der db x-trackers iBoxx Sovereigns Eurozone Ucits ETF (LU 029 035 571 7). Hinter dem sperrigen Namen verbirgt sich eine einfache Geldanlage mit verschiedenen Staatsanleihen mehrerer Euroländer. Es sind nur die sichersten Länder im Portfolio. Wer das dennoch zu unsicher findet, der kann auch einen Indexfonds nur mit deutschen Staatsanleihen kaufen, zum Beispiel den iShares eb.rexx Government Germany (DE 000 628 946 5).
Manchmal nervt das Finanzamt
Eine weitere Feinheit bei der Auswahl der ETF ist die Art, wie die Erträge verwendet werden. Einige ETF schütten diese Erträge, Zinsen oder Dividenden, an den Anleger aus. Andere ETF thesaurieren die Erträge. Das heißt, sie behalten sie im Fondsvermögen.
Für Anleger ist die thesaurierende die bequemere Variante, weil sie sich nicht um die Wiederanlage dieser Erträge kümmern müssen – was im Übrigen auch ordentlich ins Geld gehen kann.
Sind diese Fonds im Ausland aufgelegt, haben Anleger mit thesaurierenden Fonds allerdings einen höheren Aufwand bei der Steuererklärung. Das Problem ist, dass es zu einer Doppelbesteuerung kommen kann. Die Erträge werden zwar im Fonds behalten, trotzdem müssen Anleger sie jährlich in ihrer Steuererklärung angeben. Verkaufen sie den Fonds später, zieht ihnen die Bank noch einmal Steuern ab. Anleger bekommen die zu viel gezahlte Steuer wieder, wenn sie dem Finanzamt ihre bisherigen Zahlungen nachweisen.
Kauf über die Börse
Kaufen können Anleger ETF, wie der deutsche Name „börsengehandelte Indexfonds“ verrät, über die Börse. Sie brauchen dazu ein Wertpapierdepot bei einer Bank. Ohne das können sie keine Aufträge an eine Börse geben. Für die Order benötigen Anleger die Wertpapierkennnummer oder Isin des ETF, und sie müssen wissen, wie viele Anteile – in Stück – sie kaufen wollen. Der iShares MSCI World ETF kostete Ende Oktober rund 25 Euro je Anteil. Das ergäbe bei einer Anlagesumme von 1 000 Euro dann 40 Anteile. Bruchstücke von Anteilen gibt es an der Börse nicht.